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Lage in Indien immer dramatischer: Kliniken überlastet

Von nachrichten.at/apa, 26. April 2021, 09:16 Uhr
INDIA-HEALTH-VIRUS
Vor allem in Indien nehmen die Zahlen an Neuinfektionen rasant zu Bild: INDRANIL MUKHERJEE (AFP)

NEU-DELHI. Indien hat mit 352.991 Corona-Neuinfektionen den fünften Tag in Folge einen weltweiten Höchstwert vermeldet.

In Indien nimmt die zweite Corona-Welle immer größere Ausmaße an. Das Land meldete am Montag mit 352.991 Neuinfektionen den fünften Tag in Folge einen weltweiten Höchstwert. Kliniken sind überlastet, und der Sauerstoff zur Behandlung von Covid-19-Patienten wird knapp. Der südindische Bundesstaat Karnataka mit dem Technologie- und Outsourcing-Zentrum Bangalore verhängt ab Dienstag einen Lockdown, um das Virus einzudämmen. Mehrere Länder haben Indien Hilfe angeboten.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte angesichts der in Indien aufgetauchten Corona-Variante B.1.617 vor voreiligen Schlüssen. Die Organisation beobachtet die Virusvariante, hat sie aber noch nicht als besorgniserregend eingestuft, teilte eine WHO-Sprecherin in Genf mit. Das Gesundheitsministerium in Wien prüfte verschärfte Einreisebeschränkungen für Personen, die aus Indien kommen. Es gebe derzeit keine direkten Linienflüge zwischen Indien und Österreich. Maßnahmen für Personen, die über Zwischendestinationen anreisen, würden geprüft, hieß es am aus dem Ressort.

EU soll helfen

Indien bat die Europäische Union nach deren Angaben um medizinischen Sauerstoff und Medikamente, insbesondere Remdesivir zur Behandlung von Covid-19. Die USA wollen Rohstoffe für Corona-Impfstoffe, Beatmungsgeräte, Schnelltests und Schutzkleidung bereitstellen.

"Die Corona-Katastrophe in Indien ist eine Erinnerung, dass wir das Virus weiterhin nicht unterschätzen dürfen", sagte Walter Hajek, Leiter des Bereichs Einsatz und Internationale Zusammenarbeit beim österreichischen Roten Kreuz. "Was wir sehen sind traurige Rekorde an Infizierten und Toten in Südasien, auch in Pakistan und Bangladesch. Das zeigt wie wichtig ein Zugang zu Impfungen, Masken und im Endeffekt zu einer Gesundheitsversorgung für alle ist."

Leichen in provisorischen Krematorien verbrannt

In Indien leben 21,9 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Das Zentrum des erneuten Ausbruchs ist der Staat Maharastra, berichtete Hajek. Mit den unzähligen Arbeitsmigranten und Tagelöhnern, die von der besonders betroffenen Metropole Mumbai zurück aufs Land strömen, könnte sich die Ausbreitung des Virus noch verstärken. "Mehr als 46.000 Rotkreuz-Mitarbeiterinnen und Freiwillige sind im Einsatz, haben 31 Millionen Mahlzeiten bereitet und Medizin und Nahrung an mehr als 276.000 gefährdete Menschen verteilt."

Viele Kliniken in Indien werden des Ansturms nicht mehr Herr und weisen Patienten aus Mangel an Betten, Ausrüstung und Medikamenten ab. Selbst Bahren, um die Toten wegzubringen, wurden knapp. In stark betroffenen Städten wie der Hauptstadt Neu-Delhi wurden die Leichen in provisorischen Krematorien verbrannt. Indien mit einer Bevölkerung von 1,3 Milliarden Menschen hat bisher 17,31 Millionen Infektionen und 195.123 Tote verzeichnet. Gesundheitsexperten gehen aber davon aus, dass die Dunkelziffer bei den Toten weitaus höher ist.

Besonders ansteckende Mutante entdeckt

Hintergrund der stark steigenden Corona-Infektionszahlen ist eine besonders ansteckende Virus-Mutante, die in Indien entdeckt wurde. Experten befürchten bei einem anhaltenden Trend, dass die Krankenhäuser in einer Woche überlastet seien und es dann kaum noch freie Betten für Covid-19-Patienten geben werde.

