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Nach Einreiseverbot: Israel erlaubt US-Abgeordneter Familienbesuch

16. August 2019, 12:00 Uhr
Erste Muslimin im US-Kongress Von Heidi Riepl
Rashida Tlaib Bild: Reuters

JERUSALEM. Nach einem Einreiseverbot für die muslimischen US-Abgeordneten Rashida Tlaib und Ilhan Omar lässt Israel Tlaib für einen Besuch ihrer Familie in das besetzte Westjordanland.

Innenminister Arie Deri habe Tlaib die Einreise nach Israel für einen "humanitären Besuch ihrer 90-jährigen Großmutter genehmigt", hieß es in einer Stellungnahme des Ministeriums vom Freitag.

Tlaib wurde als Tochter palästinensischer Einwanderer in Detroit geboren. Ihre Großmutter lebt nach Tlaibs Angaben in Beit Ur al-Fauka, einem Dorf westlich von Ramallah. Seit dem 3. Jänner sitzt Tlaib für die Demokratische Partei im US-Repräsentantenhaus.

Israel hatte am Donnerstag mitgeteilt, Tlaib und Omar die Einreise zu verweigern. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu begründete dies damit, dass sich beide im US-Kongress für Gesetze zum Boykott Israels einsetzten. Mit ihrem Besuch wollten sie "Israel Schaden zufügen", sagte er. Nach Medienberichten war ihre Ankunft auf dem Flughafen Ben Gurion in der Nähe von Tel Aviv bis Sonntag erwartet worden.

Tlaib und Omar gelten als Unterstützerinnen der anti-israelischen Bewegung BDS (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen).

Trump sprach sich gegen Einreise aus

US-Präsident Donald Trump hatte vor Israels Entscheidung per Tweet indirekt an die israelische Regierung appelliert, die beiden Frauen nicht ins Land zu lassen.

Vertreter der Demokraten und der Palästinenser kritisierten die Entscheidung Israels scharf. Der Fraktionschef der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer, warnte, das Einreiseverbot werde die bilateralen Beziehungen und die Unterstützung für Israel in den USA negativ beeinträchtigen. Tlaib und Omar sind die ersten Musliminnen im US-Kongress.

Tlaib hatte daraufhin einen Antrag auf Familienbesuch gestellt. Dies sei vielleicht die letzte Möglichkeit, ihre Großmutter zu besuchen, schrieb sie an Deri. "Ich werde jegliche Beschränkungen respektieren und werde während meines Besuchs nicht für Boykotte Israels werben."

In der Mitteilung des Innenministeriums hieß es, Deri hoffe, dass sich Tlaib an ihr Versprechen halten werde und der Besuch "wirklich nur aus humanitären Gründen" stattfinde.

Netanyahu: Enger Verbündeter Trumps

Omar hatte das Einreiseverbot gegen sie und Tlaib kritisiert. Es sei ein Affront, dass Netanyahu unter dem Druck von Trump gewählten Vertretern des US-Kongresses die Einreise verweigere. Omar warf dem israelischen Premier vor, er verweigere sich konsequent Friedensbemühungen, beschränke die Bewegungsfreiheit für Palästinenser und tue sich mit Islamfeinden wie Trump zusammen. Netanyahu ist ein enger Verbündeter Trumps.

Netanyahu hatte Tlaib und Omar vorgeworfen, Israel die Legitimität absprechen zu wollen. Der Reiseplan, den seine Regierung vor wenigen Tagen erhalten habe, nenne als Reiseziel Palästina und nicht Israel. Anders als alle anderen demokratischen und republikanischen Abgeordneten hätten Tlaib und Omar nicht um Treffen mit Vertretern der israelischen Regierung oder Opposition gebeten.

Nach Medienberichten hatten Tlaib und Omar einen Besuch auf dem für Juden und Muslime heiligen Tempelberg (Hebräisch: Har HaBayit, Arabisch: Al-Haram al-Sharif) in Jerusalem geplant - in Begleitung von palästinensischen Repräsentanten. Sie waren auch in den Städten Bethlehem, Hebron und Ramallah im besetzten Westjordanland erwartet worden.

Israel hat 2018 festgelegt, Aktivisten bestimmter Organisationen, die zu einem Israel-Boykott aufrufen, die Einreise zu verweigern. Die internationale BDS-Bewegung setzt sich für Sanktionen und einen Boykott Israels wegen der Palästinenserpolitik der israelischen Regierung ein. Diese wirft der Bewegung vor, sie sei antisemitisch und gehe einseitig gegen den jüdischen Staat vor.

