Korruptionsverdacht: Juan Carlos in die Dominikanische Republik geflüchtet?
MADRID. Der frühere spanische König Juan Carlos hat sich inmitten von Korruptionsermittlungen Medienberichten zufolge in die Dominikanische Republik zurückgezogen, berichten spanische Medien.
Der 82-Jährige Ex-König sei am Montagmorgen mit dem Auto nach Portugal gefahren und von dort in die Dominikanische Republik geflogen, berichtete die Zeitung "La Vanguardia" am Dienstag.
Dort wolle er einige Wochen bei einer Familie bleiben, die ihr Vermögen mit Zuckerrohr-Plantagen gemacht habe. Danach wolle er sich nach einem neuen Ziel umschauen.
Video: Josef Manola (ORF) über den Abgang des spanischen Ex-Königs
Juan Carlos hatte nach dem Tod des Diktators Francisco Franco 1975 eine wichtige Rolle bei der Demokratisierung Spaniens gespielt und sich damit große Sympathien in der Bevölkerung erworben. Zuletzt machte er jedoch vor allem mit Affären von sich reden. 2014 dankte er zugunsten seines Sohnes Felipe ab. Der Druck auf Juan Carlos wuchs, seit Staatsanwälte in Spanien und der Schweiz gegen ihn wegen Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit einem Vertrag über den Bau einer Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke in Saudi-Arabien ermitteln.
Der Palast erklärte am Montag, Juan Carlos habe das Land verlassen, um seinem Sohn Felipe die ungestörte Arbeit zu ermöglichen. Mehrere Medien hatten spekuliert, der ehemalige König könnte sich im portugiesischen Ferienort Cascais aufhalten, wo er einen Teil seiner Kindheit verbracht hatte.
Gattin Sofía wird laut Medien nicht mit ins Ausland gehen. Die 81-Jährige hatte bereits vor einigen Tagen ihren Sommerurlaub auf Mallorca begonnen. Auf der Mittelmeerinsel werden ihr Sohn Felipe, Königin Letizia (47), Kronprinzessin Leonor (14) und Infantin Sofía (13) am Freitag erwartet. Die "Familia real" wird wieder in ihrer Sommerresidenz unterkommen, dem Marivent-Palast bei Palma.
Im Skandal um Ex-König Juan Carlos geht es um mutmaßliche Schmiergeldzahlungen beim Bau einer Schnellbahnstrecke in Saudi-Arabien durch ein spanisches Konsortium. Juan Carlos soll 2008 von den Saudis 100 Millionen US-Dollar kassiert haben. Damals genoss er als Monarch noch Immunität. Im Zusammenhang mit dieser Zahlung wird Juan Carlos aber der Geldwäsche und der Steuerhinterziehung nach seiner Abdankung im Juni 2014 verdächtigt.
Wenn das der Franco wüsste? ????
Seine Scherflein hat er ja schon ins trockene in die Schweiz gebracht, von der Domrep wird er ja bekanntlich nicht mehr ausgeliefert.
kaiser u. könige sind auch schon so korrupt wie die politiker.
dabei liebt das Volk ihre Schmarotzer😁
Aha, die unter Korruptionsverdacht stehende königliche Hoheit hat sich in die Dominikanische Repuplik zurückgezogen. Dazu ist er von Portugal und nicht von Spanien abgeflogen. Logisch, oder?
Bei einem normal Sterblichen würde man von Flucht vor den Strafverfolgungsbehörden sprechen.