Gibt es bald keine Bananen mehr?
BERLIN. Hochaggressiver Pilz bedroht die Plantagen in Lateinamerika.
Kolumbianische Behörden haben bestätigt, was die Bananenbranche längst befürchtete: Der hochaggressive Pilz "Tropical Race 4 (TR4)" ist in Lateinamerika – und damit in den wichtigsten Anbaugebieten für Bananen für den europäischen Markt – angekommen.
18 Millionen US-Dollar hat die kolumbianische Regierung bereits bereitgestellt, um die Seuche einzudämmen, Experten sprechen dabei jedoch von einem "Tropfen auf den heißen Stein", denn der Pilz lässt sich nicht abtöten, sondern nur kurzfristig eingrenzen.
"Plantagen in ganz Lateinamerika – und damit auch Bananen in europäischen Supermärkten – könnten in wenigen Jahren Geschichte sein", warnt der Deutsche Fruchthandelsverband. Auch der Deutschland-Chef der Marke Chiquita, Marc Seidel, sagt: "Die Gefahr ist extrem hoch, dass es die Bananen, die wir kennen, in ein paar Jahren nicht mehr gibt."
Einen ähnlichen Zwischenfall gab es Ende der 1960er-Jahre, als der Pilz die damals marktbeherrschende Sorte "Big Mike" ausrottete. Damals stellten Produzenten in Monokultur auf die Sorte "Giant Cavendish" um – die nun befallen ist.
Dann hilft die Umstellung auf eine Sorte, die der Pilz nicht angreift.
Die Bauern müssen auch bei uns umstellen und andere Arten verwenden, die vorher nicht üblich waren.
So wie es beim Holz verschiedene Arten gibt, wird es bei Bananen wahrscheinlich nicht anders sein.
Die ganze Welt wird sich aufgrund des Klimawandel umstellen müssen.