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"Kinder, die nicht schwimmen und im Wasser toben können, tun mir leid"

Von Michaela Klinger, 03. August 2018, 00:04 Uhr
"Kinder, die nicht schwimmen und im Wasser toben können, tun mir leid"
Trainerin Sara Safarkhani gibt Anleitung zum richtigen und sicheren Absprung.

WELS. Die Iranerin Sara Safarkhani lehrt 30 Asylwerber im Welldorado das Schwimmen.

2015 und 2016 kamen viele Migranten bei Unfällen in Bädern und Seen ums Leben. Damals hatte die ehemalige Leistungsschwimmerin Sara Safarkhani die zündende Idee, Kurse für asylsuchende Nichtschwimmer anzubieten.

Zuerst fanden die Schwimmstunden nur in Linz statt. Doch mit Unterstützung von Integrationslandesrat Rudi Anschober (Die Grünen) können nun auch Welser Asylwerber die Sportart erlernen.

Mit Vizebürgermeister Gerhard Kroiß (FPÖ) und dem Obmann des 1. Welser Schwimmklubs, Thomas Alt, besuchte der Landesrat am Donnerstag das Welldorado.

Begeisterung für Sport geweckt

Safarkhani, die seit 15 Jahren Schwimmunterricht gibt, sagt: "Für mich ist Sport die Hälfte des Lebens. Kinder, die nicht schwimmen und im Wasser toben können, tun mir leid."

Rund 30 Teilnehmer zählt der vier Mal wöchentlich stattfindende Kurs im Freibad. Die Gruppe setzt sich sowohl aus Buben als auch aus Mädchen und sowie Männern und Frauen zusammen.

Stolz präsentierten die Anfänger beim Lokalaugenschein das erworbene Können. Dabei hatten sie einen Riesenspaß. Selbst wenn der eine oder andere Sprung ins Wasser noch in einer Bauchlandung endete. Mittlerweile sind einige der Teilnehmer Feuer und Flamme für den Wassersport. "Sie haben am Anfang nicht an sich geglaubt. Daher macht es mich wahnsinnig froh, das Lächeln in den Gesichtern zu sehen", sagt die Rettungsschwimmerin, "nun haben mich ein paar Burschen schon gefragt, ob sie in den 1. Welser Schwimmklub eintreten dürfen."

Sprachenmix zur Verständigung

Die gebürtige Iranerin behilft sich bei ihrem Unterricht mit einem wahren Sprachcocktail. Von Farsi, ihrer Muttersprache, über Deutsch bis hin zu Englisch kommen viele Sprachen zum Einsatz. "Zu Beginn der Einheiten haben wir uns vor allem auf Persisch und Englisch unterhalten. Ich habe dann immer mehr Deutsch gesprochen."

Obwohl der Großteil der Kursteilnehmer männlich ist und kulturelle Unterschiede nicht zu leugnen sind, hatte Safarkhani keine Probleme, sich durchzusetzen. Alle Schüler hätten sie von Anfang an respektiert und ihre Anordnungen befolgt, sagt sie. Ebrahim Popalzai stammt aus Afghanistan und zeigt sich dankbar über den Schwimmunterricht: "Der gemeinsame Sport bereitet uns große Freude. Nach Kursende möchte ich beim Schwimmklub eintreten."

Im vorigen Jahr lagen die Gesamtkosten des Schwimmunterrichts bei rund 2300 Euro, heuer gehen die Veranstalter aufgrund der größeren Teilnehmerzahl von etwa 9000 Euro aus. Das Land Oberösterreich sowie die Städte Wels und Linz teilen sich die Finanzierung.

Bald soll der Kurs nochmals erweitert werden. Auch Asylsuchende aus Gunskirchen sollen in Zukunft am Schwimmunterricht teilnehmen können.

Zitate

"Schlimmen Unfällen in den Bädern muss mit Aktionen wie dieser vorgebeugt werden. Die Freude der Kinder ist einfach ansteckend." - Gerhard Kroiß (FP), Vizebürgermeister der Stadt Wels

"Diese Initiative ist deshalb so wichtig, weil immer noch zu viele schwere Badeunfälle passieren. Zudem trägt der Sport zur Integration bei." - Rudi Anschober (Die Grünen), Landesrat für Integration

"Wir sind dankbar, hier in Wels schwimmen lernen zu dürfen. Seit Beginn der Saison üben wir von Montag bis Donnerstag täglich zwei Stunden." - Ebrahim Popalzai, Asylwerbender aus Afghanistan

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4  Kommentare
4  Kommentare
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emanone (362 Kommentare)
am 03.08.2018 15:56

Ich frage mich, wieso ich 240 Euro für den Schwimmkurs meines Kindes zahlen musste ???

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spoe (15.050 Kommentare)
am 03.08.2018 16:04

War das so ein Schwimmkurs, wo die wartenden Helikoptermamis zuschauen durften und mit Prosecco verköstigt worden sind?

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essbesteck (6.034 Kommentare)
am 05.08.2018 06:19

warum so spöttisch?

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wasisdenndas (971 Kommentare)
am 06.08.2018 21:17

Ich habe meinen kindern selber schwimmen gelernt. War eine schöne sache für alle beteiligten und eine erfahrung die man nicht kaufen kann. Schade wenn ihnen das nicht möglich war. Gratisschwimmkurse für asylwerber sind eine ausserordentlich sinnvolle beschäftigung und tragen zur integration bei.

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