11-Jährige überlebte Schiffbruch im Mittelmeer: Viele Familien adoptionsbereit
ROM. Zahlreiche italienische Familien haben bei den Behörden auf Lampedusa ihre Bereitschaft signalisiert, das elf Jahre alte Mädchen aus Sierra Leone aufzunehmen, das diese Woche als einzige Migrantin einen Schiffbruch im Mittelmeer überlebt hat.
Das Kind wurde inzwischen in eine Gemeinschaft für Minderjährige im sizilianischen Trapani untergebracht, wie italienische Medien berichteten.
"Das Kind ist in sicheren Händen. Wir haben mehrere Anfragen von Familien erhalten, die sich um das Mädchen kümmern wollen. Wir haben ihnen allen geantwortet, dass die Entscheidung bei den zuständigen Behörden liegt", so der Präsident des italienischen Roten Kreuzes, Rosario Valastro. "Wir freuen uns über diese Hilfsbereitschaft für ein kleines Mädchen, das ein Trauma erlebt hat, das es wahrscheinlich nie wieder vergessen wird", so Valastro.
Die Polizei auf Lampedusa befragt indes die Crew des von der deutschen NGO "Compass Collettive" betriebenen Schiffes "Trotamar III", das das im Meer treibende Mädchen gerettet hat. Nach dem Untergang eines Flüchtlingsbootes vor der Küste Lampedusas werden nach Angaben der offenbar einzigen Überlebenden 44 Menschen vermisst.
Außergewöhnliche Rettung
Die Besatzung der "Trotamar III" hatte "Rufe in der Dunkelheit" am Mittwochmorgen gegen 02.20 Uhr wahrgenommen, als sie sich auf dem Weg zu einer anderen Notsituation befand. "Das elfjährige Mädchen aus Sierra Leone trieb seit drei Tagen mit zwei behelfsmäßigen Rettungswesten aus mit Luft gefüllten Kammern und einer einfachen Schwimmweste im Wasser", erklärte die NGO Compass Collective.
Ein italienischer Arzt vermutete nach einer Untersuchung hingegen, dass das Mädchen rund zwölf Stunden im Meer getrieben war, wie die Zeitung "La Republica" berichtete. Das Mädchen erklärte laut ihren Rettern, dass ihr Boot in Tunesien aufgebrochen und in einem Sturm untergegangen sei.
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