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Sorge um die historische Bausubstanz in der Stadt Wels

Von Erik Famler, 11. November 2016, 00:04 Uhr
Welser Initiative sorgt sich um die historische Bausubstanz in der Stadt
Seit zwei Jahren existiert für dieses Haus in der Fischergasse ein Abrissbescheid.

WELS. Geplanter Abriss eines knapp 500 Jahre alten Gebäudes setzte Diskussionsprozess in Gang.

Eine Gruppe von Welser Bürgern setzt sich für die Rettung historischer Gebäude im Stadtzentrum ein. An der Spitze der "Initiative Denkmalschutz" steht der Geschäftsmann Albert Neugebauer. Als enttäuschend beschreiben die Denkmalschützer ihr jüngstes Gespräch mit Vertretern der Stadt. "Man nimmt uns nicht ernst", kritisiert Neugebauer.

Den Diskussionsprozess löste der bevorstehende Abriss eines knapp 500 Jahre alten Gebäudes in der Fischergasse aus. Ein Teil dieser Gruppe war durch die Erforschung von Resten des römischen Erbes in Erscheinung getreten.

Aus dieser Interessensgemeinschaft entwickelte sich eine weitere Allianz, die sich um den Erhalt der historischen Bausubstanz bemüht. "Die Stadt steht auf dem Standpunkt, dass nur Gebäude geschützt werden sollen, die unter Denkmalschutz stehen. Das ist zu kurz gegriffen", kritisiert Neugebauer.

Sichtbar werden die Interessensunterschiede am Beispiel des 1577 erstmals urkundlich erwähnten Gebäudes in der Fischergasse 3, das einem vierstöckigen Wohnbau mit sieben Einheiten inklusive Tiefgarage weichen soll. "Der Besitzer wollte das Haus anfänglich revitalisieren. Die Behörde hat ihm abgeraten, weil die Substanz angeblich schlecht sei", berichtet Neugebauer. Mit dem Abriss werde eine negative Beispielswirkung erzeugt. Das Objekt steht am Eingang zur Fischergasse. Als Ensemble sei der Straßenzug mit vielen historischen Gebäuden nun beschädigt.

Der zuständige Referent Peter Lehner (VP) verteidigt die Vorgangsweise seiner Beamten: "Das Bundesdenkmalamt hat dieses Objekt als nicht schützenswert eingestuft, was den Abbruchbescheid zur Folge hatte." Der Gemeinderat änderte nun den Bebauungsplan. Nach der Bauverhandlung ist die Abrissbirne dran. Dann endet für den Altstadtbau die Gnadenfrist.

Im Welser Stadtzentrum ist das Haus Fischergasse 3 nicht die einzige vom Abriss bedrohte Immobilie mit historischer Bedeutung – zumindest aus Sicht der Initiative. Neugebauer und seine Mitstreiter sehen folgende Objekte in Gefahr. Das Denksteinhaus und das Hotel Greif (beide K. J.) sowie ein altes Vorstadthaus am Ende der Fabrikstraße stehen nach Angaben der Initiative Denkmalschutz auf der Liste der gefährdeten Bauten.

Ein sensibler Umgang mit identitätsstiftenden Gebäuden sei wichtig, weiß auch Lehner: "Das hat mich der Abriss des Urbann in der Bahnhofstraße gelehrt." In der Fischergasse sieht er diese Notwendigkeit nicht: "Dort gibt’s nicht einmal einen Sturm im Wasserglas", sagt Lehner ungerührt.

 

3 Fragen an Albert Neugebauer (Sprecher der Initiative Denkmalschutz)

Der Kaufmann kämpft mit seiner Gruppe für die Bewahrung des historischen Charakters der Stadt.

Welche Versäumnisse werfen Sie der Stadtpolitik in Bezug auf den Denkmalschutz konkret vor?

Sie schützt nur jene Gebäude, die dezidiert unter Denkmalschutz stehen. Für eine Vielzahl an nicht geschützten Objekten zeigt sie wenig Interesse.

Warum ist Ihnen der Erhalt der alten Bausubstanz so wichtig?

