Erste Interessenten für Russlands Corona-Impfstoff "Sputnik V"
MOSKAU. Erste Länder haben bereits Interesse an Russlands Corona-Impfstoff "Sputnik V" bekundet - dem ersten zugelassenen weltweit.
Der brasilianische Staat Paraná kündigte an, ein Abkommen mit Russland zu schließen, um den Impfstoff selbst zu produzieren. Der Vertrag dazu solle an diesem Mittwoch unterschrieben werden, sagte Jorge Callado, Präsident des federführenden Technologie-Instituts Tecpar in Curitiba, im brasilianischen Fernsehen. Die Impfung soll voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2021 verfügbar sein.
Internationale Anfragen
Der Chef des russischen Investmentfonds, Kirill Dmitrijew, sagte: "Wir sind offen für eine internationale Zusammenarbeit." Nach seinen Angaben haben mehrere Länder Interesse bekundet, den Impfstoff selbst zu produzieren. Er nannte außer Brasilien die Philippinen und die Vereinigten Arabischen Emirate. Mit diesen Ländern arbeite Russland zusammen, sagte er. Nach russischen Angaben haben schon mehr als 20 Länder Interesse angemeldet.
Es gebe darüber hinaus auch Interesse aus dem Ausland, an der dritten und damit entscheidenden Testphase für eine mögliche Zulassung teilzunehmen. Genaue Angaben machte Dmitrijew zunächst nicht. Die neue Testphase sollte mit der Zulassung des Impfstoffes beginnen. Russland habe bereits international Anfragen über eine Milliarde Dosen erhalten. Der vom Kreml gegründete Fonds finanziert die Produktion und Entwicklung des Impfstoffs.
Auch Israel teilte mit, grundsätzlich an "Sputnik V" interessiert zu sein. Es gebe bereits Beratungen über den neuen Impfstoff, hatte der israelische Gesundheitsminister Juli Edelstein am Dienstag gesagt.
- OÖN-Leitartikel zum Thema: Dieser Wettlauf der Systeme ist falsch [OÖNplus]
Zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin die Zulassung des Impfstoffs zur breiten Verwendung in der Bevölkerung bekanntgegeben (die OÖN haben berichtet). Sie erfolgte damit vor dem Vorliegen der Ergebnisse großer klinischer Studien - ein Vorgehen, das dem international üblichen Ablauf widerspricht. Weder die Wirksamkeit noch die Nebenwirkungen lassen sich derzeit fundiert beurteilen.
Video: Infektiologe Herwig Kollaritsch, Mitglied des Corona-Beraterstabes von Gesundheitsminister Anschober (Grüne), kritisierte in der "ZiB 2" die angeblich zu kurze Testphase mit zu wenigen Versuchspersonen und die fehlenden Informationen über den Impfstoff.
WHO zurückhaltend zu russischem Impfstoff
Die Weltgesundheitsorganisation WHO reagierte zurückhaltend. Die WHO sei sich bewusst, dass Russland ein Vakzin registriert habe, und begrüße alle Fortschritte bei der Forschung und Entwicklung zu Covid-19-Impfstoffen, teilte das WHO-Regionalbüro Europa mit. Zugleich wies das Büro darauf hin, dass die beschleunigte Impfstoffforschung in jedem Entwicklungsschritt gemäß bewährter Prozesse von statten gehen sollte.
- Mehr zum Thema: "Russland hat bei der Entwicklung des Impfstoffs eine Abkürzung genommen" [OÖNplus]
USA sicherten sich 100 Millionen Impfstoff-Dosen
Unterdessen versprach US-Präsident Donald Trump dem amerikanischen Volk schnelle Fortschritte bei der Entwicklung eines eigenen Impfstoffes. "Wir sind auf dem besten Weg, schnell 100 Millionen Dosen zu produzieren, sobald der Impfstoff zugelassen ist, und kurz danach bis zu 500 Millionen", sagte Trump im Weißen Haus. Mehrere aussichtsreiche Stoffe seien in der letzten Erprobungsphase und stünden vor einer Zulassung.
Der Name für den russischen Impfstoff "Sputnik V" soll an den ersten Satelliten im All erinnern, den die Sowjetunion 1957 vor den USA gestartet hatte. Der Impfstoff wurde vom staatlichen Gamaleja-Institut für Epidemiologie und Mikrobiologie in Moskau entwickelt. Erst wenige Menschen haben ihn im Rahmen einer Studie erhalten.
