Schilda für Radfahrer am Taborknoten
STEYR. Ein Schild beendet einen Radweg, der keinen Anfang hat. Andere Verkehrstafeln geleiten Pedaltreter ins Nirwana. Am neuen Einkaufszentrum "Hey! Steyr" führt der Radweg vorbei.
Die Verkehrsexperten lagen mit ihren Prognosen richtig. Der Taborknoten vermag die Verkehrslast des neuen Einkaufszentrums "Hey! Steyr" aufzunehmen, es kommt zu keinen Behinderungen und Staus. Die gute Bilanz betrifft aber nur jene Verkehrsteilnehmer, um die sich die Rathauspolitik am meisten kümmert: die Autofahrer.
Wer auf den Fahrradsattel steigt und auf den Radwegen, die es gibt, in die Pedale tritt, der gerät beim Taborknoten auf eine Reise in das wilde Absurdistan: Da sind einmal Kurzstrecken-Radwege gekennzeichnet, nicht einmal 50 Meter lang. "Es mag sein, dass das aus rechtlichen Gründen so sein muss", sagt ein Vater, der mit seinem Sohn den Schulweg mit dem Fahrrad erkundete, "aber wenn ich mir den weiteren Verlauf anschaue, ist es besser, der Bub fährt mit dem Bus."
Will man von der Seifentruhe kommend den Taborknoten mit dem Fahrrad zum Posthofberg passieren, muss man bei der Pfarrkirche Heilige Familie am Tabor über die Ampelregelung die Fahrbahn queren. Der Radweg führt dann auf der linken Seite um den Taborknoten aber auch an dem neuen Einkaufszentrum "Hey! Steyr" vorbei, dessen Abzweigung man verpasst, wenn man die Verkehrszeichen streng befolgt.
An der Kreuzung vor dem "Hey! Steyr" beendet auf dem rechten Gehsteig ein Schild recht unmotiviert einen Radweg, der keinen Anfang hat. Dahinter blinkt eine gemeinsame Ampel für Fußgänger und Radfahrer, die die Ankündigung vom Ende des Radweges wieder sinnlos macht.
Hilfreich wären Bodenmarkierungen, insbesondere eine Fahrstreifentrennung für Radler und Fußgänger. Deren Fehlen haben Radfahrer im Gespräch mit den OÖNachrichten immer wieder bemängelt. Eine einzige Stelle am gesamten Taborknoten gibt es, auf der ein Fahrrad als Bodenmarkierung eines Radweges auf den Asphalt gemalt wurde: Sie taucht plötzlich vor der Bushaltestelle vor dem "Hey! Steyr" auf.
Mobilitätsstadtrat Reinhard Kaufmann (G) versprach, sich "die Sache anzuschauen". In seiner Reaktion war mehr Resignation als Tatendrang zu erkennen: "Ich möchte alles tun, um das Radfahren in Steyr zu fördern", sagte er, in der benzinverbrüderten Automobilstadt sei das aber ein Geduldspiel. Radfahrer verlangen, dass wenigstens auf ein paar Straßenflächen der Verlauf von Radwegen markiert werden sollte.
Berichtigung: Nicht bei der Hans Gerstmayrstraße ist Schluss mit dem Radweg sondern bereits bei der Einmündung der August Moser Straße beim XXX Lutz.
Die Mitglieder des Stadtsenats sollte man mit dem Fahrrad einen Tag durch Steyr schicken. Vielleicht ist es ihnen dann möglich die "Schwachstellen" bei den Radwegen zu finden. Der Taborknoten reiht sich als jüngstes Glied in die Fehler ein.
Radweg Ennserstraße bei der Kreuzung mit der Hans Gerstmayrstraße ist Schluss. Erst bei der Einmündung der Holubstraße beginnt wieder ein Radweg der ebenso abruppt wieder endet. (Siehe Foto des Artikels). Ähnliche Situation Radweg Steinerstraße bei der Einmündung der Seifentruhe ist "Ende". So könnte man das in Steyr fortsetzen. Es gibt keinen durchgehenden Radweg.
Das Über-Drüber: Fahrverbot in der Eysengasse (Dominikanergasserl) Fahrverbotstafel, darunter Tafel "Radweg"!!