Steirerin erschossen: Festgenommener Oberösterreicher schweigt
GROßWILFERSDORF. In der oststeirischen Gemeinde Großwilfersdorf (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld) ist es am späten Sonntagvormittag zu einer Bluttat gekommen. Der mutmaßliche Täter, ein Oberösterreicher, schweigt.
Eine 34-Jährige erlitt durch einen Schuss tödliche Verletzungen. Ein Verdächtiger wurde in dem Einfamilienhaus, in dem die Frau gemeinsam mit ihrer Tochter lebte, festgenommen, teilte die Landespolizeidirektion Steiermark mit.
Nach den ersten Befragungen hat der mutmaßliche Täter, ein Mann aus dem Bezirk Steyr-Land, geschwiegen. "Zur Sache macht er keine Angaben und er will auch noch vorher mit seinem Verteidiger sprechen", sagte Christian Kroschl von der Staatsanwaltschaft Graz am Montag. Die Polizei hält sich bei ihren Ermittlungsergebnissen bedeckt.
Bei dem Verdächtigen dürfte es sich laut ersten Erkenntnissen um den gleichaltrigen Ex-Lebensgefährten der Frau handeln. Der Mann aus dem Bezirk Steyr-Land habe sich ohne Gegenwehr festnehmen lassen.
Das Paar hatte sich Ende Jänner getrennt. Am Sonntagvormittag war der Mann zu dem Einfamilienhaus gekommen. Die Frau hatte noch telefonisch ihre zwei Brüder verständigt, diese alarmierten die Polizei und fuhren sofort zum Haus. Allerdings kamen sie zu spät.
Die 13-jährige Tochter der 34-Jährigen - der Verdächtige ist nicht der Vater - befand sich zum Tatzeitpunkt nicht im Haus. >> Zum OÖNplus-Bericht
Warten auf Obduktionsergebnis
Die Obduktion der getöteten 34-jährigen Unternehmerin - sie führte einen Beauty-Salon mit mehreren Mitarbeitern und hatte Ausbaupläne, war Montagfrüh bereits abgeschlossen, allerdings lagen die Ergebnisse noch nicht vor, so Kroschl weiter. Die Frau wurde jedenfalls mehrfach durch Schüsse am Oberkörper getroffen. Der Verdächtige sowie Zeugen sollen am Montag weiter befragt und vernommen werden. Die mutmaßliche Tatwaffe, eine Pistole, wird noch untersucht. Laut Polizei ist noch nicht sicher, ob der verdächtige Oberösterreicher sie legal besessen hat.
Das sagen Nachbarn und Angehörige
Indessen haben sich Nachbarn und Familienangehörige via Medien zu Wort gemeldet. So soll das spätere Opfer große Angst vor ihrem Ex gehabt haben. In sozialen Netzwerken und mit Briefen soll sie gewarnt und um Aufmerksamkeit gebeten haben. Schlösser am Haus soll sie getauscht haben und auch von einem Einbruch wurde berichtet. Die Brüder sagten Medien, dass sie nach den Schüssen auf ihre Schwester auch vom Täter bedroht worden seien, aber die Pistole eine Ladehemmung gehabt habe. Alle diese Angaben werden von der Polizei bisher weder bestätigt noch dementiert.
Es war dies der vierte Frauenmord in diesem Jahr in Österreich. Am 25. Jänner war in Ybbs an der Donau (Bezirk Melk) eine 42-Jährige vor den Augen ihrer beiden Kinder erstochen worden. Nicht einmal eine Woche später soll ein 37-Jähriger in Wien-Floridsdorf seine 28-jährige Freundin mit bloßen Händen erwürgt haben. Anfang Februar starb in Graz eine 33-Jährige, die tags zuvor auf offener Straße von einem 27-jährigen Grazer mit einem Messer angegriffen worden war.
Lokalisierung: Großwilfersdorf liegt in der Oststeiermark
Warnung vor Chemikalien in Unterwäsche: Ein Drittel ist belastet
"Fridays For Future" lässt Klimastreik einen Klimaaktionstag folgen
Sturmgewehr in Wels-Pernau gestohlen: Polizeibeamter verurteilt
Projekt "Cesare": Neue Schadensdatenbank für Naturgefahren
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.