Dutzende Soldaten bei Angriff auf Militärstützpunkt in Mali getötet
BAMAKO. Bei einem der schwersten Angriffe auf die Armee im westafrikanischen Mali sind mehr als 50 Soldaten getötet worden.
Bei dem "Terrorangriff" auf einen Militärstützpunkt in Indelimane im Gebiet Ménaka nahe der Grenze zu Niger seien 53 Soldaten und ein Zivilist gestorben, teilte der malische Kommunikationsminister Yaya Sangaré am Freitagabend via Twitter mit.
Es gebe "zehn Überlebende" und "bedeutende materielle Schäden", erklärte Sangaré. Die Armee hatte zuvor in einer vorläufigen Bilanz von 35 getöteten Soldaten gesprochen. Die Lage in Indelimane sei mittlerweile unter Kontrolle, erklärte die Armee auf ihrer Facebook-Seite. Abgesehen von den Todesopfern gebe es "Verletzte und materielle Schäden". Die Nachrichtenagentur AFP erfuhr aus Militärkreisen, dass Soldaten vermisst würden. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Angriff.
Die malische Regierung hatte zunächst in einer Erklärung den "Terrorangriff" verurteilt, aber keine konkreten Angaben zur Opferzahl gemacht. In das betroffene Gebiet sei Verstärkung geschickt worden, "um das Gebiet zu sichern und die Angreifer zu verfolgen", hieß es.
Am 30. September und 1. Oktober waren bei zwei islamistischen Angriffen in der Nähe der Grenze von Burkina Faso im Süden Malis nach Angaben eines Vertreters des malischen Verteidigungsministeriums 40 Soldaten getötet worden. Mehrere Quellen bezeichnen diese Opferbilanz allerdings als untertrieben.
Der Sahel-Staat Mali kommt seit Jahren nicht zur Ruhe. Islamistische Gruppen hatten 2012 die Kontrolle über den Norden des Landes übernommen. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff 2013 militärisch ein und drängte die Islamisten zurück. Dennoch gibt es immer wieder islamistische Angriffe, von denen mittlerweile auch Malis Nachbarstaaten Niger und Burkina Faso betroffen sind. Das österreichische Bundesheer beteiligt sich in Mali an der UN-Stabilisierungsmission MINUSMA und einem EU-Einsatz zur Ausbildung malischer Sicherheitskräfte (EUTM).