Zigarette oder Lagerfeuer könnten Waldbrand im Raxgebiet ausgelöst haben
REICHENAU/RAX. Im Kampf gegen den seit Wochenbeginn wütenden Waldbrand in Hirschwang in der Marktgemeinde Reichenau a.d. Rax (Bezirk Neunkirchen) sind am Donnerstag 500 Helfer, davon 400 Feuerwehrleute, im Einsatz gewesen. Es gibt erste Vermutungen zur Brandursache.
Die "Verteidigungsfront" an der Höllental-Bundesstraße (B 27) war errichtet, teilte Franz Resperger vom Landeskommando Niederösterreich mit. Laut Polizei könnte ein Lagerfeuer den Brand ausgelöst haben.
Wenn notwendig, sollten fünf an der B 27 positionierte Großtanklöschfahrzeuge mit einer Wasserwand einen Flammenüberschlag auf die Rax-Seite verhindern bzw. auch Funkenflug hintanhalten, erläuterte Resperger. Sollte der Wind stärker werden, müsse "sofort" reagiert werden, sagte Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Huber. Ein Überspringen des Brandes auf die Rax gelte es jedenfalls zu verhindern. Wohnhäuser seien nicht gefährdet, erklärte Huber. Diesbezüglich seien Maßnahmen getroffen.
Im Kampf gegen den "größten Waldbrand, den es je in Österreich gab" waren auch am Donnerstag wieder Hubschrauber des Bundesheeres und der Polizei im Einsatz. In Hirschwang eingetroffen war laut Resperger zudem die "mobile Küche" der Feuerwehr zur Versorgung der Einsatzkräfte.
Erste Hinweise
Erste Hinweise gab es indes auf eine Brandursache. Es deute viel auf ein Lagerfeuer oder auf eine weggeworfene Zigarette als Auslöser hin, sagte Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner. Offenes Feuer in dem Gebiet sei gemäß der Waldbrandverordnung ebenso wie nach dem Forstgesetz freilich verboten. Die Bezirksbrandermittler würden Umfelderhebungen durchführen, etwa hinsichtlich Gästen in umliegenden Hütten, so der Sprecher.
Video: Vereinter Kampf gegen die Flammen
Schallenberg, Köstinger und Tanner vor Ort
Ein Bild der Lage haben sich am Donnerstag auch Bundeskanzler Alexander Schallenberg, Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger sowie Verteidigungsministerin Klaudia Tanner im Beisein von Niederösterreichs LHStv. Stephan Pernkopf (alle ÖVP) gemacht. "Die Herausforderung, vor der die Einsatzkräfte hier im Rax-Schneeberg-Gebiet stehen, ist enorm. Das Engagement der vielen Freiwilligen, die sich extra Urlaub nehmen, um hier mit anzupacken, ringt mir höchsten Respekt ab", betonte der Regierungschef. Die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern, zwischen Feuerwehr, Bundesheer, Polizei, Bergrettung und Rotes Kreuz bezeichnete er als "wirklich beeindruckend".
Es sei ihm wichtig gewesen, sich "vor Ort einen Überblick zu verschaffen" und den vielen engagierten Einsatzkräften persönlich für ihre Arbeit zu danken, sagte Schallenberg weiter. Klar sei, "dass wir Niederösterreich in dieser schwierigen Situation nicht im Stich lassen. Sei es jetzt beim Einsatz oder auch dann, wenn es darum gehen wird, die verbrannten Flächen wieder aufzuforsten", so der Kanzler.
Video: ORF-Niederösterreich-Reporterin Katharina Sunk berichtet aus Hirschwang an der Rax
120 Hektar betroffen
"Das Ausmaß dieses Waldbrandes ist gewaltig, es sind mehr als 120 Hektar betroffen, das ist die dreifache Fläche an Waldbrandereignissen, die wir normalerweise in einem ganzen Jahr in Österreich haben", sagte Köstinger. Es werde Jahre dauern, die notwendigen Aufforstungsmaßnahmen, die nötig sind, durchzuführen. "Es handelt sich zum größten Teil um Schutzwald, der das Höllental, die Straße und auch Siedlungsräume schützt", so die Ministerin.
"Um die zahlreichen Brandherde zu löschen, braucht es ein gutes Zusammenspiel der Einsatzkräfte", hielt Tanner fest. Es werde "Seite an Seite" vorgegangen.
Pernkopf wies darauf hin, dass ein Übersprung der Flammen auf die Rax bisher verhindert worden sei. Der Einsatz werde noch viele Stunden und Tage andauern müssen, weshalb die Helfer regelmäßig von frischen Kräften aus allen Landesteilen abgelöst würden.
Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) bezeichnete die Situation in einer Aussendung als "äußerst besorgniserregend". Derzeit seien vier Hubschrauber der Flugpolizei bei den Löscharbeiten im Einsatz. Die Maschinen könnten durch ein spezielles Lasthakensystem bis zu 680 Liter Wasser pro Flug aufnehmen. Zwei Drohnen würden in Hirschwang ebenfalls ihren Dienst versehen und u.a. Brandherde lokalisieren.
