Lebenslange Haft für 17-Jährigen nach tödlichen Schüssen an US-Schule
WASHINGTON. Zwei Jahre nach dem Tod von vier Schülern bei einem Schusswaffenangriff an einer Schule im US-Staat Michigan ist der jugendliche Täter zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Richter Kwamé Rowe legte am Freitag bei der Urteilsverkündung fest, dass der 17-Jährige keine Aussichten auf eine vorzeitige Haftentlassung hat. Der Täter war zum Zeitpunkt der Attacke zwar 15 Jahre alt, ihm wurde aber nach dem Erwachsenenstrafrecht der Prozess gemacht. Der Teenager hatte im November 2021 an seiner Schule in der nördlich von Detroit gelegenen Kleinstadt Oxford mit einer Pistole der Marke Sig Sauer das Feuer eröffnet. Er tötete vier Mitschüler und verletzte sechs weitere Schüler sowie einen Lehrer. Die Todesopfer an der Oxford High School waren zwischen 14 und 17 Jahre alt.
In dem Fall wurden auch die Eltern des 17-Jährigen angeklagt, was ungewöhnlich ist. Ihnen wird nicht nur vorgeworfen, dem Jugendlichen die Waffe besorgt zu haben, sondern auch Warnsignale ignoriert zu haben, dass ihr Sohn gewalttätig werden könnte. Die Anklage lautet auf fahrlässige Tötung.
Die Eltern waren am Tag der Tat zu der Schule gerufen worden, weil Zeichnungen des 15-Jährigen mit Gewaltfantasien gefunden worden waren. Sie sollen damals abgelehnt haben, ihren Sohn mit nach Hause zu nehmen - und auch nicht überprüft haben, ob der Teenager die Waffe bei sich hatte. Kurze Zeit später eröffnete der Jugendliche das Feuer und tötete vier Mitschüler.