Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Papst feierte Ostermesse: Appell gegen Egoismus, Nähe zu Kranken

Von nachrichten.at/apa, 12. April 2020, 12:57 Uhr
Papst Franziskus sendet Osterwünsche "Urbi et Orbi"  Bild: (REUTERS)

VATIKANSTADT. In einem fast menschenleeren Petersdom hat der Papst am Ostersonntag die Ostermesse gefeiert und den Segen "Urbi et Orbi" ("der Stadt und dem Erdkreis") gespendet.

In Gedanken sei er bei den Coronavirus-Kranken, den Verstorbenen und den Familien, die um ihre Angehörigen trauern, sagte der Papst. Gläubige weltweit verfolgten den Gottesdienst über TV-Sender, Radiostationen und Livestreams. Zugleich drückte Franziskus allein stehenden Menschen sowie Personen seine Nähe aus, die in Pflegeheimen arbeiten oder in Kasernen und Gefängnissen leben. Er dankte außerdem all jenen Menschen, die sich für Dienste einsetzten, die zum gesellschaftlichen Zusammenleben notwendig seien, wie Ordnungskräfte und Militär. Franziskus bat um Kraft und Hoffnung für die Ärzte sowie die Krankenschwestern und Pfleger, die "überall ein Zeugnis der Fürsorge und Liebe für ihren Nächsten bis zur Erschöpfung" seien und nicht selten bis zum Opfer der eigenen Gesundheit arbeiteten.

"Es ist ein recht einsames Osterfest, inmitten von Trauer und verschiedenen Nöten, die von der Pandemie herrühren, von körperlichem Leid bis hin zu finanziellen Schwierigkeiten. Diese Krankheit hat uns nicht nur der gegenseitigen Nähe beraubt, sondern auch der Möglichkeit, Trost aus den Sakramenten, insbesondere denen der Eucharistie und der Versöhnung, zu schöpfen", sagte der Papst. Er ermutigte alle politisch Verantwortlichen, sich aktiv für das Gemeinwohl der Bürger einzusetzen und die Mittel bereitzustellen, die notwendig sind, um allen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.

Diese Zeit erlaube "keine Gleichgültigkeit". Der Papst bat um Schutz für die Armen und diejenigen, die am Rande der Gesellschaft leben, wie Flüchtlinge und Obdachlose. "Angesichts der Umstände sollten auch die internationalen Sanktionen gelockert werden, die es den betreffenden Ländern unmöglich machen, ihre Bürger angemessen zu unterstützen. Alle Staaten sollten in die Lage versetzt werden, die notwendigsten Maßnahmen in Angriff zu nehmen, indem die Schulden, welche die Bilanzen der ärmsten Länder belasten, teilweise oder sogar ganz erlassen werden", forderte der Papst.

Aufruf zu Solidarität in Europa

Der Pontifex rief außerdem Europa zu Solidarität auf. "Diese Zeit erlaubt keinen Egoismus, denn die Herausforderung, vor der wir stehen, ist uns allen gemeinsam und macht keine Unterschiede", sagte der Papst. Nach dem Zweiten Weltkrieg habe Europa wieder neu erstehen können, weil ein konkret spürbarer Geist der Solidarität es ermöglicht habe, die Rivalitäten der Vergangenheit zu überwinden, so der Heilige Vater. "Umso dringender ist es, gerade unter den heutigen Umständen, dass diese Rivalitäten nicht wieder aufleben, sondern dass sich alle als Teil einer Familie erkennen und sich gegenseitig unterstützen", sagte Franziskus.

Die Europäische Union stehe heute vor einer "epochalen Herausforderung", von der nicht nur ihre Zukunft, sondern die der ganzen Welt abhänge. "Lasst uns nicht die Gelegenheit versäumen, einen weiteren Beweis der Solidarität zu erbringen, auch wenn wir dazu neue Wege einschlagen müssen. Als Alternative bleibt sonst nur ein Egoismus der Einzelinteressen und die Versuchung, in die Vergangenheit zurückzukehren, und das Risiko in Kauf zu nehmen, dass das friedliche Zusammenleben und die Entwicklung künftiger Generationen auf eine harte Probe gestellt werden", warnte der Papst. Diese Zeit erlaube keine Spaltungen.