Wir sind keine Millionenstadt wie Wien. Bei uns gibt es nicht viele Gebäude, die Jahrhunderte überdauert haben. Viel Unwiederbringliches hat man schon zerstört. Der Urbann in der Bahnhofstraße ist ein solches Beispiel.

Was stört Sie aktuell am meisten?

Der Standort der Holzhochhäuser in der Salzburgerstraße, die den Blick auf die Dragonerkaserne verstellen. Dasselbe passierte mit dem Schloss Lichtenegg. In Wels fehlt das Bewusstsein für historische Bausubstanz.

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12  Kommentare
12  Kommentare
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winston1980 (76 Kommentare)
am 14.11.2016 09:13

geh suachts amoi a platzer fian Herrn Werner R. der bemüht sich in jedem Beitrag ein Praktikumsplatzer bei der Oö.Nachrichten zu ergattern,bei der Monatlichen war er zu qualifiziert - gebt ihm eine Chance, vlt.als Zusteller nur mim Parken hod er es ned so zwinkern
Er findet auf jedenfall zu jeder Story die richtigen Worte , gebts erm a klane Rubrik vlt. "Wissen das keien Intressiert" oder "Witz der Woche", owa lossz`n hier nix mehr posten! Danke

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Einheizer (5.400 Kommentare)
am 14.11.2016 07:13

Die Mehrheit der Welser sind geistige Dörfler die dem Modernisierungswahn fröhnen. Denen ist es wurscht ob in der Innenstadt Häuser abgerissen werden, Hauptsache die Einkauftempel am Stadtrand sind "schön" und "modern". Wels hat sich daher einen Bürgermeister Rabl redlich verdient.

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snugs (1.663 Kommentare)
am 13.11.2016 08:25

Dann ist bald Wels wie jede neue Stadt- Reizlos und austauschbar. Der Charakter einer Stadt liegt in den alten Plätzen und Gebäuden. Der Schmucklose neue Baustil gehört außerhalb von Städten gebaut, so dass Reisende, erst wenn dieser Teil durchfahren ist, erkennen in welche Stadt sie kommen.

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Orlando2312 (22.665 Kommentare)
am 13.11.2016 21:21

Gehört eigentlich hier hin:

Die Fischergasse ist aber keineswegs ein alter Platz, den man sich ansieht, wenn man Wels besucht.

Den wunderschönen Stadtplatz schaut man sich an, den KJ, Bäckergasse, Ringstrasse.

Aber kein Tourist käme auf die Idee sich die Fischergasse anzusehen. Auch wohl kaum ein Welser, ausser er wohnt dort oder er muss zur HTL. Die Fischergasse ist, wie Sie so schön schreiben, schmucklos.

Ich wette, ein nicht geringer Teil der Welser kennt die Gasse gar nicht.

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MartinH (1.179 Kommentare)
am 11.11.2016 11:00

Was an diesem Haus erhaltenswert ist verstehe ich nicht. Es ist nur alt - nicht frei zugängig und verfällt zunehmend. Sind wir froh darüber, dass noch investiert wird und zusätzlicher Wohnraum in der Innenstadt geschaffen wird. Das Gegenteil wären leere Häuser die verfallen und der große Aufschrei darüber, dass die Innenstadt stirbt.

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brandmelder (294 Kommentare)
am 11.11.2016 10:22

Gut wenn man der Meinung ist, alte Bausubstanz braucht eine Stadt wie Wels nicht, dann aber bitte auch auf jeden Tourismus zu verzichten.
Was suchen Touristen in Städten, bzw was macht Städte anziehend? Doch nur eine möglichst intakte Altstadt und keinesfalls irgendwelche halb leer stehenden Spekulationsbürogebäude mit Tiefgarage.
In Wels aufgewachsen erinnere ich mich noch gut an die leidige Semmelturmdiskussion. Wels könnte heute stolz sein gäbe es noch ein Gebäude wie den Semmlturm anstatt dem so "praktischen" KJ Hochhaus!
Schade um Wels und Hochachtung vor dem Engagement von Bürgern wie Herrn Neugebauer!!!
Ein Exilwelser

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Orlando2312 (22.665 Kommentare)
am 11.11.2016 10:51

Aha wieviele Touristen bestaunen denn die Fischergasse grinsen

Beim Stadtplatz muss man da schon andere Massstäbe ansetzen, schon klar. Aber man braucht nicht alles erhalten, nur weil es alt ist.

