Das eingezäunte kleine Glück der Stadtbewohner
WELS. Jubiläum: Der größte Kleingärtner-Verein des Landes feiert den 100. Geburtstag.
Die Population von Gartenzwergen hat deutlich abgenommen in den Welser Schrebergärten, sie haben Platz gemacht für Buddha-Statuen, Keramikfrösche und Katzenfiguren aus Blech. Die Gartenstile sind vielfältiger geworden. Was gleich geblieben ist, sind die akkurat geschnittenen Hecken, die vor allzu neugierigen Blicken der Nachbarn schützen.
Das kleine Gartenglück mitten in der Stadt ist nach wie vor begehrt, derzeit stehen 30 Anwärter für einen Kleingarten auf der Warteliste. "Es waren auch schon einmal deutlich mehr, aber heuer konnten wir bereits 30 Gärten neu vergeben", sagt Thomas Hinterhofer, Obmann des Welser Kleingärtner Vereins. Die Messestädter sind besonders eifrige Gärtner, der Verein ist der größte Oberösterreichs und hat bereits eine 100-jährige Tradition.
Der 39-jährige Obmann drückt den Altersschnitt der insgesamt 397 Kleingarten-Pächter in Wels etwas nach unten. Der typische Kleingärtner ist älter als 60 Jahre, derzeit sei aber laut Hinterhofer eine kleine Trendumkehr zu beobachten. "Unter den Bewerbern steigt die Zahl von Familien mit Kindern." Ihm selbst war es vor einigen Jahren einfach zu wenig, nur auf seinem zwölf Quadratmeter großen Balkon seiner Wohnung zu gärtnern, und er pachtete in der Anlage Grünbach die Parzelle neben jener seiner Eltern.
Und wie streng geht es nun in einer Kleingarten-Anlage zu? Bei der Gestaltung haben die Schrebergärtner natürlich freie Hand, aber es gibt gewisse Regeln, die jeder einzuhalten hat. "Etwa, dass die Hecke nur 1,80 Meter hoch und Bäume nicht höher als vier Meter sein dürfen", sagt Hinterhofer. Es gibt Ruhezeiten, in denen laute Gartenarbeiten verboten sind. Schließlich schätzen Städter den Erholungswert eines kleinen Stückes Grün besonders. Einen Wohnsitz in der Gartenanlage anmelden kann man übrigens nicht, dort zu übernachten ist erlaubt, aber eben nur nicht dauerhaft.
Konflikte zwischen den Grundstücknachbarn gibt es hin und wieder und manche, die sich nicht an Regeln halten wollen. Dann treten die Gartensprecher, die es in jeder Kleingarten-Anlage gibt, auf den Plan. "Können diese die Probleme nicht lösen, kommen sie zu mir", erzählt Hinterhofer, der sich auch als Mediator zur Verfügung stellt, sollten zwei Nachbarn gar nicht miteinander können.
Und was kostet der Traum vom eigenen kleinen Haus im Grünen? Die Ablöse der Hütte schlägt sich je nach Größe und Ausstattung mit 500 bis 30.000 Euro zu Buche, hinzu kommen jährliche Kosten für Strom, Wasser, Pacht, Mitglieds- und Erhaltungsbeiträge.
Mehr Infos unter www.wkgv.at
Die Grüne Lunge von Wels
397 Kleingärten verteilt auf zwölf Kleingartenanlagen in verschiedenen Stadtteilen gibt es derzeit in Wels. Pachten können die Kleingärten ausschließlich Gartenfreunde mit Wohnsitz in Wels.
144.562 Quadratmeter. So groß sind alle Welser Kleingärten zusammen und werden auch als die „grüne Lunge von Wels“ bezeichnet.
1918 gegründet, ist der Welser Kleingärtner Verein heute der größte Oberösterreichs. Derzeit gibt es eine Warteliste mit 30 Anwärtern für einen Kleingarten. Der typische Kleingärtner ist durchschnittlich älter als 60 Jahre. Die Schrebergärten werden aber auch bei Jungfamilien immer beliebter.
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Eine der schönen Erinnerungen von Wels.
Im Schrebergarten zu sein.
Nicht um zu garteln, sondern zu spielen.
Das der so teuer ist, wusste Ich gar nicht.