Papst Franziskus hatte das Osterfest am Samstagabend mit einer Abendmesse eröffnet und angesichts der Coronavirus-Krise zur Hoffnung aufgerufen. "Die Dunkelheit und der Tod haben nicht das letzte Wort", sagte der Pontifex in seiner Predigt. Das Osterfest sei eine "Botschaft der Hoffnung". "Wir können und wir müssen hoffen" trotz der "traurigen Tage, die wir erleben", appellierte er an die Gläubigen. Wegen der Coronavirus-Pandemie hatte der Papst die traditionelle Kreuzwegprozession am Karfreitag auf dem nahezu menschenleeren Petersplatz im Vatikan begangen. An der Prozession nehmen sonst tausende Pilger am Kolosseum teil, diesmal fand sie auf den Stufen des Petersdoms statt.

Einsame Abendmesse

Papst Franziskus hat das Osterfest am Samstag mit einer Abendmesse eröffnet, die wegen der Corona-Pandemie ohne Pilger stattfand. Bei dem Gottesdienst im riesigen Petersdom, der Zehntausende Besucher fasst, waren nur wenige Würdenträger und Gläubige dabei.

Teile der Messe wurden in verkürzter Form begangen. Auch diesmal war wie an den Vortagen ein historisches Pestkreuz aufgebaut - dieses soll während der Pest 1522 durch die Straßen von Rom getragen worden sein.

Schon am Vortag hatte das katholische Kirchenoberhaupt die Karfreitags-Prozession wegen der Virus-Ausbreitung komplett anders als sonst zelebriert. Auf dem Petersplatz waren außer dem 83 Jahre alten Franziskus nur wenige Menschen dabei gewesen, um an Jesus' Tod zu erinnern. Die Zeremonie war vom antiken Kolosseum auf den Platz vor dem Dom verlegt worden.

Italien ist mit mehr als 19.000 Todesfällen von der Corona-Pandemie stark getroffen. Auch im Vatikan gab es einige Covid-19-Kranke, aber keine Toten infolge der Virus-Welle.

mehr aus Weltspiegel

Hurrikan "John" richtet in Mexiko schwere Schäden an

Fünf Tote nach Familienmord auf Sardinien

Online-Verhalten von Jugendlichen wird immer problematischer

Bei Aufführung in Zirkus in Burghausen 6 Meter abgestürzt: Artistin (29) aus Koma erwacht

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

4  Kommentare
4  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
boris (1.939 Kommentare)
am 12.04.2020 15:09

Man könnte meinen, dass dieses Virus "mächtiger" ist als der "allmächtige Gott der Christen in Vertretung des Papstes".
In Israel scheren sich die strenggläubigen Juden keinen Deut wegen des Versammlungsverbots und gehen in die (oft engen) Synagogen - selbst der strenggläubige Minister, der das Versammlungsverbot erlassen hat, weil sie auf Jahve vertrauen - leider mit dem Erfolg, dass in dieser Bevölkerungsgruppe die meisten Infizierten und in der Folge wohl auch Todesfälle sind.

lädt ...
melden
antworten
pepone (60.622 Kommentare)
am 12.04.2020 13:12

FROHE OSTERN !!!

JOYEUSES PÂQUES !!!

BUONA PASQUA !!!

HAPPY EASTER !!!

wünscht / souhaite Pepone

lädt ...
melden
antworten
vinzenz2015 (48.275 Kommentare)
am 12.04.2020 13:43

mercy!

Efcharisto poly!

Gracie!

Teschekür ederim!

Gratiam te ago!

Wrtlprunft!

lädt ...
melden
antworten
pepone (60.622 Kommentare)
am 12.04.2020 16:00

Merci .

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen