Corona: Unsichere Pandemieentwicklung bremst Schulveranstaltungen aus
WIEN. Beim aktuellen Infektionsgeschehen stünde mehrtägigen Schulveranstaltungen an sich nichts im Wege. Trotzdem sind Schulen bei Skikursen oder Wien-Wochen derzeit teilweise sehr zurückhaltend, beklagen Schülervertreter.
Vor allem Auslandsreisen würden abgesagt, aus Sorge, was mit den Schülern bei einer Infektion passiert. In manchen Schulen müssen Ungeimpfte Tests im Ausland selbst bezahlen, vereinzelt dürften nur Geimpfte und Genesene teilnehmen. Auch der hohe Aufwand schrecke ab, berichtet die Bundesschülervertretung. Zur Erklärung: Seit Beginn dieses Schuljahr entscheidet die Einstufung der Corona-Kommission in eine von drei Risikostufen darüber, welche Regeln für Schulveranstaltungen gelten. Bei den Risikostufen 1 und 2 sind diese erlaubt. Allerdings muss laut "Risikostufen-Matrix" des Bildungsministeriums dafür eine Risikoanalyse durchgeführt werden, wie die körperliche Sicherheit am Ort der Veranstaltung gewährleistet werden kann, die "laufend zu evaluieren" ist. Im Moment sind alle Bundesländer in Risikostufe 2 eingestuft - zuletzt sind die Infektionszahlen aber stark angestiegen.
"Lehrer trauen sich nicht drüber"
Derzeit würden sich Lehrerinnen und Lehrer sowie Schulleitungen angesichts der unvorhersehbaren Entwicklung der Coronapandemie teilweise nicht über mehrtägige Ausflüge drübertrauen, schildert Christoph Drexler, Sprecher des Bundesverbands der Elternvereine an mittleren und höheren Schulen (BEV). Er plädiert gegenüber der APA für mehr Unterstützung der Schulen. Die Organisation sei umständlich, kompliziert und mit finanziellem Risiko verbunden, zeigt Drexler Verständnis für die Zurückhaltung. "Zum Teil sind die Schulen sehr zögerlich, weil sie befürchten, dass im Fall eines Absage sie oder die Eltern auf den Kosten sitzenbleiben."
Dazu kommen Unwägbarkeiten bei der praktischen Umsetzung, wie zuletzt eine Elternvertreterin im "Kurier" berichtet hat. Beispiel Skikurs: Nachdem auf den Pisten für Schüler ab 12 Jahren 3G-Pflicht gilt, müssen nicht-geimpfte bzw. nicht-genesene Schüler bei einem fünftägigen Kurs zwischendurch erneut testen gehen. Außerdem könne man für diese Schüler nicht ohne weiteres eine Fünf-Tages-Karte kaufen.
Organisatorische Erleichterungen gefordert
Drexler fordert zumindest organisatorische Erleichterungen für die Schulen, etwa bessere Informationen darüber, welche Coronaregeln bei etwa Schulskikursen gelten und - wo notwendig - leichten Zugang der Schülergruppen zu Testinfrastruktur. Auch die Einrichtung eines Stornofonds, wie es ihn im vergangenen Schuljahr gab, wäre aus Drexlers Sicht eine große Erleichterung. Vielen Eltern wäre es nämlich wichtig, dass mehrtägige Schulveranstaltungen wieder ermöglicht werden, betont er. "Die Schüler haben diese Veranstaltungen in den vergangenen Semestern vermisst und für den sozialen Zusammenhalt sind sie wesentlich."
"Geprägt von sozialer Isolation"
Auch Bundesschulsprecherin Susanna Öllinger mahnt die Schulen zur Durchführung von Schulveranstaltungen. Die vergangenen eineinhalb Schuljahre seien von sozialer Isolation geprägt gewesen, das habe sich massiv auf die psychische Gesundheit ausgewirkt. "Wie immer steht für uns die Gesundheit an oberster Stelle, aber wir warnen stark vor ersatzlosen Streichungen der Schulreisen. Den Schülerinnen und Schüler macht das Fehlen der Gemeinschaft, die ihnen die vergangenen Jahre genommen wurde, sehr zu schaffen." Sollten Schulreisen nicht durchgeführt werden können, plädiert sie für Alternativen wie Ausflüge mit Übernachtung in einem Nachbarbundesland oder Reisen in Österreich.
Im Bildungsministerium wird auf APA-Anfrage betont, dass Schulveranstaltungen, sofern möglich, auch in diesem Schuljahr stattfinden sollen. "Kinder versäumen sonst wesentliche Erfahrungen, an die sie sich ihr Leben lang erinnern werden. Aufgrund der aktuell volatilen Situation ist aber eine Risikoanalyse und ein Check der Stornobedingungen vorab wichtig", wird Ressortchef Heinz Faßmann (ÖVP) zitiert.