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8  Kommentare
8  Kommentare
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( Kommentare)
am 16.08.2019 15:35

Wundern tut mich das nicht, daß die bds Israel auslöschen will. Die haben sich das Land Palästina eigenmächtig angeeignet.

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( Kommentare)
am 16.08.2019 15:32

Trump und nethanjau. Das neue Liebespaar. Sie sind sich immer in allen Dingen einig.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 16.08.2019 14:29

leider hat USA immer sein Finger im Spiel …
egal was sich seit einigen Jahren auf der Welt als NEGATIVES ereignet, TRUMP mischt IMMER als Zündler mit . 🤢🤢🤢
RUS, Iran , Syrien, Süd-Amerika, Nord Korea, Türkei , Israel-Palästina, usw usw...und die Börse , ÜBERALL hat er seine schmutzigen Finger drin.!!!

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jack_candy (8.627 Kommentare)
am 16.08.2019 13:42

Das Problem bei BDS ist, dass sie sich nicht auf die absolut berechtigte Kritik an der israelischen Politik und die Kriegsverbrechen der israelischen Armee beschränken, sondern dass diese Organisation (wie man aus mehreren Äußerungen führender Vertreter erfahren kann) am liebsten Israel komplett auslöschen würde. Der Antisemitismus-Vorwurf stimmt leider auch, was der Glaubwürdigkeit von BDS massiv schadet, denn einige der politischen Argumente und Forderungen von BDS sind absolut berechtigt.

Boykottaufrufe gegen Israel sind der absolut falsche Weg. Im Gegensatz zum damaligen Südafrika, wo Apartheid-Gegner eine ähnliche - letztlich erfolgreiche - Taktik verfolgten, ist Israel trotz der gefährlichen und polarisierenden Politik des korrupten Netanjahu die einzige funktionierende Demokratie in dieser Weltgegend. Wenn dieser Kerl abgewählt wird, besteht reelle Hoffnung auf eine grundlegende Besserung der Situation.

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jack_candy (8.627 Kommentare)
am 16.08.2019 13:55

Bei BDS kommt noch dazu, dass diese Organisation ein großes Problem mit der Meinungsfreiheit hat.

Diese Gruppe hat viele Unterstützer unter englischen und amerikanischen Künstlern, auch von ansonsten sehr intelligenten und klugen Leuten wie z. B. Brian Eno. BDS verlangt regelmäßig von Künstlern, die in Israel auftreten wollen, dass sie ihre Auftritte absagen. Diese Aufforderung wäre ja noch in Ordnung, allerdings akzeptieren die intoleranten Antisemiten von BDS kein Nein - wie es unter Demokraten üblich wäre.

Lehnt ein Künstler ab und tritt doch in Israel auf (wie zum Beispiel zuletzt Nick Cave oder Radiohead), organisiert BDS sofort einen enormen Shitstorm - bis hin zu Drohungen.

Beim Pop-Festival Berlin hat BDS 2018 die Absage mehrerer englischer Künstler erreicht, nur weil bei diesem Festival drei israelische Künstler auftraten, die von der israelischen Botschaft eine Unterkunfts- und Reisekostenbeteiligung in Höhe von 1200 Euro erhalten haben.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 16.08.2019 14:04

JACK_CANDY

ich glaube dass Boykottaufrufe ihre Wirkung haben können wenn sie Wirtschaftlich und Finanziell sind.
Dazu auch dass Politiker wie Netanjahu als persona non grata deklariert werden.

leider scheuen viele Politiker/innen aufgrund der Geschichte solchen Schritte zu setzen. Ich erwarte mir schon lange dass Frankreich und GB solche Schritte setzen da sie die Politik Israel NICHT unterstützen .
Auch wäre es ein Affront gegen USA und hätte sicher seine Wirkung .

Wenn es KEINE Möglichkeit gibt , Politiker/innen auf Basis der Demokratie und Diplomatie zu Raison zu bringen, dann müssen anderen Massnahmen ergriffen werden.
siehe RUS und die KRIM .. warum hier und NICHT in ISRAEL ???

in den letzten Jahren waren fast ALLE Staatschef Israel eher Rassisten und Mörder.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 16.08.2019 14:22

schreibe NIE die Wahrheit über Israel und seine Politik !!! es wird zensuriert.

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( Kommentare)
am 16.08.2019 15:37

Pepone. Ich hab es gerade getan. Hoffe ich werde jetzt nicht enthauptet.

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