Gasexplosion: Haus in Wien-Wieden wird abgerissen
WIEN. Das am Mittwoch nach einer Gasexplosion schwer beschädigte Wohnhaus wird abgerissen.
Zwei Todesopfer, zwei Schwer- und etliche Leichtverletzte - das ist die Bilanz der Gasexplosion, die das Haus Preßgasse - Schäffergasse am Mittwochnachmittag in Wien-Wieden zerstörte.
Den bisherigen Bewohnern des Gemeindebaus mit zwei Stiegen werde man nach dem Neubau jedenfalls ein Angebot auf Rückkehr machen, betonte der Sprecher der Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) . Bei dem einsturzgefährdeten Haus an der Ecke Preßgasse/Schäffergasse handelt es sich um eine in den Jahren 1950/1951 vom Architekten Hanns Kunath erbaute Gemeindebau-Anlage mit insgesamt 30 Wohnungen. "Eine Sanierung wäre für alle Beteiligten zu gefährlich - die Sicherheit hat Vorrang! Deshalb werden wir an dieser Stelle einen neuen Gemeindebau errichten", so Kathrin Gaal.
Lokalaugenschein am Samstag
In der Preßgasse herrschte am Samstag weitestgehend Ruhe. "Die Einsatzstelle ist von der Baupolizei bzw. vom Eigentümer (Wiener Wohnen; Anm.) übernommen worden", erklärte ein Sprecher der Wiener Berufsfeuerwehr.
Die unmittelbar angrenzenden und das vis-a-vis gelegene Gebäude sind nicht einsturzgefährdet, aber derzeit nicht bewohnbar. Speziell das gegenüber gelegene Wohnhaus weist erhebliche Schäden auf. Bei den beiden Toten - eine 29-jährige Frau, die in der Nacht auf Donnerstag nur mehr tot geborgen werden konnte, und ein Mann, dessen Leichnam Donnerstagabend entdeckt wurde, hatte es sich um Mieter des teilweise eingestürzten Wohnhauses gehandelt. Einer der beiden Schwerverletzten war Mieter im Wohnhaus gegenüber des eigentlichen Unglücksortes. Bei der zweiten schwerverletzten Personen und den Leichtverletzten handelte es sich um Bewohner des teilweise eingestürzten Gemeindebaus.
Auch bei sämtlichen weiteren, zum Glück nicht gröber Verletzten hatte es sich um Hausbewohner gehandelt. Zur Person des Toten - Medienberichten zufolge ein junger Mann - machte die Polizei am Freitag keine Angaben. "Die Identitätsfeststellung des männlichen Leichnams wird mit DNA-Abgleich versucht", erläuterte Paul Eidenberger, Sprecher der Landespolizeidirektion. Die entsprechenden Analysen würden einige Zeit in Anspruch nehmen.
Geduld dürfte ebenfalls gefragt sein, bis die Brandsachverständigen geklärt haben, was die Detonation ausgelöst hat. "Bei der letzten gleichartigen Explosion haben die Ermittlungen einen Monat gedauert. Wir sollten uns auch im aktuellen Fall auf so einen Zeitraum einstellen, bis halbwegs handfeste Aussagen getroffen werden können", hatte man bereits am Freitag bei der Wiener Polizei erklärt. Man äußere sich nicht zu verschiedenen Spekulationen.