"Wir brauchen Schlosser und Laptop-Maschinisten"
LINZ. Robert Mayer wurde zum Landes-Feuerwehrkommandanten gewählt – mit den OÖN sprach er über die Zukunft der Feuerwehr.
Mit 62 zu zwei Stimmen wurde der Schwanenstädter Robert Mayer zum Nachfolger von Wolfgang Kronsteiner als Landes-Feuerwehrkommandant gewählt. Wie er mit diesem Vertrauensvorschuss umgeht und welche großen Herausforderungen er im oberösterreichischen Feuerwehrwesen sieht, darüber sprach er mit den OÖNachrichten.
62 Abschnitts- und Bezirkskommandanten stimmten bei der Wahl für Sie. Wie viel bedeutet Ihnen dieses Ergebnis?
Für mich hat das eine extrem hohe Bedeutung. Ich freue mich über den Vertrauensvorschuss. Das ist eine gute Basis, um in die Funktion zu starten, und nicht selbstverständlich.
Welche großen Aufgaben warten auf den neuen Landes-Feuerwehrkommandanten?
Es ist vieles schon am Weg und vieles in Bearbeitung. Hauptsächlich wird uns ein verändertes Einsatzgeschehen beschäftigen. Ein Feuer brennt zwar immer gleich, aber die Einsätze werden komplexer, neue Technologien bergen neue Gefahren. Das fordert uns sehr stark im Ausbildungs- und Ausrüstungsbereich. Dabei müssen wir natürlich auch auf unsere Freiwilligen achten.
Stichwort Freiwilligenarbeit: Wie kann es gelingen, dass die Feuerwehr auch in 20 Jahren personell noch gut aufgestellt ist?
Wir müssen einerseits in der Feuerwehrschule neue Antworten liefern und die Inhalte durchleuchten. Ein großes Augenmerk muss auf die Ausbildung der Führungskräfte gelegt werden. Hier erleben wir einerseits eine starke Verjüngung, andererseits eine kürzere Bindung in den Funktionen. Großes Potenzial haben wir nach wie vor bei den Frauen. Hier sind wir vor allem im Jugendbereich sehr erfolgreich, insgesamt gibt es aber noch Luft nach oben. Das Interesse ist durchaus gegeben, jetzt ist es an uns, die nötigen Angebote zu schaffen. Wir brauchen nämlich jeden – vom Schlosser bis zum Laptop-Maschinisten.
Welche Rahmenbedingungen braucht es für eine gedeihliche Entwicklung der Feuerwehr in Oberösterreich?
Sicherheit ist ein Gemeinschaftskonzept. Die Feuerwehr darf nicht als "Mädchen für alles" gesehen werden. Unser größter Feind ist die Selbstverständlichkeit. Die Klassiker sind die zwei Zentimeter Wasser im Keller oder der Ast über der Straße. Da trägt jeder selbst eine gewisse Verantwortung. Die große Frage ist außerdem, wie schaut die Unterstützung aus der Politik und der Wirtschaft aus. Ich meine damit etwa die Finanzierung oder die Verfügbarkeit der Einsatzkräfte untertags. Es gibt durchaus in allen Bereichen gute Anfänge, aber dort müssen wir den Hebel ansetzen.
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