Die NEOS hatten zuletzt das Ministerium aufgefordert, etwas gegen die Verunsicherung an den Schulen puncto Schulveranstaltungen zu unternehmen. "Ich erwarte mir hier mehr Unterstützung durch das Ministerium und vor allem eine Klarstellung, dass alles unternommen werden soll, damit diese für Kinder und Jugendliche sozial wichtigen Ereignisse stattfinden können. Das sind Erinnerungen, die ein Leben lang bleiben", so Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre.
Diese Veranstaltungen hätte sich Fassmann bei einiger Vernunft für heuer gleich abschminken können.
Kann mich noch gut erinnern, wie alles begonnen hat.
Als die Sache in Italien schon explodiert war und hier ins Rollen kam, als man beobachtete statt zu tracen und nur symptomatische Kontaktpersonen und symptomatische Rückkehrer aus bestimmten, wenigen Risikogebieten testete,
da beobachtete ich auch, und zwar mit Entsetzen, die vielen Schulklassen und Kindergartengruppen, die Ausflüge machten und dabei öffentliche Verkehrsmittel benutzten.
Einer von vielen Fehlern, für die die Schuldigen jetzt einen Sündenbock erkoren haben.
Die Wienwoche ist Mitte Dezember geplant, außer der Jammerei mancher Eltern bzgl täglichem PCR Gurgeltest hat sich niemand weitere Gedanken gemacht. Was, wenn eines positiv getestet wird? Quarantäne in Wien oder OÖ, alle mitgegangen mitgefangen, Selbstabholung in Wien, Kosten und und und. Es gibt keinerlei Plan B, aber fahren müssen wir um jeden Preis. Wieso nicht auf die warme Jahreszeit warten und eine Leitlinie sowie ein Versicherungssystem auf die Beine stellen? Die Mühlen mahlen langsam im Bildungssystem, leider.
Mehr Unterstützung für die Schulen bei Schulveranstaltungen, möchte der Sprecher des Bundesverbandes der Elternvereine. Beim derzeitigen Infektionsgeschehen stünde solchen Veranstaltungen nichts im Wege, meint man in der Schlagzeile. Und das publizieren die OÖN, höchtwahrscheinlich aus irgendeiner Presseaussendung entnommen und unkommentiert. Also typisch Qualitätsstufe OÖN, welche mit den online-Artikeln nicht besser wird. Liebe letzte echte Journalisten der OÖN, steigt mal auf die Barrikaden und sagt, was echten Jounalismus ausmacht, dass das keine Abschreibübungen sind, sondern recherchieren und Fakten gegenchecken bedeutet, dass auch andere Meinungen einfließen sollen und eine Gegenüberstellung stattfindet usw.
Es ist wirklich realitätsfremd, was die Elternvertreter da fordern. Begann nicht diese Welle schon mit der Verantwortungslosigkeit, dass man im Frühsommer Maturareisen mit unverantwortungsvollem Niveau durchführte. Kamen nicht sehr viele krank zurück, vermutlich wegen der
fehlenden Eigenverantwortung und der Leichtsinnigkeit, die bei solchen Massenevents um sich greift. Und auch wegen dem fehlenden Impfschutz.
Was ist mit den Reisebusunternehmungen. Auch die kämpfen genau aus demselben Grund, weil alles so schwer planbar ist, Absagen erfolgen, Auflagen eingehalten werden müssen, usw. Wer unterstützt die in dem Ausmaß, wie es sich Lehrer und Elternvertreter vorstellen?
Ja, ich finde Schulveranstaltungen grundsätzlich für etwas wichtiges. Aber nicht in Zeiten wie diesen, wo immer wieder weggeleugnet wird, wie es zu Infektionen und einer Ausbreitung dieses Virus kommt. Dort wo man sich zu nahe rückt, dort wo viele im Rudel sind, dort wird man leichtsinnig und gibt es die folgenschweren Ausbrüche, die dazu führt, dass sich die Lage nicht beruhigt. Die Impfbereitschaft ist ja bei vielen nicht vorhanden, also gibt es Einschränkungen!
Die gelten nicht nur für die Jugend, nein auch für ältere Geimpfte, z. B. beim Alpenverein usw.
So leid es auch mir tut, aber
solche Veranstaltungen müssen warten. Zu schwerwiegend wären die Folgen, die es anlässlich solcher Nähe geben könnte. Wenn einer aus dem Familienkreis infiziert mit dabei ist, ist nahezu unwahrscheinlich, dass nicht etliche dann infiziert zurückkommen und Eltern, Geschwister wieder eine Kette von Unregelmäßigkeiten auslösen. Fehlende Facharbeiter in der Firma wegen Quarantäne, geschlossene Klassen, Unterrichtsentfall wegen infizierter Lehrer usw. Denn klarerweise kann man auch infektiös sein, bevor es ein Test anzeigt.
Die Schule wären sowieso zum LERNEN da, nicht zum Umherdüsen, was auch den Ruf der Lehrerschaft in der Bevölkerung ruiniert...
Schulveranstaltungen haben nicht "Herumdüsen" zum Ziel. Wer ein wenig nachdenkt, der weiß das und den erfüllt es absolut nicht mit Neid auf diejenigen, die diese Veranstaltungen planen, organisieren und durchführen.