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Weiße Weihnachten? So schmelzen die Chancen

Von nachrichten.at/apa, 13. Dezember 2024, 09:50 Uhr
Schneemann Schneeschmelze
Schlechte Karten für Schneemänner am 24. Dezember. Bild: VOLKER WEIHBOLD

WIEN. Zu Weihnachten werden viele Wünsche wahr, jener nach Feiertagen "wie früher" mit Schnee erfüllt sich aber immer seltener: Eine Auswertung der Geosphere Austria zeigt, dass die Weihnachtstage in Österreich in den vergangenen Jahrzehnten um durchschnittlich ein bis zwei Grad wärmer geworden sind.

Die Chance auf weiße Weihnachten in den tiefen Lagen ist somit deutlich gesunken. Seit 2011 gab es in den Landeshauptstädten sogar fast keinen Tag mit Schneedecke. "Von Jahr zu Jahr gibt es zwar große Schwankungen, aber über die letzten Jahrzehnte zeigt sich ein klarer Trend zu immer milderen Temperaturen zu Weihnachten", sagte Klimatologe Alexander Orlik. "Vergleicht man die durchschnittliche Temperatur am 24., 25. und 26. Dezember im Zeitraum 1961 bis 1990 mit dem Zeitraum 1991 bis 2020, dann zeigt sich zum Beispiel in den Landeshauptstädten Österreichs eine Erwärmung von rund ein bis zwei Grad."

Lesen Sie auch: So stehen die Chancen auf weiße Weihnachten in Oberösterreich

In tieferen Lagen eher Regen bei über null Grad Celsius

In den Niederungen werden im Dezember immer öfter über null Grad gemessen. Niederschlag fällt dann eher als Regen, bereits gefallener Schnee schmilzt schneller wieder weg als früher. Einigermaßen verlässlich treten weiße Weihnachten in Tälern ab etwa 800 Meter Seehöhe auf. Auch hier wurde es milder, trotzdem ist es noch oft kalt genug für Schneefall.

Zum Beispiel gab es in den vergangenen 30 Jahren in Bad Mitterndorf (Steiermark, 814 Meter Seehöhe) 25 Mal eine Schneedecke zu Weihnachten. In Schoppernau (Vorarlberg, 835 m) waren es 26 Mal und in Weißensee (Kärnten, 949 m) 16 Mal.

Eine Schneedecke am 24., 25. oder 26. Dezember war im Zeitraum 1961 bis 1990 in den meisten Landeshauptstädten alle zwei bis drei Jahre zu erwarten, in Innsbruck alle ein bis zwei Jahre. In den Jahren 1991 bis 2020 gab es sie an den drei Weihnachtsfeiertagen in Innsbruck durchschnittlich alle zwei bis drei Jahre, in Graz, Klagenfurt und Salzburg alle drei bis vier Jahre und in Wien, Eisenstadt, St. Pölten, Linz, Bregenz alle vier bis sechs Jahre.

In der jüngeren Vergangenheit beobachtet der Klimatologe "sogar eine sehr schneearme Phase": "Seit 2011 gab es in den tiefen Lagen Österreichs fast keine weißen Weihnachtstage mehr", so Orlik. Eine Schneedecke gab es da seither zum Beispiel in den Landeshauptstädten nur 2011 in Innsbruck, 2012 in Wien und Eisenstadt, 2014 in Salzburg, 2020 in Innsbruck sowie 2021 in Wien, Graz und Klagenfurt. Mit Schneedecke ist in diesem Zusammenhang mindestens ein Zentimeter Schneehöhe an mehr als 50 Prozent des Beobachtungsortes gemeint.

In St. Pölten zuletzt vor 17 Jahren Schnee zu Weihnachten

Die Landeshauptstadt mit der aktuell längsten "grünen Serie" ist St. Pölten. Hier gab es zuletzt 2007 an zumindest einem Weihnachtstag (24. oder 25. oder 26. Dezember) eine Schneedecke mit mindestens einem Zentimeter Höhe. In Linz und Bregenz war das zuletzt 2010 der Fall, in Eisenstadt 2012, in Salzburg 2014, in Innsbruck 2020 und in Wien, Graz und Klagenfurt 2021.

Für weihnachtliche Schneerekorde muss man hingegen sehr weit zurückblicken. Den Weihnachtsrekord aller Landeshauptstädte hält die Wetterstation Innsbruck-Flughafen mit 96 Zentimetern Schnee am 24. Dezember 1962. Die weiteren Rekorde der Landeshauptstädte für Weihnachten waren 55 Zentimeter am Flughafen Graz am 25. Dezember 1994, 50 Zentimeter in St. Pölten am 24. Dezember 1969, 47 Zentimeter in Klagenfurt 1994, 40 Zentimeter in Salzburg am 24. Dezember 1962, 39 Zentimeter in Eisenstadt bzw. 47 Zentimeter in Wien Mariabrunn am 24. Dezember 1969, 26 Zentimeter in Bregenz am 26. Dezember 1969, und in Linz (Flughafen) liegt der Rekord bei 25 Zentimetern am 25. Dezember 1969.

Extremwerte von knapp minus 30 bis fast plus 20 Grad

Auch die Tiefstwerte liegen weit zurück. In der österreichweiten Auswertung aller Wetterstationen der Geosphere unter 1.400 Meter Seehöhe wurde der Kälterekord von minus 29 Grad in Tamsweg (Salzburg) in der Nacht auf den 26. Dezember 1944 gemessen. Extrem war auch 1962. Damals lag die Höchst(!)temperatur am 25. Dezember in Vils (Tirol, Bezirk Reutte) bei minus 19,8 Grad. In Kitzbühel hatte es in der Nacht auf den 25. Dezember 1962 minus 27,9 Grad. Den weihnachtlichen Wärmerekord hält die Wetterstation Salzburg-Flughafen mit 19,1 Grad am 25. Dezember 2013.

Heuer gute Chancen ab etwa 1.000 Meter Seehöhe

Wie das Weihnachtswetter und die Schneelage heuer aussehen werden, lässt sich noch nicht sagen, betonen die Fachleute. Speziell in den tiefen Lagen sei in den nächsten knapp zwei Wochen noch viel möglich. Aber ab einer Seehöhe von rund 1.000 Metern liegt in vielen Regionen schon eine Schneedecke - zumindest die könnte sich aus aktueller Sicht bis Weihnachten halten.

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1  Kommentar
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LiBerta1 (4.299 Kommentare)
vor 2 Stunden

Seit gefühlt ewigen Zeiten haben wir zu Weihnachten keinen flächendeckenden Schnee in Oberösterreich. Dieses Gejammer nach Schnee am 24. Dezember ist nur noch kindisch.

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