Südtiroler Hoteliers wollen offene Grenzen
BOZEN. Vertreter der Südtiroler Tourismuswirtschaft sind enttäuscht: Ihre zu Italien gehörende Heimat ist beim Abkommen zur Grenzöffnung Österreichs zu Deutschland und der Schweiz ab 15. Juni nicht dabei.
"Das ist für mich völlig unverständlich", sagt dazu Manfred Pinzger, Präsident des Südtiroler Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) in der Zeitung "Dolomiten".
Für Italien- und somit Südtirolreisen nannte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zuletzt noch keine Perspektive. "Ich finde es sehr bedenklich, wenn in der Europäischen Union, im Schengenraum, bilaterale Abkommen geschlossen werden", kritisiert Pinzger. Auf den Hinweis der Zeitung auf Indiskretionen, denen zufolge Deutschland einer Grenzöffnung nach Österreich und der Schweiz nur unter der Bedingung zugestimmt haben soll, dass man die Grenze nach Italien und damit Südtirol nicht öffnet, sagt Pinzger: "Man hört solche Gerüchte. Sollte das wirklich stimmen, dann wäre das unverantwortlich gegenüber Südtirol."
Pinzger gibt zugleich aber die Hoffnung nicht auf, dass Reisen nach Südtirol doch noch ab Mitte Juni möglich werden könnten, "da ich um die starken Bemühungen des Landeshauptmannes Arno Kompatscher (SVP) weiß, der diesbezüglich in direktem Kontakt mit Bundeskanzler Kurz steht. Ich hoffe wirklich, dass die Reisebeschränkungen zu uns mit Mitte Juni fallen, sonst sieht es leider schlecht aus." Und: "Wenn man sich die Infektionszahlen in Südtirol anschaut, die sehr gering sind, und die strengen Auflagen, die wir einhalten müssen, dann gäbe es keinen Grund, uns außen vor zu lassen. Das ist für mich völlig unverständlich."
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