iPhone-Rivale mit Schönheitsfehler
Googles Smartphone-Neuvorstellungen lenken von Pannen im Alltagsgeschäft ab.
Mit seinen neuen Smartphones Pixel 3 und Pixel 3 XL richtet Google eine Kampfansage an die Konkurrenten Apple und Samsung.
Die beiden Modelle, die am Dienstag vorgestellt wurden, unterscheiden sich nur durch ihre Display-Größe (5,5 bzw. 6,3 Zoll Bildschirmdiagonale).
Besonderes Augenmerk hat Google auf die Kamera gelegt, die schon beim Vorgängermodell viel Lob erhalten hat. Durch ein aus der Satellitenfotografie abgeleitetes Verfahren wurde die digitale Zoom-Funktion erheblich verbessert, so dass Details in der Ferne besonders scharf erscheinen.
Für Selfies verfügt das Pixel 3 sogar über zwei Objektive. Das soll tolle Bilder ermöglichen und gewährleisten, dass man einen möglichst großen Ausschnitt auf das Selbstporträt bekommt.
Es hat aber auch einen gewöhnungsbedürftigen Effekt zur Folge: Der Notch, der Displayausschnitt auf der Vorderseite, wie man ihn von anderen Geräten bereits kennt, fällt beim Pixel 3 besonders hoch aus. Spätestens bei der Video-Wiedergabe im Vollbildmodus dürfte sich der überdimensional große Notch als Schönheitsfehler bemerkbar machen. Dafür lässt sich der gesamte obere Display-Bereich mit einer eigenen Software ausblenden, wodurch der Notch quasi verschwindet.
Die neuen Pixel-Modelle enthalten auch erstmals den Google "Titan M", einen Chip für den Schutz wichtiger Daten. Dieser ähnelt stark dem Konzept, das Apple bereits im Jahr 2013 beim iPhone eingeführt hat. Hier werden unter anderem biometrische Daten sowie verschlüsselte Informationen für digitales Bezahlen aufbewahrt.
Das Pixel 3 ist in Deutschland ab 2. November für 849 Euro (64 GB Speicher) oder 949 Euro (128 GB) erhältlich. Das größere XL-Modell ist jeweils um 100 Euro teurer. Ob das Pixel 3 in Österreich offiziell verfügbar sein wird, ist noch unklar.
Turbulenzen bei Google
Der Zeitpunkt der Präsentation neuer Hardware dürfte Google ganz gelegen gekommen sein. Am Montag war bekannt geworden, dass bei Google Plus Profildaten jahrelang für App-Entwickler offenstanden. Potenziell könnten Profile von bis zu 500.000 Konten bei dem Online-Netzwerk betroffen sein.
Google beruhigt seine Kunden und verweist darauf, dass es nicht möglich gewesen sei, die betroffenen Nutzer zu identifizieren und es keine Hinweise auf einen Missbrauch gebe. Es bleibt die Erkenntnis, dass Googles Versuch, im "sozialen Web" mit Facebook zu konkurrieren, gescheitert ist.