"Hochriskantes Experiment am Menschen"
Der Chef des russischen Investmentfonds hatte erklärt, die Phase-III-Studie solle nun beginnen. Zehntausende Freiwillige sollen demnach innerhalb eines Monats geimpft werden. Massenimpfungen in der Bevölkerung seien dann für den Herbst geplant, hieß es. Zugleich schaltete der Fonds zu seinem Impfstoff eine eigene Internetseite mit Informationen frei - in insgesamt sieben Sprachen.
Die österreichische Vakzinologin Ursula Wiedermann-Schmidt (MedUni Wien) erklärte: "Zulassung nach einer Phase-II? Das ist offenbar wirklich nur in Russland möglich. Zum Glück und richtigerweise undenkbar ohne Phase-III für unsere Breiten!" Wissenschaftlich sei zu der russischen Vakzine bisher nichts publiziert worden. Details fehlten, um das Projekt beurteilen zu können.
Der Präsident der deutschen Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, erklärte, es sei ein "hochriskantes Experiment am Menschen", wenn ein Impfstoff wie der in Russland ohne entscheidende dritte Testphase zugelassen werde. "Es ist unverantwortlich, ganze Bevölkerungsgruppen bereits in diesem Stadium der Entwicklung zu impfen", sagte er der "Rheinischen Post" (Mittwoch).
Auch renommierte Mediziner in den USA warnen: "Aktuell würde ich mir den (Impfstoff; Anm.) nicht verabreichen lassen. Ganz sicher nicht außerhalb einer klinischen Versuchsreihe", sagte Scott Gottlieb, der frühere Chef der US-Behörde für Lebensmittel und Arzneimittel-Sicherheit (FDA).
Laut einer Liste der Weltgesundheitsorganisation vom Montag werden derzeit sechs andere Impfstoff-Kandidaten in einer Phase-III-Studie getestet. Nur ein gut wirksamer Impfstoff kann Experten zufolge eine rasche deutliche Wende in der Corona-Pandemie bringen, ohne dass strenge Lockdown-Regeln nötig sind.
- Video: ORF-Russland-Korrespondentin Carola Schneider kommentiert den russischen Erfolg, den weltweit ersten zugelassenen Impfstoff gegen SARS-Cov2 entwickelt zu haben:
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eine ambivalente Sache
wobei klar ist dass nun alle außerhalb Russlands sich altruiren (interessanterweise nicht die Chinesen!?)
Aber:
Wenn eine Situation so eskaliert wie in manchen Gegenden - etwa in Gefängnissen etc...
ja dann ist eben in Russland als Phase III eben ein 1: 1 Experiment.
Möglicherweise auch zugunsten der restlichen Welt.
Sollen sie dort zuwarten...wenn ansonsten die Situation explodiert?
Ja die Russen sind da härter (interessant: das hätten - wenn sie soweit wären wohl auch die Chinesen gemacht.... )
kann sein dass es riskant ist...aber in gewissen Situationen, und wenn die Lage eskaliert, es um Zeit geht...
ob die Menschen an C.sterben oder eben Tausende dadurch es besser haben werden, manche ev mit Nebenbwirkungen...
Es ist eine Dilemmasituation
die eben mit einer Radikalmaßnahme die nur dort geht, angegangen wird.
Besser als etwa Schwedische Strategien od. d. Sit. in USA, Brasilien ist das allemal.
Risikobehafte eben
aber das ist die ganze Situation heuer schon
Ich vermisse die "Bild," - Schlagzeile: Putin schlägt Bill Gates!
Mich erinnert das an die Zeit des Kalten Krieges, in welcher jeder seinen Fortschritt zeigen wollte.
Der Erste, welcher einen Hund zum Mond schickt.
Der Erste, welcher einen Menschen um die Erde schickt.
Der Erste, welcher einen Menschen auf den Mond landen lässt.
Der Erste, welcher einen Impfstoff gegen Sars-CoV-2 entwickelt hat.
Zumindest kann man sagen, dass Russland diesen Impfstoff oder besser gesagt die Rezeptur dazu den jeweiligen Nationen sehr günstig zur Eigenproduktion überlässt.
Weiters das Russland die interessierten Nationen in die weitere Forschung und Entwicklung einbindet.
Darüber hinaus dieser Impfstoff auf Grund der kommenden Gemeinschaftsarbeit der beteiligten Nationen wahrscheinlich der am schnellsten verfügbare und am breitesten getestete sein wird.
Ja Russland ist mit Abschluss der Vorarbeiten vorgeprescht und bildet jetzt mit den interessierten Ländern eine Allianz zur kostengünstigen Pandemiebekämpfung.
