Einwegpfand ab Jänner 2025: Neues System ist einsatzbereit
WIEN. Einem reibungsloser Start für das neue Einwegpfand-System steht nichts mehr im Weg – bis die ersten Flaschen und Dosen in den Regalen sind, wird es noch bis Mitte Jänner dauern.
Mit 1. Jänner tritt – wie ausführlich berichtet – die neue Verordnung für das Einwegpfand in Kraft. Ziel des neuen Pfandsystems ist es, bis 2027 jährlich 2,2 Milliarden Flaschen und Dosen zu recyceln – eine Rückgabequote von 90 Prozent. Das System sei nun einsatzbereit und ein reibungsloser Start gewährleistet, hieß es bei einer Pressekonferenz von "EWP Recycling Pfand Österreich" am Dienstag in Wien. Mit der Kampagne "Achtung Einsatz!" möchte man nun Konsumentinnen und Konsumenten mit ins Boot holen.
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"Pet" und "Can" klären auf
Zwei Figuren – die Plastikflasche "Pet" und die Metalldose "Can" – sollen die zentrale Botschaft des "Einsatzes" von 25 Cent und des Einsatzes für die Kreislaufwirtschaft in TV, Printinseraten, Außenwerbung und online kommunizieren. Daneben steht "Anti-Littering" im Fokus, also die Bekämpfung von achtlos weggeworfenen Flaschen und Dosen. Mit Jänner starten die großen Getränkeproduzenten mit der Produktion der Pfandgebinde - "Bis sich die Produkte im Regal finden, wird es circa Mitte Jänner sein – deswegen starten wir die Informationskampagne am 9. Jänner", sagte die Geschäftsführerin von Recycling Pfand Österreich, Monika Fiala.
So funktioniert die Rückgabe
Neben der Schaffung von Bewusstsein für das neue Pfandsystem geht es bei der Kampagne vor allem um das Wie: Auf jede Kunststoffflasche oder Metalldose, die oberhalb des Strichcodes mit dem österreichischen Pfandsymbol markiert ist, gibt es 25 Cent Pfand. Sie müssen aber leer und mit lesbarem Etikett, also nicht zerdrückt, zurückgegeben werden, damit der Strichcode abgelesen werden kann. Ob der Verschluss von Flaschen dabei mitgebracht wird, hat keinen Einfluss auf die Pfandauszahlung. Bis Ende 2025 können in einer Übergangsphase noch Getränke ohne Pfandlogo verkauft werden, wenn sie vor dem 31. März 2025 produziert worden sind. Ausnahmen sind Milchprodukte, Sirupe, medizinische Produkte oder Getränke in Verbundkartons wie dem Tetra Pak.
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Die Rückgabe erfolgt grundsätzlich überall, wo die Produkte verkauft werden - mit einigen Ausnahmen: Die Post oder Essenslieferanten würden das Pfand nicht zurücknehmen, sowie "geschlossene" gastronomische Betriebe, die auf Konsumation vor Ort ausgelegt sind und das Pfand auch nicht in Rechnung stellen. Zudem können sich an hochfrequentierten Orten wie Einkaufszentren mehrere Verkäuferinnen und Verkäufer zusammenschließen und die gemeinsame Rückgabe an einem Ort ermöglichen, hieß es von Recycling Pfand Österreich auf Nachfrage.
Recycling Pfand Österreich "ist bereit"
"Wir haben in den vergangenen eineinhalb Jahren ein umfangreiches und serviceorientiertes Pfandsystem aufgebaut und können mit gutem Gewissen sagen: Wir sind bereit!", zeigte sich auch Simon Parth, Geschäftsführer von Recycling Pfand Österreich, zuversichtlich. Die Vorbereitungen seien planmäßig verlaufen, rund 5.600 registrierte Rücknahmestellen werden aktuell mit den Pfand-Sammelsäcken ausgestattet. Die Rücknahme und Auszahlung der Pfandbeträge an die Konsumenten sei somit gesichert.
