Pizza über den Tellerrand mit frischem Blumengruß
STEYR. Gastroimperium des Bayern Friedemann Findeis eröffnet im "Hey! Steyr" die 110. "L’Osteria"-Filiale.
Vor 20 Jahren sperrte der Besitzer der "L’Osteria", ein Sarde, seine ur-italienische Pizzeria in Nürnberg zu. Friedemann Findeis blieb nichts anderes übrig, als sein Stammwirtshaus zu kaufen, um es zu retten. Der Oberfranke, der sich in der Systemgastronomie für keinen Job zu schade war und auch beim McDonald’s Hamburger briet und Pommes frittierte, knetete fortan Pizzateig.
Das Konzept, das der Bayer mit seinem Partner Klaus Radler entwickelte, schuf einen Renner. Pizzen, mindestens 45 Zentimeter groß, dass sie über den Tellerrand ragen, und auf Wunsch für zwei Esser mit verschiedenen Auflagen zweigeteilt, zogen das Essenspublikum ebenso an wie die offene Küche und der liebevolle Tischschmuck, bei dem Findeis noch heute jeder welken Blume in der Vase nachjagt. Findeis, mittlerweile Multimillionär, wird auch bei der Eröffnung des 110. "L’Osteria"-Restaurants am 17. Mai im neuen Einkaufszentrum "Hey! Steyr" persönlich dabei sein und seiner Franchise-Nehmerin für Österreich, Maria Klara Heinritzi, auf die Schulter klopfen. Die Bad Tölzerin hat nach gastronomischen Lehrjahren und ihrer Managerausbildung in Frankreich und in den USA 2011 in Linz die erste "L’Osteria" im Land eröffnet und hält nun auch schon bei 14 Standorten in der Alpenrepublik. Die Einrichtung im "Hey! Steyr" umfasst Tische und Sessel für 170 Gäste, im Sommer kommen dann auf einer Terrasse weitere 100 Plätze hinzu. "Ich selber bräuchte kein Wachstum mehr", sagte Findeis im Bayerischen Rundfunk, "aber um für meine Mitarbeiter weitere Zukunftschancen zu bieten, werden wir weiter wachsen." Außerhalb des deutschen Sprachraumes ist "L’Osteria" bereits auch in Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz, Tschechien und Frankreich, noch nicht aber in Italien selbst vertreten.
Als Manager vor Ort wird die "L’Osteria" im "Hey! Steyr" Philip Engelmann führen. Die mit bayerischem Tatendrang geschaffene italienische Systemgastronomie warb ihn als Führungskraft von den Eurothermen ab, bei denen er Restaurantleiter des Hotels Miraverde in Bad Schallerbach war. "Ich bin Gastgeber durch und durch", sagt der Sierninger. Er weiß, dass er nicht darauf vergessen darf, dass auch die Blumen in den Vasen auf den Tischen frisch sind.