Das ist schön für alle Beteiligten... für die amerikanische und europäische Pharmaindustrie natürlich nicht, weil sie den geprüften Länder nicht die letzten Gelder aus der Tasche ziehen können.
Und wenn es ein paar ÖVP Spekulanten trifft ist das doch ein absolutes Sahnehäubchen.
hat sich putin schon impfen lassen?
Das steht nirgends.
glaube nicht.
Ich glaube auch nicht an die Impfung seiner Tochter.
Ich denke das ist nur Propagandazweck.
Im Grunde kann er zum jetzigen Zeitpunkt, so gut wie fast gar nix schriftlich vorweisen.
Der will nur, dass irgendwas registriert ist, damit er Vermarktung machen kann,
und der "Impfname" abgesichert ist.
In Italien eskaliert bereits die Diskussion über eine Corona-Impfpflicht. Darauf hat es die WHO ja abgesehen, dass ale mit dem neuen genetischen Impfstoff geimpft werden sollen.
„Sollte ein Impfstoff gegen Covid-19 auf den Markt kommen, muss die Impfung für jeden in Italien Pflicht sein“, forderte Ex-Premier Renzi.
Die WHO und die Politiker dienen der Pharmaindustrie und bestimmen darüber, was uns eingeimpft werden soll. Wenn wir nicht mehr selbst entscheiden dürfen, was uns unter die Haut gespritzt wird, dann sind wir Leibeigene. Und begründet wird das ganze mit den Maßnahmen, die sie selbst verordnet haben.
#Mafia
Genetisch ist da gar nix.
Ich kann die Sicherheit und Wirksamkeit dieses Impftoffes nicht beurteilen, aber das können auch die ExpertInnen nicht, weil Daten fehlen oder nicht zugänglich sind. Weswegen alle ExpertInnen auch nicht der gleichen Meinung sind. Das Institu, das die Imfpfung entwickelt hat, gilt allerdings auch im Ausland als renommiert. Allgemein angemerkt wird lediglich, dass die Russen die Phase III der Erprobung mit vielen Probanden noch nicht durchgemacht haben und eine Abkürzung gegangen sind. Allerdings stellen sie den Impfstoff für den Export erst ab Jänner zur Verfügung und impfen bis dahin in Russland in grossen Umfang. Wobei man der Meinung sein kann, dass damit diese Bevölkerung die Phase III durchmacht. In der Coronaimpfangelegenheit mischen sich Politik und Geschäftsinteressen. Ich möchte mich derzeit mit diesem Impfstoff nicht impfen lassen, wenn es einen in der EU zugelassenen gibt, dann schon und sofort. Hoffentlich gibt es da auch einen bald und für alle erhältlich, die es wollen.
die Phase III wird in Russland nachgeholt werden.
Es könnte ja auch sein, dass die EU den Impfstoff nach sorgfältiger Prüfung zulässt.
Was die Geschäftsinteressen angeht: da sollte die EU dann aber nicht der eigenen Wirtschaftslobby aufsitzen und den Impfstoff nur deswegen ablehen, weil er aus Russland kommt.
Falls sorgfältige Prüfung, Publikation, etc ... dann ja...
klar spielt Vertrauen auch eine Rolle. Doch dies gilt für ALLE Richtungen.
Man kann aber durchaus darüber diskutieren ob es ethisch vertretbar ist die III klinische Phase mit einer Massenimpfung durchzuführen, Standards sind medizinische Universitäten ausgewählte Probanden nach einem Gesundheitscheck etc etc.
Noch dazu ist es doch seltsam in dieser Phase die Meldung derart medial zu verkünden, wenn dies jede Firma bzw Staat macht hätten wir zZ pro Tag eine positive Nachricht hinsichtlich Impfung oder Therapie. Aber noch einmal erwähnt es kann durchaus sein dass der Ansatz richtig gut ist, er klingt v.a. plausibel. Jedoch bin ich schon der Meinung dass wir die Sicherheitsstandards einhalten müssen. Wenn publiziert und alles richtig abgelaufen ist kann man noch immer den Impfstoff kaufen. Eines ist klar, dass es einen weltweiten Wettkampf gibt und dieses Thema auch politisch nicht zu vernachlässigen ist
Sollte die Regierung diesen Impfstoff kaufen gehört er sofort am Asylantenrudi und den Verantwortlichen getestet. Sollten diese das folgende halbe Jahr gesund bleiben (kein drittes Ohr oder zweite Nase) könnte man beginnen den Impfstoff frei zu geben. Aber vorrangig geht es nur um die große Abzocke!
