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Eines der bekanntesten Berghotels Österreichs schließt überraschend

Von nachrichten.at/apa, 23. September 2024, 14:23 Uhr
Die Rudolfshütte Bild: ART (OON)

UTTENDORF. Die Rudolfshütte in den Hohen Tauern, schließt mit 29. September.

Auch der Betrieb der Bergbahn wird eingestellt. "Ich ziehe mich völlig zurück und werde die Gesellschaften liquidieren", sagte der Betreiber, der Salzburger Hotelier Wilfried Holleis, am Montag in einem Pressegespräch. Er führte betriebswirtschaftliche Gründe ins Treffen und übte heftige Kritik an der Landespolitik und der Landesumweltanwaltschaft.

Das Drei-Sterne-Haus mit über 350 Betten, Indoor-Kletterpark, Indoor-Pool und Spa-Landschaft liegt am Weißsee in 2.315 Metern Seehöhe direkt an der Grenze zum Nationalpark. Holleis hat das Gebäude 2004 vor Alpenverein übernommen und eigenen Angaben zufolge seitdem rund 13 Mio. Euro in die Modernisierung des Hotels und fast 12 Mio. Euro in die Bergbahnen investiert. "Nun ist es Zeit, zu gehen, weil es betriebswirtschaftlich nicht mehr rechtfertigbar ist, weiter zu investieren, und die politischen Rahmenbedingungen eine Entwicklung am Weißsee nicht mehr zulassen", erklärte der Hotelier.

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Zugleich habe auch Widerstand der Landesumweltanwaltschaft (LUA) die Projektkosten explodieren lassen. Denn Holleis will das Hotel deutlich erweitern. Wegen der langen Zufahrt zur Talstation sei das Skigebiet für Tagesgäste nicht wirklich eine Option. Für eine bessere Auslastung der Bahn brauche es im Hotel mehr Zimmer. Zunächst wurden einmal 224 zusätzliche Betten genannt, zuletzt war von 160 Betten die Rede. Bemerkenswert: Der Rohbau steht bereits, endgültig genehmigt ist das Projekt noch nicht.

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Der Unternehmer versicherte heute, dass die Rudolfshütte wirtschaftlich "hochweiß" sei und jährlich Gewinne abwerfe. Mit rund 60.000 Nächtigungen im Ganzjahresbetrieb sei man einer der größeren Betriebe im gesamten Pinzgau. "Ich will kein Geheimnis daraus machen, wir hätten für die kommende Wintersaison eine deutliche finanzielle Unterstützung seitens des Landes gebraucht. Die Auslastung des Hotels liegt über 100 Prozent, aber der Abgang der Bahn ist für mich betriebswirtschaftlich nicht mehr sinnvoll, wenn der Ausbau der Rudolfshütte steht."

"Bau überdimensioniert"

Die Landesumweltanwaltschaft wies heute die Kritik von Holleis von sich. 2011 sei erstmals um eine Erweiterung des Berghotels angesucht worden. Bei einer Verdoppelung der Fläche und Kubatur seien allerdings nur 30 Zimmer angegeben worden. "Dafür war der Bau überdimensioniert", sagte Umweltanwältin Gishild Schaufler zur APA. Da die Baustelle bis heute andauert und die naturschutzrechtliche Bewilligung ablief, musste 2019 noch einmal um Bewilligung angesucht werden. Erst 2023 folgte das Ansuchen auf Erweiterung auf 580 Gäste innerhalb des Neubaus.

Bei der behördlichen Prüfung auf Vorliegen der UVP-Pflicht sei jedoch nur die Erweiterung der Bettenzahl, nicht jedoch die Gebäudehülle beurteilt worden - und das Bauwerk darum im Verfahren zur UVP-Pflicht ausgeschlossen worden. "Hülle und Inhalt getrennt zu betrachten, ist vom Gesetzgeber nicht so gedacht", betonte Schaufler. "Diese Herangehensweise führt dazu, dass man ein Hotel ohne Betten bauen kann, einige Zeit abwartet und dann erst den Einbau der Zimmer beantragen kann, sodass nur das Innere auf seine UVP-Pflicht geprüft werden muss."

