Keine Annäherung in Stuttgart
Während weiterhin Tausende in Stuttgart gegen den geplanten neuen Bahnhof demonstrieren, versucht man bei den Schlichtungsgesprächen im Rathaus auf einen grünen Zweig zu kommen.
Während weiterhin Tausende in Stuttgart gegen den geplanten neuen Bahnhof demonstrieren, versucht man bei den Schlichtungsgesprächen im Rathaus auf einen grünen Zweig zu kommen. „Uns schauen eine Menge Leute zu, also benehmen wir uns“, sagte gestern Heiner Geißler, ehemaliger CDU-Generalsekretär, Mitglied des globalisierungskritischen Netzwerks Attac – und seit kurzem der Schlichter im Streit um „Stuttgart 21“, eines der größten Infrastrukturprojekte Europas. Denn laut „Südwestrundfunk“ waren die Zuseherquoten „außergewöhnlich gut“:
Am vorangegangenen Freitag fand die erste von sieben Schlichtungsrunden statt, von früh bis spät konnte man sie im Fernsehen mitverfolgen. Auch diesmal waren die Kameras dabei. Es ging vor allem um die geplante Verweildauer der Züge im Bahnhof, um die Hochgeschwindigkeitsstrecke Wendlingen–Ulm und um die Anbindung an den Flughafen.
„Transparente Argumente“
Eine Annäherung gab es freilich nicht. „Es geht nicht nur um den Dialog, sondern auch um die Transparenz der Argumente“, sagte Geißler. Am Abend zuvor hatte es eine weitere Demonstration gegeben, die nächste findet heute statt. Die Gegner des Projekts „Stuttgart 21“ fühlen sich von der Politik übergangen und fürchten unter anderem explodierende Kosten. Deshalb gehen sie seit Monaten auf die Straße. Laut einer Untersuchung des Wissenschaftszentrums Berlin stammen die Protestierenden dabei mehrheitlich aus der linken Mitte.