Zudem unterstütze die Flugpolizei auch bei Personen- und Außenlasttransporten sowie bei Aufklärungsflügen. "Die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Einsatzkräfte funktioniert reibungslos", sprach Nehammer der "Blaulichtfamilie" seinen Dank aus.
Die Rax-Seilbahn sei "nach wie vor in Betrieb und nicht von dem Brand betroffen", betonte Geschäftsführer Bernd Scharfegger am Donnerstag in einer Aussendung. Eine Absperrung der Einsatzkräfte sei "nach der Talstation" errichtet worden. "Unsere Seilbahn ist öffentlich sowie mit dem Pkw unkompliziert und in gewohnter Form von Gloggnitz kommend erreichbar", stellte Scharfegger klar.
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Dass beim schönen Ausflugswetter irgendein Trottel eine Tschick weggeworfen hat ist nicht auszuschließen.
Das kann der Auslöser gewesen sein. Grund ist aber trotzdem ein anderer, nämlich Klimawandel, zu wenig Niederschlag und zu trockene Wälder um diese Jahreszeit. Wir können uns darauf einstellen, das kommt künftig noch öfter!
Aber erfreulich, dass der ungestörte Betrieb der Rax-Seilbahn noch Erwähnung im Artikel findet. Da können dann alle Sensationsgierigen am Wochenende hinfahren und den schönen Panoramablick auf die rauchende Umgebung genießen. Und vielleicht zündet sich jemand auch Genuss oder Schock eine Zigarette an ...
Nix wissen, aber gleich einmal wieder die Pösen Raucher verdächtigen. Ist ja inzwischen salonfähig, gegen andersdenkende zu hezten!! "quo vadis, Austria"
Inwiefern ist man denn andersdenkend, wenn man im Wald raucht und die Stummel dann auch dort rein wirft? Die Möglichkeit, dass dies die Ursache ist, ist ja wohl gegeben .. ich seh das selbst oft genug. Ganz ohne jemanden als Pöse zu bezeichnen
Paffen wäre auch auf Bahnsteigen verboten, aber schau mal, wie es am Bahngleis ausschaut. Die reinste Sondermülldeponie von Suchtkranken gestaltet. Und das Bahnpersonal pafft selbst oder schaut weg!
@PFERDEKOPF
Es gibt eben nicht nur Gute oder Böse, es sind die vielen Dummen zwischendrin😉
Immer hat man gedacht solche großen Feuer gib’s nur wo anders, in anderen Ländern, ganz weit weg, so auf die Art, so was schlimmes passiert nur die anderen und nicht mir, und dann trifft das selbe Unglück auch einen selbst. Als ob es so sein müsste!
Weil man überheblich war!
Ja ja der Mensch,
er ist eben die Schwachstelle in vielen Bereichen
auch bei Corona
🤪😳
Woanders macht man sich Sorgen ums Hochquellwasser der Wiener...
Ich hätte auf eine Zigarette getippt oder auf Glas und Sonneneinstrahlung, dass aber jemand so grenzgenial sein könnte, ein Lagerfeuer im Wald zu machen, darauf wäre ich allerdings nicht gekommen!
Die Zigarette ist als Brandursache auch nicht ausgeschlossen! Lagerfeuer oder Zigarette das wissen die auch nicht genau!
Um diese Zeit ein Lagefeuer! Das ist reine Ablenkung und eine Lüge, die Herren sind entweder selber Paffer oder Sklaven der Tabaklobby.
Von selbst wird er nicht anfangen zu brennen.
Und wenn man sieht, wie die Auen und Wälder als Müllhaufen missbraucht werden inkl. Rauchen im Naturschutzgebiet trotz definitivem Verbot.
Aber es ist ja alles so grün - ich hoffe, der / die Verursacher können gefunden und entsprechend gestraft werden!
Es hat auch schon Waldbrände aufgrund eines Blitzeinschlags gegeben, so wie auch bei Gebäudebränden.
Blitzschlag? Ja genau, es gab ja total viel Gewitter in den letzten Tagen...
Hoffentlich findet die Polizei den Verursacher und er muss für die Kosten aufkommen!
Glaube ich nicht! Hat man gesehen im Stift Schlierbach vor ein paar Jahren. Da war ein Paffer der Brandstifter. Die Versicherung hat das ganze übernommen und vermutlich hat die Tabaklobby dazugezahlt, damit das ganze schnell wieder von den Medien verschwindet.
Die Tabaklobby zahlt sicher nichts. Hat sie beim Brand von Schloss Ebenzweier auch nicht. Wie käme sie dazu?
Es zahlt ja auch die NRA nichts, wenn sich Menschen gegenseitig die Köpfe wegschießen.
Im Vergleich zu Ami-Land gilt hier noch Eigenverantwortung. Und wir werden uns angesichts immer größerer Trockenheit daran gewöhnen müssen, dass wie in Südeuropa Rauchen in der Natur mit immer strengeren Strafen belegt wird.
Ich rauche selber. Aber nicht einmal mehr in der Stadt schmeiße ich den Stummel einfach so weg, sondern dämpfe aus und nehme den Rest mit zum nächsten Mistkübel. Machen leider die wenigsten!