Mehr Gäste hätten in dem ökologisch hochsensiblen alpinen Gebiet jedenfalls Auswirkungen auf die Umwelt. Mehr Frequenz bedeute mehr Störung der Tierwelt und Vegetation. "Im zoologischen Amtsgutachten wurde auch festgestellt, dass es bereits zur Verdrängung störungsempfindlicher Brutvogelarten gekommen ist." Man habe darum Beschwerde gegen die Feststellung des Nichtvorliegens einer UVP-Pflicht erhoben.

Von der Liquidation der Gesellschaften sind rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen - rund ein Drittel davon arbeitet bei der Bergbahn. Die Belegschaft des Hotels wird Holleis in seinen anderen Betrieben - soweit es möglich ist - weiter beschäftigen. Das Personal der Bergbahn verliert ihren Arbeitsplatz.

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31  Kommentare
31  Kommentare
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carlopez (225 Kommentare)
vor 19 Stunden

Gut so!

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spoe (15.050 Kommentare)
vor 22 Stunden

Eine halbwegs komplexe Angelegenheit, die man als Aussenstehender schwer beurteilen kann.

Typisch sind die üblichen Neider- und Hasspostings.

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Strobl-Mairhofer (128 Kommentare)
am 25.09.2024 20:07

Für die (nunmehr ehemaligen) Mitarbeiter kann die Schließung, angesichts der offenen (auch durchaus gut bezahlten) Arbeitsplätze in der Region, bedingt der kommenden Saison - vermutlich - nicht unbedingt ein Nachteil sein.

Für den Unternehmer sicherlich diesmal kein "Gewinn", zumal er diesmal sein Immobilienvermögen (großteils auf Steuerkosten) nicht erweitern kann.

ABER, gerade ein "still gelegtes" - in Teilbereichen "wirtschaftlich überaltertes" Hotel - ist eine ordentliche Steuer"SPAR"büchse.

Das allgemeine "Mitgefühl" kann sich in Grenzen halten.!

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altheli (383 Kommentare)
am 25.09.2024 11:46

Tja… die Landesregierung genehmigt und die LUA vernichtet…. 60 Mitarbeiter ohne Job…. viele Gäste enttäuscht
Gratuliere den Öko Superwuzzis

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il-capone (238 Kommentare)
vor 21 Stunden

Im Tyrolerland sind die 60 Leut aber anderswo dringendst benötigt.
Nix mit Arbeitslose...

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susisorgenvoll (16.996 Kommentare)
am 24.09.2024 16:37

Sieht für mich eher wie ein Erpressungsversuch wegen der Seilbahn aus. Wobei ich schon verstehe, dass auch diese Seilbahn Fördermittel aus dem Landesbudget verdienen würde!

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il-capone (238 Kommentare)
am 24.09.2024 08:57

Bist auf einem Auge blind oder Beiden?

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Flachmann (7.517 Kommentare)
am 24.09.2024 08:42

Schön langsam mache ich mir Sorgen wegen der fehlenden Steuerzahler.

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Woodroad23 (1 Kommentare)
am 25.09.2024 08:18

Soviel Steuern wird der Hotelbetreiber nicht bezahlt haben. Vermutlich viel mehr an Subventionen erhalten.

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hochhausermanfred (175 Kommentare)
am 24.09.2024 08:01

Mann kann sich eben nicht Alles kaufen, auch nicht jede Behörde - gut daß es diese Einrichtungen gibt !

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dismas (103 Kommentare)
am 24.09.2024 07:51

Da sieht sich ein Unternehmer zu wenig Rendite, aber schuld sind für ihn politische Abteilungen, die nicht genug Fördergeld nachschmeissen und ein bissl auf die Umwelt aufpassen.....

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edirau (1 Kommentare)
am 23.09.2024 21:04

Mein Sohn heute über 50, hat in der damaligen AV Comfort Hütte das Schwimmen gelernt, und und und ......viele Erlebnisse für Alpinisten und Naturliebhaber.
Warum übergibt man die Rudolfshütze nicht wieder an den Alpenverein oder die Naturfreunde. sie könnten sie auch ohne Seilbahn bewirtschaften - oder Bund - Land und Gemeinde finden einen gemeinsamen Weg der Erhaltung dieses einzigartigen Stürzpunkzes für Alpinisten und Menschen mit Natursinn. Edi Rauchdobler

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hetztdiegleiter (362 Kommentare)
am 25.09.2024 20:58

Und wie soll der Alpenverein der Betrieb wirtschaftlich stemmen!? Nicht umsonst haben sie's damals wahrscheinlich abgegeben.

