Rotes Kreuz: Patienten verschweigen Erkrankung
WIEN. Immer mehr Patienten, die sich dieser Tage an den Rettungsnotruf 144 wenden, verschweigen laut Rotem Kreuz ihre Corona-Erkrankung oder Symptome einer möglichen Infektion.
Das gefährde nicht nur die Rettungskräfte selbst, sondern in der Folge auch andere Patienten, erklärte der Bundesrettungskommandant Gerry Foitik am Freitag auf APA-Anfrage. Das Rote Kreuz ruft zur "Fairness" auf.
Schon beim Eingang des Notrufs, spätestens aber beim Eintreffen am Unfallort oder beim Patienten werde - zusätzlich zu den Routinefragen - gefragt, ob eine Erkrankung mit Covid-19 oder Symptome vorliegen würden. Dazu gehöre: "Wie sieht es mit Symptomen aus, speziell Husten und Fieber? Waren Sie in Kontakt mit Behörden, und was haben die gesagt?"
"Um den Menschen bestmöglich helfen zu können, ist es wichtig, ein klares Bild der Lage zu haben", so Foitik. Genaue und transparente Angaben seien wichtig, damit auch die Rettungskräfte weiterhin gesund im Einsatz bleiben können.
In letzter Zeit hätten sich aber Fälle gehäuft, bei denen Patienten wissentlich eine Coronavirus-Erkrankung verschwiegen oder diese auf Rückfrage sogar verneint hätten, teilweise würden auch Symptome verschwiegen. Einige fürchteten sich vor Stigmatisierung, andere, dass sie in ein Krankenhaus gebracht würden, das etwa zu weit weg ist. "Aber ich kann in die Leute nicht hineinschauen, um wirklich zu sagen, warum sie das machen", meinte Foitik.
Das Rote Kreuz bat angesichts dieser Fälle jedenfalls um "Fairplay und möglichst umfassende Angaben der Patientinnen und Patienten bezüglich des Corona-Virus".
Inwiefern das Verschweigen der Erkrankung strafbar ist, müsse laut der Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek, im Einzelfall geprüft werden. Es könnte aber durchaus unter den Paragraf 178 bzw. 179 des Strafgesetzbuches (StGB) - Vorsätzliche Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten - fallen, erklärte sie auf APA-Anfrage.
Die Anfang der Woche gestartete "Stopp Corona"-App - eine Art Kontakt-Tagebuch, in dem persönliche Begegnungen mit einem "digitalen Händeschütteln" pseudonymisiert gespeichert werden, um mögliche Infektionsketten zu unterbrechen - sei gut angelaufen, teilte Foitik mit. Die Rückmeldungen seien positiv, "wir haben auch viel Wert auf Datenschutz gelegt", so der Bundesrettungskommandant.
Bisher war die App allerdings nur im Google Play Store und noch nicht im Apple Store auffindbar. Nach Ostern will das Rote Kreuz eine neue Version der Applikation präsentieren, die ein automatisiertes "Pairing" über Bluetooth mit anderen Usern ermöglicht, sofern der User das wünscht.
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Wieso ist diejenige oder derjenige, bei dem das Coronavirus bestätigt wurde überhaupt auf der Straße? Es ist absolut wichtig sich an Anordnungen der Ärzteschaft zu halten. Wir können froh sein, dass wir Ärzte und Krankenhäuser haben die uns alle helfen, wenn es notwendig ist!
Patienten verschweigen Erkrankung.
Dasselbe Fairplay spielt sich bei den niedergelassenen Ärzten ab. Nur dort gibt es, im Unterschied zum RK, noch immer keine Masken.
Der Patient wählt sozusagen den Mittelweg:
Keiner wünscht sich ein Dasein über mehrere Wochen auf einer Isolierstation in einem der schon im Normalfall nicht besonders einladenden KH, schon gar nicht mit Option, umgeben von vermummten Zombies elendiglich zu ersticken.
Gleichzeitig will aber auch keiner mit seiner Grippe oder seinem Husten alleine fertig werden.
Und was wird ein Mensch, der fiebert und hustet aktuell auf die Frage, ob er schon Kontakt mit Behörden hatte, antworten?
Vermutlich, dass er in Summe ein paar Stunden die Warteschleife von 1450 angehustet und dann aufgegeben hat.
Das ist schlecht organisiert. Es ist skandalös, wenn hier Schuld und Verantwortung auf kranke Menschen geschoben werden, die die Rettung rufen. Die Rettung muss den Einsatz aktiv durch Fragen von ihrer Seite abklären und eventuell einen Arzt beiziehen. Ich bin als Nicht-Rotkreuz-Mitarbeiter ja auch verpflichtet, bei einem Autounfall Erste Hilfe zu leisten, selbst wenn das Opfer dreimal niesen sollte.
Von wegen helfen muessen!!
Wenn es eine Gefahr fuer ihr Leben ist, brauchen sie nicht zu helfen.
Oder glauben sie ein Nichtschwimmer muss einen Ertrinkenden retten?
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Menschen lieber in gewohnter Umgebung - sowohl örtlich wie auch persönlich - sterben, als z. B. in diesem furchtbaren, menschenunwürdigen Kobel, der in den Medien als Lazarett der Gemeinde Wien vorgestellt wurde - um beim Beispiel Wien zu bleiben. Ähnliche Fotos, noch übler, wurden aus Italien übermittelt.