Bulgarische Moderatorin ermordet: Rumäne doch nicht tatverdächtig
SOFIA. Ein nach dem Mord an der bulgarischen Moderatorin Viktoria Marinowa festgenommener Rumäne ist nach Angaben der Polizei vorerst doch nicht tatverdächtig. "Es wird sein Alibi geprüft".
Das erläuterte der regionale Polizeichef in der Donaustadt Russe, Teodor Atanassow, laut einem Bericht des bulgarischen Staatsradios am Dienstag.
Die Leiche Marinowas wurde am Samstag in einem Park am Donauufer in der Stadt Russe entdeckt, wo sie joggen gegangen war. Sie wurde vergewaltigt. Die Journalistin hatte eine Sendung in einem lokalen Kabelkanal moderiert. In der letzten Ausgabe hatte sie einen Investigativjournalisten aus Rumänien und einen aus Bulgarien zu Gast. Die beiden recherchieren über angeblichen Betrug mit EU-Fördergeldern in Bulgarien.
Bulgariens bürgerlich-nationalistische Regierung von Ministerpräsident Boiko Borissow steht unter internationalem Druck, den Mord rasch aufzuklären. Der Fall Marinowa wurde zudem zum Politikum in Sofia. Die oppositionellen Sozialisten forderten von der Regierung und den zuständigen Behörden "Taten zur Aufdeckung des Motivs und der Ausführer des Verbrechens".