Taliban bekennen sich zu Angriff auf US-Militärbasis in Afghanistan
KABUL. Bei einem Angriff nahe dem US-Militärstützpunkt Bagram in Afghanistan sind nach Angaben des Innenministeriums mindestens fünf Menschen getötet und 73 weitere verletzt worden.
Ziel der Attacke am Mittwochmorgen sei eine noch im Bau befindliche medizinische Einrichtung gewesen, teilte der Gouverneur des bei Kabul gelegenen Bezirks Bagram, Abdul Kudosi, mit.
Die Angreifer hätten am frühen Morgen zunächst zwei Autobomben gezündet und seien dann auf das Gelände der Einrichtung gelangt, die für die afghanische Bevölkerung in der Gegend gebaut werde. Den Angriff reklamierten die militant-islamistischen Taliban in einer Stellungnahme für sich.
Unter den Toten sind nach Behördenangaben zwei Zivilisten. Laut Innenministerium wurden zudem drei Angreifer getötet, und ein weiterer festgenommen. Auch fünf georgische Soldaten seien leicht verletzt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Tiflis mit. Bei den übrigen Opfern handelt es sich nach Angaben des Gouverneurs um Zivilisten.
Der Angriff sei von afghanischen Einheiten und Kräften der Koalition abgewehrt worden, sagte ein Sprecher der NATO-Mission "Resolute Support". Der Stützpunkt Bagram sei nicht in Gefahr gewesen. Allerdings befänden sich noch bewaffnete Kämpfer in der medizinischen Einrichtung, der Einsatz dauerte am Nachmittag noch an.
Hauptquartier des US-Militärs
Die Luftwaffenbasis Bagram, rund 50 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kabul gelegen, ist der größte Stützpunkt der Koalitionstruppen in Afghanistan und zugleich das Hauptquartier des US-Militärs im Land.
Der Krieg in Afghanistan ist der längste in der Geschichte der USA - seit 2001 sind amerikanische Soldaten in dem Land. US-Präsident Donald Trump verspricht immer wieder, die "endlosen Kriege" zu einem Abschluss zu bringen. Erst am Samstag hatten die USA und Vertreter der Taliban im Golfemirat Katar ihre Gespräche über Wege zu Frieden offiziell wieder aufgenommen. Beobachter zweifeln allerdings daran, dass sich die Taliban rasch auf einen umfassenden Waffenstillstand einlassen. Die Extremisten kontrollieren ein so großes Gebiet wie nie zuvor, seit ihre Herrschaft im Land 2001 durch eine internationale Militär-Koalition beendet wurde.
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Wieder ein Beweis dafür, dass man mit den Taliban nicht verhandeln darf.