Mehrere Tote bei Unglück mit Flüchtlingsboot vor Kreta
ATHEN. Mindestens fünf Flüchtlinge sind nach dem Kentern ihres Holzbootes vor der griechischen Insel Gavdos ertrunken, viele weitere werden vermisst.
Das teilte die Küstenwache am Samstag mit. Bisher wurden 39 Männer - die meisten von ihnen aus Pakistan - von Frachtschiffen gerettet, die in diesem Gebiet unterwegs waren. Sie wurden nach Angaben der Küstenwache nach Kreta gebracht, vor dessen Südküste Gavdos liegt.
Die griechischen Behörden waren am Freitagabend über die Havarie informiert worden. Seitdem beteiligten sich die Küstenwache, Handelsschiffe, eine italienische Fregatte und Marineflugzeuge an der Suche nach Überlebenden.
Ein unter der Flagge Maltas fahrendes Frachtschiff rettete vor Gavdos weitere 47 Migranten von einem Boot, das etwa 40 Seemeilen vor der Insel unterwegs war. Ein Tanker nahm 88 Migranten etwa 28 Seemeilen vor der winzigen Insel an Bord. Ersten Informationen zufolge geht die Küstenwache davon aus, dass die Boote gemeinsam von Libyen aus in See gestochen sind.
Flüchtlingszahlen in Griechenland steigen
In Griechenland kommt es immer wieder zu Unglücken mit Flüchtlingsschiffen, bei denen es sich häufig um seeuntüchtige Boote oder völlig überfüllte Schlauchboote handelt. Vor allem auf zwei Routen wagen die Menschen die gefährlichen Überfahrten: Von der türkischen Westküste zu den griechischen Inseln Samos, Leros, Lesbos, Kos und Chios und von der libyschen Küste Richtung Kreta.
Im Vergleich zum vergangenen Jahr nahmen die Flüchtlingszahlen in Griechenland in diesem Jahr zu. Waren es 2023 knapp 49.000 Ankünfte, kamen laut UNO-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR in diesem Jahr bis zum 8. Dezember bereits rund 58.000 Menschen an.