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zeroana (1.566 Kommentare)
am 23.09.2024 21:00

Leider werden rein bürokratische Konstruktionen wie diese Umweltanwaltschaft erst verschwinden wenn ihre steuerliche Lebensgrundlage vollständig ruiniert ist .

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benzinverweigerer (14.686 Kommentare)
am 23.09.2024 20:34

Ein AKW wird künftig weniger Genehmigungsaufwand...
Bis 2050 soll der Strom aus AKW weltweit verdreifacht werden.
CZ hat 4 Meiler im Plan.

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HumanBeing (2.024 Kommentare)
am 23.09.2024 21:29

Passt genau zu diesem Artikel. Das machen Sie ja immer: whataboutism

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Coolman12 (434 Kommentare)
am 23.09.2024 20:02

Den Erdboden gleich machen und fertig.

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reibungslos (15.052 Kommentare)
am 23.09.2024 20:43

Das sind ein paar 1000 Tonnen nicht sortenreiner Bauschutt, also Sondermüll, der auf eine speziell dafür genehmigte Deponie gebracht werden muss.

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angerba (2.080 Kommentare)
am 23.09.2024 18:58

Einfach renaturieren lassen! Die Natur erledigt das ganz ohne Förderungen!

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angerba (2.080 Kommentare)
am 23.09.2024 18:57

De Vögel gfrein se!

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spoe (15.050 Kommentare)
vor 22 Stunden

Da bin ich mir nicht so sicher.

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espresso.perdue (789 Kommentare)
am 23.09.2024 18:52

Tja, wie es scheint wollte der Hotelier den ehrlichen Weg zur Baugenehmigung mit ein paar Winkelzügen „vereinfachen“.
Gut, dass man ihm das nicht durchgehen lässt !!

Aber er scheint ja Vorzeigeunternehmer zu sein, liegt doch die Hotelauslastung laut dem Artikel über ! 100 %
Respekt !

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betterthantherest (36.522 Kommentare)
am 23.09.2024 18:18

Das ist das Ergebnis des Öko-Bürokratiewahnsinns.

Dieser erstickt das Unternehmertum in AUT völlig.

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Schlaubi01 (2.090 Kommentare)
am 23.09.2024 18:27

Wenn i ohne Baubewilligung den Rohbau hinstelle dann brauch i mi net wundern !!!

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KritischerGeist01 (5.020 Kommentare)
am 24.09.2024 10:50

@SchlechterAlsDerRest:
Oh, nur 1 "gefällt mir" für dein politisch motiviertes und völlig sinnbefreites Posting?

Es scheint, als haben viele Forumsleser begriffen, dass deine inhaltsleeren Beiträge Zeitverschwendung sind.

Es gibt noch Hoffnung für die Menschheit.

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Armin1769 (1 Kommentare)
am 23.09.2024 17:45

Typisches Versagen der Landesregierung
Sehr schade um den Zugang eines solchen Naturjuwels, sei es Sommer oder Winter.
Diese Vögel die ach so bedroht sind werden sicher anderswo Platz finden.

Gibt in Österreich ja leider bereits genug Berghütten die vom zusperren bedroht sind da es keine öffentliche Förderung gibt

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HumanBeing (2.024 Kommentare)
am 23.09.2024 21:27

"Diese Vögel die ach so bedroht sind...."

Ja so denken sie alle. Aber wo ist "anderswo", wenn alle sogenannte "Homo Sapiens" gleich denken.

Wieviele Spezies müssen noch ausgerottet werden?

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Stahlstadtkind (784 Kommentare)
am 24.09.2024 10:11

Wenn die Tierwelt dort vertrieben wird,ist es auch kein Naturjuwel mehr.

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il-capone (238 Kommentare)
am 23.09.2024 17:10

Ein überbelegtes Saukaff weniger in einer sensiblen Region.
Wird kein Nachteil sein ...

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meisteral (12.690 Kommentare)
am 23.09.2024 21:24

Dummes Herumparlieren von Typen, die never ever dort waren.

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hn1971 (2.116 Kommentare)
am 23.09.2024 16:32

Echt schade! Ich habe dort viele schöne Wochen verbracht, Schifahren, Schitouren und Klettern. Dennoch wird es für die Natur nicht schlecht sein, wenn dort weniger los ist.

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