Für die Logistik wurden Verträge mit Lebensmittelhandelskonzernen geschlossen. Im Rahmen der Belieferung von Supermarktfilialen werden die Säcke mit dem gesammelten Pfand mitgenommen und zurück in die Zentrallager der Produzenten gebracht, wo sie dann von Recycling Österreich abgeholt werden. "Wir gehen davon aus, dass durch das breitflächige Angebot von Supermärkten 90 Prozent der Gebinde auch so zurückgegeben werden - rund zehn Prozent erwarten wir bei kleineren Verkaufsstellen", so Parth. Bei Letzteren werden die Getränkelieferanten die Gebinde in ihre Lager mitnehmen und so für die Abholung sammeln.
Die Zählung und Sortierung sei auch startklar: Einzig die Sortieranlage "Ost" im Burgenland wird aktuell umgebaut und geht erst 2026 in Betrieb, bis dahin gibt es eine Übergangssortierung in Niederösterreich. Bei den Zählstellen und Sortieranlagen für die manuelle Rücknahme von kleineren Betrieben laufen die Vorbereitungen auch noch: Zwei von vier seien bereits einsatzbereit, die anderen befinden sich in der Finalisierung.
Neues System zur Einhaltung der EU-Vorgaben
Das Pfandsystem gewährleiste die Einhaltung von EU-Vorgaben, so Parth. Ab nächstem Jahr etwa müssen Plastikflaschen zu mindestens 25 Prozent aus recyceltem Material bestehen. 2029 müssen EU-Staaten außerdem ein Sammelziel von 90 Prozent erreichen - dieses soll in Österreich schon zwei Jahre vorher erreicht werden.
Vielleicht wird dann weniger aus Dosen und Pet-Flaschen konsumiert, wenn diese Hürde größer ist. Wir haben super Wasser in Ö, also brauchts kein Mineralwasser, Dosen braucht ohnehin niemand, Cola und Co ist auch vernachlässigbar. Gut, dass dies nun endlich kommt!
jaja - die GRÜNEN Verbots- und Gebotsfreunde wollen stets allen Menschen vorschreiben was sie wollen und ihnen gefällt.
Jaja, die Blauen, die allen den Mund verbieten wollen und am liebsten silencen wollen (musste Googlen was das heißt, goi, so was kennt halt nur die gebildete Elite!)
umgekehrt wird ein Schuh draus.
Die GRÜNEN decken ihre Kritiker gerne mit Klagen ein - Baerbock und Habeck haben jeweils mehr Bürger:innen verklagt als alle anderen deutschen Minister zusammen.
Es liegt nahe, dass viele Flaschen aus diversen Gründen den Weg zurück nicht finden werden und sehr viel Geld versickert. Das hier immer wieder angesprochene System in Deutschland ist mir als Gast sehr unangenehm aufgefallen: wenn ich ein oder zwei Mal einen Tag in Deutschland zu tun hatte, habe ich - gerade dann - ein oder zwei Einwegflaschen unterwegs gekauft. Dann trinkt man nicht alles sofort, meistens fahren die Flaschen mit heim, ich nehme mir vor sie beim nächsten Mal mitzunehmen, am Ende immer vergessen landen die deutschen 25 Cent Pfand im österreichischen gelben Sack. Habe jetzt meistens Proviant mitgenommen, um eben nicht diese gsch...n deutschen Pfandflaschen kaufen zu müssen.
Endlich auch bei uns,
schon seit Jahren habe ich deutsche Rentner (Pensionisten) auf Bahnhöfen die Mülleimer durchleuchten sehen, unscheinbar mit Taschenlampe und Tüte ziehen sie ihre Runden um die Riester-Rente aufzubessern.
PET Flaschen mit nicht abnehmbaren Verschlüssen - die größte Errungenschaft der EU!
dafür gibt es sogar eine Verordnung und eine EN Norm dazu. Die wissen offenbar aus Langeweile nicht mehr was sie tun sollen
Kurzer Ruck und er ist wieder abnehmbar.