Neben der Mutante könnten auch religiöse und politische Massenveranstaltungen zur Verbreitung des Virus in Indien beitragen. Die Regierung von Ministerpräsident Narendra Modi hatte sie zugelassen, obwohl die Infektionszahlen in der zweiten Welle wieder stiegen. Derzeit finden in Indien Kommunalwahlen statt. Allein am Montag sind 8,6 Millionen Wahlberechtigte in Westbengalen im Osten des Landes aufgefordert, ihre Stimme abzugeben.

Angesichts der täglichen Höchstwerte hatte Modi am Sonntag alle Bürger aufgerufen, vorsichtig zu sein und sich impfen zu lassen. Aber auch die Rohstoffe für die Impfstoffe werden knapp. Zusätzlich wird die Produktion von einem Feuer in einem Werk belastet, das das Vakzin von AstraZeneca herstellt. Mancherorts wurde das Impfen wieder eingestellt.

Die indische Regierung will Insidern zufolge die Beschaffung ausländischer Impfstoffe den Bundesstaaten überlassen. Sie selbst wolle vielmehr indische Hersteller unterstützen, wie aus Regierungskreisen verlautete. Das könnte Experten zufolge die Impfkampagne weiter zurückwerfen, da einige Bundesstaaten den Zukauf aus dem Ausland nicht bezahlen könnten. Dann müssten sie die Kosten auf die Bevölkerung umlegen, die sich das wiederum auch nicht leisten könne.

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7  Kommentare
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barzahler (7.595 Kommentare)
am 30.04.2021 10:49

Das Drama ist vielmehr, dass Indien ( wie andere Corona betroffene Staaten auch ) um einen Stockerlplatz bei den jährlichen Rüctungsausgaben mitkämpft.

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leser (2.275 Kommentare)
am 28.04.2021 09:30

So traurig und erschreckend die momentanen Zustände in Indien auch sind:
Mit ihrem Leitartikel "Ein Musterbeispiel für falsche Politik" hat Heidi Riepl ordentlich daneben gegriffen.
Ein bisschen recherchieren (nicht nur im ORF oder in Skandalblättern) hätte sie erkennen müssen, dass Österreich im Vergleich zu Indien wesentlich schlechter dasteht in Bezug auf Covid-19-Tote.
Indien 145 per Million EW;
Österreich 1.140 per Million EW.
Dass in Indien statistisch täglich mehr als 35.000 Menschen sterben lässt das Horrorszenarium in Zahlen (200.000 Covid-19-Tote) in anderem Licht erscheinen.
Ich will das Leid der Betroffenen nicht relativieren, aber Angst scheint auch in der Zeitung DAS Geschäftsmodell zu sein.

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roeserl (1.349 Kommentare)
am 28.04.2021 08:12

Wennman bedenkt wie die Gesllschaft sich dort verhält,Menschenmassen auf Märkten ,Familien,Veranstaltungen,dann ist das nicht erschreckend.Mutter Natur hat einen Regelkodex,werden zuviel Individien produziert,greift sie ein und dezimiert auf ein erträgliches Maß.Bei 1,4 Mrd ist die Ansteckungsrate und Todesfälle im normalem Maß aber es wird noch mit anderen Problemen weitergehen die meschengemacht sind,siehe die Hiobsbotschaften an der Natur,wie Raubbau,Gewässerverschmutzung,Chemie die auf unserer Erde nichts zu suchen hätte.Tschernobyl ,der radioaktive Staub aus dieser Region und die aktiven Abfälle in den Meeren werden noch viele Menschen töten,wenn ein bestimmtes Element mit dem Wind in alle Erdteile verbracht wird.Fakt ist:Wir sind einfach Zuviele für diese kleine Welt und Katastrophen gehören zur Reduktion,das ist einmal der Gang der Dinge.Ausserdem hat es früher soviele Kriege gegeben wo Immens viele Menschen getötet wurden.

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Ekra (348 Kommentare)
am 26.04.2021 10:20

Die Werte sind in Wirklichkeit viel besser als bei uns, siehe dazu https://www.corona-in-zahlen.de/weltweit/indien/ - ich frage mich was manche Journalisten unter Recherche verstehen ...?!

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 26.04.2021 09:52

350000 bei knapp 1,4 Milliarden Menschen, (genau weiß das niemand) ......annähernd die gleichen Zahlen wie Österreich... warum die Panik ??

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hautschi (649 Kommentare)
am 26.04.2021 10:23

Wird schon alles gut gehen!

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leser (2.275 Kommentare)
am 28.04.2021 16:47

Indien 145 per Million EW;
Österreich 1.140 per Million EW.
...Sind das annähernd die gleichen Zahlen?

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