Fakt ist,……
…dass nicht die WHO oder Gesundheitsbehörde/Experten diesen Impfstoff
verkünden.
…es handelt sich um eine gelungene Marketingaktion
…Kampfansage an konkurrierende Mächte
…die Impfung soll unter dem Namen "Sputnik V" gesichert sein
…es ist eine überstürzte Genehmigung mit sehr wenig Sicherheit für
Massenimpfungen
…die Zulassung erfolgt ohne Durchführung einer Studie der klinischen Phase 3
als bereits registriertes Medikament werden erst großflächige Tests durchgeführt
…Forscher sind dem Druck der Politik ausgesetzt
...die Politik kürzt lästige Tests ab und ignoriert Standards
…Russland steht weltweit an 4.Stelle mit zahlreichen Fällen und vielen Toten
…in Russland sind zu wenig Krankenhäuser vorhanden und Putin wird ein
mangelndes Krisenmanagement vorgeworfen
…Impfstofferarbeitung seit ca. März ohne Vorarbeiten in Jahren zuvor?
…Hochriskante Taktik - aber Konkurrenten haben noch Zeit
Fakt ist vielmehr, dass Russland als Land mit 150 Mio. Einwohner lediglich 15.000 Tote aufweist.
Auch die "böse Kreml-Diktatoren" könnten ein Massensterben und Kolonnen von Militär LKWs zum Sargtransport wie in den USA nicht verheimlichen.
Russland verfügt seit dem 2. Weltkrieg über eine permanent tätiges Virologie-Zentrum, dass ursprünglich für den Kriegsfall und biologischen Waffen tätig war. Stets aber auch im Dienst des zivilen Gesundheitswesens stand. Dieses Know-How besteht in Europa nicht.
Weiters hat Russland nach den ersten Infektionen rigorose Ausgangssperren und Hygiene Maßnahmen verhängt.
Russland setzt seit mehr als 4 Monaten das Medikament AVIFAVIR gegen Überreaktionen des Immunsystems bei Infektionen ein. Diese Überreaktionen sind die häufigste Todesursache bei Corona-Infektionen.
In öffentlichen Verkehrsmitteln besteht neben NMS- auch Handschuhpflicht.
und vieles mehr.
Die Todeszahl liegt prozentuell im Bereich der besten europäischen Länder.
Das Russland kluge Forscher hat steht Aussee Zweifel, dass die Theorie wie der Impfstoff entwickelt wurde plausibel erscheint ebenfalls nicht. Jedoch sollten die Forscher Studienergebnisse der II klinischen Phase veröffentlichen und dann kann man es genauer beurteilen. Ebenfalls wichtig wird die III klinische Phase, wenn ich es richtig einordnen geschieht dass durch die Massenimpfung. Erst wenn diese Ergebnisse vorliegen kann von der europäischen Arzneimittelbehörde eine Zulassung für Europa gewähren. In der III klinischen Phase Studienteilnehmer gesucht werden, könnten einige medizinische Universitäten teilnehmen. Daher zuerst Daten, wie üblich, veröffentlichen.
Wie bereits erwähnt befinden sich andere Impfstoffe und medikamentöse Therapie ebenfalls in der III klinischen Phase und noch keine Firma bzw Staat hat daraufhin gesagt wir haben es
👍
Jo sicher.
"Das machen wir russisch!"
Russland tut das, was es immer macht....
....die eigenen Leute opfern.
…eine gelungene Marketingaktion
Undenkbar bedeutet, dass man nicht in der Lage oder willens ist, darüber nachzudenken?
Die berechtigte Frage ist doch, wie man die russische Phase 3 in der Praxis verfolgt und wissenschaftlich ausarbeitet.
Nicht lange reden - Impfstoff sichern! Sonst wird es unleistbar, weil die EU wie immer zu spät dran ist.
Und unser Anschober muss erst einmal nachdenken was seine Sicht der Dinge sein könnte und wird dann womöglich beim Putin ein Taferl anfordern um sich das Ganze besser vorstellen zu können.
@Cow
So einfach ist das nicht. Da müssen wir schon zuerst fragen, ob das EU-Konform ist, wenn wir bei Putin Impfstoff kaufen. Schließlich müssen wir ja bei den Sanktionen gegen ihn mitmachen. Da sitzen wir zu tief im EU-Boot, um hier noch selbständig agieren zu können.
Wir diskutieren hier umsonst weil seit 1. August hat das Parlament den gesetzlichen Urlaub aufgebraucht, ist also beim AMS arbeitslos gemeldet