Auf der Jagd nach der Corona-Medizin
PARIS/WIEN. Weltweit suchen Forscher fieberhaft nach einem Gegenmittel bzw. einem Impfstoff.
Weltweit wird fieberhaft nach einem Gegenmittel bzw. einem Impfstoff im Kampf gegen das Coronavirus geforscht. Es ist angesichts der täglich weltweit wachsenden Infektionsraten ein Wettlauf gegen die Zeit.
In Europa laufen klinische Tests von vier Arzneimitteln an insgesamt 3200 Infizierten, wie die französische Forschungszentrale Inserm mitteilte. So werden in der klinischen Studie in zunächst sieben EU-Ländern Mittel getestet, die sich bereits gegen andere Viruskrankheiten bewährt haben. Darunter sind das Ebola-Medikament Remdesivir und die Arzneimittel Lopinavir und Ritonavir, die gegen HIV eingesetzt werden. Auch der Wirkstoff Hydroxychloroquin zur Malaria-Prophylaxe soll getestet werden.
Die Mittel sollen an Patienten in Frankreich, Deutschland, Belgien, Luxemburg, den Niederlanden, Spanien und Großbritannien getestet werden, die in einem Krankenhaus behandelt werden. Die europäische Testreihe trägt den Namen "Discovery" (Entdeckung). Daneben laufen nach Angaben der französischen Forschungsstelle Inserm weitere klinische Tests unter Führung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter dem Namen "Solidarity" (Solidarität).
China testet Impfstoff
Einen Hoffnungsschimmer gibt es auch in China: Dort wird erstmals ein möglicher Impfstoff gegen die Lungenkrankheit Covid-19 getestet. Insgesamt hätten sich 108 Freiwillige für einen klinischen Test zur Verfügung gestellt, berichtete die englischsprachige Zeitung "Global Times". Die Testpersonen im Alter von 18 bis 20 Jahren leben demnach alle in der Stadt Wuhan, von wo aus sich das Coronavirus mutmaßlich in die Welt ausgebreitet hatte.
Bisher sind keine Medikamente für die Behandlung des neuartigen Coronavirus zugelassen. In Wien sollen mit einem der beteiligten Entwicklungszentren des Pharmakonzerns Takeda wesentliche Arbeiten für ein schnelles Gegenmittel gegen schwere Covid-19-Erkrankungen entwickelt werden: Hyperimmunglobulin-Präparate mit konzentriertem Inhalt von Antikörpern gegen SARS-CoV-2 aus Plasma von Patienten, welche die Covid-19-Erkrankung überstanden haben. Früher hieß dieses Prinzip "Passivimpfung".
Ein internationales Team um den Innviertler Genetiker und Mitbegründer der Wiener Biotechnologiefirma Apeiron, Josef Penninger, plant hingegen Tests des Wirkstoff-Kandidaten APN01. Dahinter verbirgt sich biotechnologisch hergestelltes menschliches Angiotensin-Converting Enzym 2 (rhACE2), das einerseits das Virus blockieren und andererseits vor Lungenversagen schützen soll.
Interessant könnte laut Walter Hasibeder von der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesie, Reanimation und Intensivmedizin auch eine wissenschaftliche Studie mit der Kombination des Malariamittels Choloquin und dem Antibiotikum Azithromycin sein, die in Frankreich läuft.
Das deutsche Biotech-Unternehmen CureVac ist schließlich optimistisch, bald einen Impfstoff an Menschen testen zu können. "Der Impfstoff wird kommen", heißt es aus dem Unternehmen, das mehrheitlich dem deutschen SAP-Gründer Dietmar Hopp gehört.
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