Linzer Wirtin sperrte Lokal auf: 96 Anzeigen und Betretungsverbot
LINZ. Eine 51-jährige Wirtin in Linz hat Montagnachmittag ihr Lokal in der Altstadt trotz bestehender Lockdown-Regelungen aufgesperrt. 37 Gäste kamen. Am Abend verhängte der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) ein Betretungsverbot.
Die Wirtin hatte ihre verantwortungslose Aktion medial angekündigt. Ab 16 Uhr feierte sie gestern mit ihren Gästen, als hätte es die Pandemie nie bis in die Linzer Altstadt geschafft. Auf Facebook wurde das Geschehen aus dem Lokal via Livestream übertragen. Dann klopfte die Polizei an die Tür.
Abstandhalten und Mund-Nasen-Schutz waren auch während des Polizeieinsatzes in dem kleinen Lokal Fremdwörter. Die Polizisten wiesen deeskalierend auf die bestehenden Maßnahmen hin und stellten die Identitäten fest. 37 Gäste wurden kontrolliert, es gab 96 Anzeigen. Den Besuchern drohen Strafen bis zu 1450 Euro pro Person. Die Wirtin wird ebenfalls angezeigt, bei ihr beträgt der Strafrahmen bis zu 30.000 Euro. Danach verließ die Polizei das Lokal wieder. Im Inneren wurde weitergefeiert.
Am Abend sprach die Gesundheitsbehörde dann ein Betretungsverbot für das Altstadt-Lokal aus, da die Gefahr bestehe, dass das Lokal auch weiterhin geöffnet werden könnte. Das Betretungsverbot wurde um 20 Uhr gemeinsam mit der Polizei wirksam gemacht, das Lokal wurde geräumt.
"Die Stadt Linz hat großes Verständnis für die wirtschaftlichen Sorgen von Gastronomen. Es gibt jedoch keine Toleranz gegenüber einzelnen Betreibern, die sich über geltende Gesetze hinwegsetzen. Dieses Verhalten ist unverantwortlich und höchst unsolidarisch", sagte der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP).
FP-Politiker bei Demo
Corona-Demos fanden gestern Abend in Gmunden und Bad Ischl statt. Auch tags zuvor hatten sich Gegner der Corona-Maßnahmen in Gmunden und Steyr zu nicht angemeldeten Märschen zusammengefunden. Am "Schweigemarsch" in Steyr nahmen auch der Steyrer FP-Vizebürgermeister Helmut Zöttl und FP-Stadtrat Mario Ritter teil – beide ohne Maske.