Siehe Linzer Eisenbahnbrücke. Den Rosthaufen vermisst keiner.

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( Kommentare)
am 12.11.2016 05:33

Doch, ich vermisse jeden Tag diesen "Rosthaufen".

Auch als nicht-Welser ist mir die Fischergasse ein Begriff, zumindest der nördliche Teil ist ja noch ein gewachsenes Ensemble (gewesen).

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Orlando2312 (22.665 Kommentare)
am 13.11.2016 21:19

Die Fischergasse ist aber keineswegs ein alter Platz, den man sich ansieht, wenn man Wels besucht.

Den wunderschönen Stadtplatz schaut man sich an, den KJ, Bäckergasse, Ringstrasse.

Aber kein Tourist käme auf die Idee sich die Fischergasse anzusehen. Auch wohl kaum ein Welser, ausser er wohnt dort oder er muss zur HTL. Die Fischergasse ist, wie Sie so schön schreiben, schmucklos.

Ich wette, ein nicht geringer Teil der Welser kennt die Gasse gar nicht.

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( Kommentare)
am 11.11.2016 07:40

Nach gleiche Muster wurde der VII Bezirk in Budapest innerhalb anderthalb Jahrzehnt verwüstet.
Werte unterschätzt, nicht erkannt bzw. als Baumeister schon erkannt, jedoch weil es nicht schützenswert engestuft war, abmontiert,abgemeisselt etc. und im eigene Haus,als Besonderheit, als Blickfang verwertet.
Buchempfehlung mit viele Bilder aus der Judenviertel (wenn es nicht politisch korrekt, kann ich auch nichts machen, es heißt so)
Perczel Anna: Védetlen örökség - unprotected Hermitage
(zweisprachig, ungarisch- englisch)

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am 11.11.2016 08:04

Weil man nicht sensibel genug war - und ich möchte hier nicht die politische Hintergrund dazu beleuchten - hat man zB der 1944 errichtete, letzte Stück ghettowand 2005 abgerissen und später wieder aufgebaut....ein, im Jahre 2010 entstandene Erinnerungstafel auf der rechte Seite der Eingang zu Objekt Kiralystrasse 15 ist ein sehr magere Trost für die Verlust der letzte Stück Ghettowand.

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 11.11.2016 06:59

So eine Diskussion ist entbehrlich bei PRIVAT EIGENTUM.

Ausser NEUGEBAUER kann MIR Beweisen,
daß das Haus unrechtmäßig in BESITZ BESITZERS gegangen ist.

Es wäre INTERESSANTER,
warum sich viele IMMOBILIEN BESITZER in INNENSTADT
nur zu einer REVITALISIUERNG oder NEUBAU entschließen,
wenns von STADT WELS STADT/LAND/BUND STEUER ZUSCHÜSSE bekommen.

BESITZER sollen tun, wenns rechtmäßig erworben wurde, was SELBER wollen, jedoch ohne STEUERGELDER zu verschwenden,

wo immer propagiert wird von FPÖ/ÖVP Wels es muss gespart werden.

Sparen an Armen um Reichen zu geben - ist kein SPAREN,
sondern UNGLEICHBEHANDLUNG gegenüber allen Welsern Bürgern ausserhalb der INNENSTADT - DEMOKRATIE FEINDLICH und VERFASSUNGSWIDRIG.

Wegen ALTERTUM Römerkultur kommt kein Schwein in INNENSTADT bzw. FISCHERGASSE. Es wird ZEIT das Wels diesen ALTEN MIEF durch NEUE GEBÄUDE ablegt.

Beste Beispiel Wohnbau OÖ und Wels Second Hand NEUSTADT.
Sieht NEU viel BESSER AUS als VORHER HERUNTER GEKOMMEN.

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