Organspenden: Schwere Vorwürfe gegen AKH Wien
WIEN. Aufregung: Griechin bekam nach nur vier Stunden Spenderlunge AKH und Med-Uni Wien kontern: "Halten alle Regeln ein".
Schweren Vorwürfen sah sich am Wochenende das Wiener Allgemeine Krankenhaus (AKH) ausgesetzt: Die Süddeutsche Zeitung berichtete, dass eine Griechin binnen vier Stunden eine Lungentransplantation erhalten habe. Andere Patienten müssten in der Regel monatelang auf einen derartigen Eingriff warten.
Laut der Zeitung hatten Ärzte des AKH die 47-Jährige, die an schwerem Lungenhochdruck litt, am 8. Oktober gegen 14 Uhr auf die Warteliste gesetzt. Als gegen 18 Uhr eine Spenderlunge von der Organverteilungsstelle Eurotransplant angeboten wurde, schlugen die Wiener Ärzte binnen fünf Minuten zu. Durchgeführt worden sei die Operation vom Leiter der Universitätsklinik für Chirurgie der Medizinischen Universität Wien und Leiter des dort tätigen spezialisierten Teams, Walter Klepetko.
"Grobe Verzerrung"
Med-Uni und AKH distanzierten sich per Aussendung von Anschuldigungen "auf Basis unvollständiger Informationen und unlegitimiert weitergegebener, interner Unterlagen und Daten". Beide betonten, alle international vereinbarten Regularien einzuhalten.
Klepetko selbst sprach von einer "groben Verzerrung der Tatsachen". Hintergrund sei, dass das AKH seit Jahrzehnten Nachbarländern bei der Entwicklung von Lungentransplantations-Programmen helfe. Im konkreten Fall habe die Patientin wegen schnell fortschreitenden Lungenhochdrucks extrem dringlich auf eine Lunge gewartet. "Wir hatten die griechischen Chirurgen eineinhalb Jahre lang ausgebildet", sagt Klepetko. Nun sollten die Griechen erstmals selbst operieren. "Das erste für eine Transplantation in Athen zur Verfügung gestandene Organ war gerade für diese Patientin passend." Aber wegen der "extremen Komplexität" des Eingriffes baten die griechischen Ärzte ihre Wiener Kollegen, die Lunge noch in Wien zu transplantieren.
"Das war transparent"
"Ich habe dem nur zugestimmt, wenn das aus Griechenland stammende Organ bei Eurotransplant angemeldet würde. Das war transparent, nachvollziehbar und erfolgte nach allen gültigen Regeln. Aufgrund der Kriterien stand dieses aus Griechenland stammende Organ schließlich auch wirklich für den Eingriff an dieser Patientin zur Verfügung." Auch der Präsident der griechischen Transplantationsorganisation bestätigte brieflich, dass der Eingriff in Wien auf dringendem Wunsch der griechischen Ärzte erfolgt sei.
Fakten
100 Lungentransplantationen werden im Schnitt pro Jahr am AKH durchgeführt, sagt Walter Klepetko, Chef der Uni-Klinik für Chirurgie von Med-Uni und AKH Wien. Seit 20 Jahren werde mit mehreren Staaten eng kooperiert. So sei es gelungen, die Sterblichkeit von Menschen auf der Warteliste bei uns auf 1,3 Prozent zu senken.
Also, viel Lärm um nichts.
Ein deutsches Schmierblattl hat ein paar billige Schlagzeilen.
Und Dr.Bruno Meiser, Leiter der Eurotransplant, der 2015 als Rektor der Meduni Wien ABGEBLITZT IST, konnte erfolgreich gegen Wien Stimmung machen.
chapeau.