92 statt 30 Millionen Dollar: Trumps gewünschte Militärparade verschoben
WASHINGTON. Pentagon stoppte Planungen – auch, weil Washingtons Straßen ungeeignet sind.
Am 14. Juli 2017, dem französischen Nationalfeiertag, war US-Präsident Donald Trump Gast von Emmanuel Macron in Paris – und er durfte der traditionellen Militärparade auf den Champs-Élysées beiwohnen. Trump zeigte sich vollauf begeistert und ordnete sogleich eine Militärparade zum 100. Jahrestag der Beendigung des Ersten Weltkriegs im November 2018 in Washington an. Doch daraus wird nun nichts: Wie das Pentagon in der Nacht auf Freitag mitteilte, soll die Parade nicht mehr heuer stattfinden. Die Ankündigung folgte nach heftiger Kritik an den ausufernden Kosten.
Die Parade könnte mindestens dreimal teurer werden als bisher angegeben, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Regierungskreisen in Washington erfuhr. Ursprünglich waren 30 Millionen Dollar vorgesehen. Laut Medienberichten könnte sie jedoch bis zu 92 Millionen Dollar (81 Millionen Euro) kosten und damit dreimal so viel wie ursprünglich budgetiert. Dazu kommen Sachzwänge, denn die Straßen in Washington sind beispielsweise nicht für das Befahren mit Kettenfahrzeugen ausgelegt.
Neuer Termin im Jahr 2019?
"Das Verteidigungsministerium und das Weiße Haus wollten eine Parade zum Gedenken an die US-Veteranen organisieren sowie aus Anlass des 100. Jahrestags des Endes des 1. Weltkriegs", sagte Pentagon-Sprecher Rob Manning. "Wir hatten den 10. November 2018 anvisiert, werden aber nun nach einem Termin im Jahr 2019 schauen." Der 11. November ist in den USA der Veteranentag.
Trump kündigte gestern schließlich an, am 11. November an Feierlichkeiten in Paris teilnehmen zu wollen. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron will dort zum 100. Jahrestag des Waffenstillstands im Ersten Weltkrieg Spitzenpolitiker der einstigen Kriegsparteien versammeln.
Wladimir Putin feiert in Belgrad
Der russische Präsident Wladimir Putin wird an einer großen Militärparade zum Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren in Belgrad teilnehmen. "Vor Putin 100 Panzer und neue Raketen", titelte die serbische Regierungszeitung gestern über die für den 11. November geplante Heerschau.