Nach Lawinenunglück in Südtirol: Ermittlungen gegen fünf Personen
BOZEN. Nach dem Abgang einer Lawine im Schnalstal in Südtirol, bei dem drei Personen ums Leben kamen, hat die Bozner Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Verursachung eines Unglücks gegen fünf Mitarbeiter der Gletscherbahnen eingeleitet.
Montagabend fand in der Ortschaft Kurzras eine bewegende Gedenkfeier für die drei Opfer statt. Konkret richten sich die Ermittlungen gegen zwei rechtliche Vertreter der Schnalstaler Gletscherbahnen AG sowie die Sicherheitsbeauftragten des Unternehmens. Geklärt werden soll, ob die Lawine losgetreten worden sein könnte oder ob es sich um eine Spontanauslösung handelte - und falls ja, welche Auswirkungen die Wetterverhältnisse und die Schneelage darauf hatten. Der Gutachter muss klären, ob der Abgang vorhersehbar gewesen wäre und welche Maßnahmen zur Feststellung der Gegebenheiten auf und oberhalb der Piste bzw. zur Wahrung der Sicherheit getroffen worden sind.
Wie die Südtiroler Tageszeitung "Dolomiten" am Dienstag berichtete, hat der ermittelnde Staatsanwalt am Sonntag bei einem Erkundungsflug mit dem Hubschrauber das Ausmaß der Lawine und die Abbruchstelle gesichtet. In der Folge wurde ein Lawinenexperte der Gebirgsjäger damit beauftragt, das Gutachten anzufertigen.
Am Montagabend waren Skifahrer zu einem Fackelzug in dem Skigebiet zusammengekommen, um der Toten zu gedenken. Alle Opfer - eine 35-jährige Deutsche, ihre siebenjährige Tochter und ein weiteres sieben Jahre altes Mädchen - stammten aus Deutschland. Eine Vorsilvesterfeier mit Fackelabfahrt der Skilehrer und anschließender Party sowie ein traditionelles großes Silvesterfeuerwerk wurden abgesagt.
Ein Schuldiger muss her - koste es was es wolle
Leider... in Italien wird alleine das auslösen einer Lawine bestraft, auch wenn nix passiert.