Vorwärts verschenkte zum Abschluss einen Punkt
STEYR. Gegen Schlusslicht Kapfenberg wollten die Rot-Weißen in der Schlussphase den Sieg noch erzwingen, kassierten dann aber nach einem ungeschickten Foul von Christopher Bibaku noch ein Elfmetertor und verloren auswärts mit 2:1.
„Wir wollen einen Punkt mitnehmen“, hatte Vorwärts-Trainer Willi Wahlmüller vor der Partie bei Schlusslicht Kapfenberg erklärt. Bis zur 90. Minute sah es auch ganz danach aus. Die Steyrer drängten beim Stand von 1:1 sogar auf den Siegestreffer, doch dann riss in der 90. Minute die Serie von vier Spielen in Folge ohne Niederlage.
„Ein bitterer Abend, wir haben einen sicher geglaubten Punkt noch aus der Hand gegeben“, sagte Wahlmüller nach Schlusspfiff, „wir waren am 2:1 näher dran, leider haben wir die Partie durch einen individuellen Aussetzer verloren. Das tut weh.“
In einer Partie auf Augenhöhe hatte Vorwärts vor der Pause ein Chancenplus. Bojan Mustecic (7., 31.), Josip Martinovic (7.) und Pascal Hofstätter (19.) scheitern allerdings am jungen, erst 18-jährigen Kapfenberger Tormann Stolz. Doch auch der KSV kam zu Möglichkeiten, die beste davon vergab Mensah, der den Ball bereits über Reinhard Großalber gelupft hatte, ehe Abwehrchef Alberto Prada noch akrobatisch rettete (33.).
Nach dem Seitenwechsel brachte Bingöl Kapfenberg mit einem wuchtigen Glücksschuss aus mehr als 25 Metern genau ins Kreuzeck in Führung (52.). Der Ausgleich zum 1:1 gelang den Rot-Weißen aber bereits eine Viertelstunde später: Alberto Prada köpfelte einen Eckball von Thomas Himmelfreundpointner platziert ins Eck (67.).
Danach ging es vor beiden Toren munter weiter. Bingöl scheiterte an Großalber (72.), auch Hornaus brachte den Ball zwei Mal in Folge nicht ins Netz (73.). Danach ließen Christopher Bibaku (78.), Alin Roman (80.) und Josip Martinovic (83.) Topchancen für den SKV aus.
Die Rechnung dafür erhielt Vorwärts in der letzten Minute der regulären Spielzeit: Bibaku ließ Bingöl im Strafraum ungeschickt über seinen Fuß stolpern, denn fälligen Elfmeter verwertete der Gefoulte zum 2:1-Endstand (90.). Kapitän Reinhard Großalber im Tor der Steyrer war zwar noch mit den Fingerspitzen am Ball, konnte die Niederlage aber nicht mehr abwenden: „Wir hatten die Chancen, wollten unbedingt als Sieger vom Platz gehen. Leider haben wir durch ein unnötiges Foul den Elfmeter bekommen und dadurch verloren. Kapfenberg hat viel Leidenschaft gezeigt und uns nicht ins Spiel kommen lassen.“ Nächsten Samstag sei man aber im Heimspiel auf Revanche aus.
Bitter für das Retourspiel: Kevin Brandstätter ist nach seiner fünften gelben Karte zum Zusehen verurteilt. Allerdings kam die Verwarnung, wie auch bei der TV-Aufzeichnung zu sehen war, völlig ungerechtfertigt zustande. Wahlmüller: „Das war eine Sauerei. Brandstätter wurde gefoult, hat eine große Schramme am Oberschenkel und kassiert dafür Gelb. Die hätte dem Kapfenberger gebührt.“