Das wird spannend werden vor diesen Pfandautomaten.
Hoffentlich funktionieren die auch, den ich bin nicht bereit auf den bezahlten Pfand zu verzichten, wegen irgendwelchen Kleinigkeiten.
Ausbaden muss das wieder einmal das Personal in den Geschäften.
also ich kann berichten, dass das in Deutschland problemlos funktioniert.
Ein schönes Abschiedsgeschenk von Schwarz-Grün. Jetzt dürfen wir die Einwegprodukte noch zur Entsorgung zurückkarren in den Laden, anstatt sie wohnortnah mittels gelbem Sack oder gelber Tonne wie bisher zu trennen. Viel Mehraufwand und ich nehme nicht an, dass die Gebühren für die Müllabfuhr anteilsmäßig sinken. Nein danke.
Frei nach dem TÜRKIS-GRÜNEN Credo:
Koste es was es wolle!
@ybbs
Heisst wohl, du suchst bei jedem Einkauf einen anderen Laden auf. Bloss keine Spuren ein 2tes mal hinterlassen. Niemals nie. In wievielen Bundesländer steuerst wieviele Laden an 🙄
Natürlich nicht. Ich fraghe mich nur, warum ich als jemand der seine wenigen Einwegartikel peinlich genau getrennt und im gelben Sack entsorgt hat, mich jetzt darum kümmern muss? Erstens das Pfand auslegen. Zweitens darauf achten, alles wieder zum Geschäft zurück zu bringen. Wo es dann entsorgt wird. Das ist viel Mehraufwand und null output für die Umwelt.
Ich trenne auch konsequent.
Aber, es geht letzlich darum das möglichst viel Gebinde als Rohstoff wieder in den Kreislauf kommt.
Man kann jammern darüber, aber wennst eine Narrensichere Lösung hast, nur her damit.
Nur seine eigene Ansichtsweise posaunen wird der Materie nicht gerecht.
Es gibt leider genug, die nicht trennen.
Und zum Verschluss: er geht ned irgendwo verloren, außer man reißt ihn aus Spaß herunter.
Damit das Leben so teuer wie nur möglich wird...
Deutschland hat dieses System vor Jahren eingeführt, und es funktioniert gut.
Das Problem ist der Verbraucher selbst - Sie müssen sich nur umsehen, was zB neben den Straßen alles herumliegt. Umso besser ist es, wenn man diese "Schweinderl" entsprechend motiviert, ihren Müll ordnungsgemäß zu entsorgen.
Peter1983
Auch die Deutschen zahlen einen sehr hohen Preis für dieses System.
Die meisten Bundesländer haben die Recyclingziele erreicht.
Ausnahme: Wien.
Weil den Wienern kein gelber Sack zumutbar war muss ganz Österreich dieses sündteure Pfandsystem betreiben.
Wenn ich mir ansehe wie es zB am Straßenrand von Autobahnauffahrten aussieht, gibt es hier noch viel Luft nach oben.
peter1983
das meiste was Sie neben der STraße finden ist auch zukünftig nicht bepfandet.
Pfand wird dieses Problem nicht lösen.
Auch Verbote nicht.
Suder, suder, suder - aber mit einer Doppelgarage nicht das Auslangen finden....
Nichts anderes als Sippenhaftung ist das. Jemand anderer ist ein Dreckschwein und die Allgemeinheit soll draufzahlen
Ist halt immer so - und bedanken sollte man sich bei genau diesen Personen - und nicht der Posen Regierung, wie hier manche meinen.
@peter
... obwohl, 25 Cent ist so gut wie gar nix. Der Flaschen/Dosenmüll wird in der Umwelt deswegen kaum weniger. Ab 0,5 Euronen aufwärts könnte es ev eine minimale Wirkung haben. Ab 1 Euro wirds sicher effizienter.
Aber fundamentale Vollkasko-Konsumenten werden sich da auch kaum beeinflussen lassen. Und die Lobbyisten sind auf deren Seite ...