Temperaturrekord: In der Antarktis wurden 20,75 Grad gemessen
ANTARKTIS. Auf der Seymour-Insel vor der Spitze der Antarktischen Halbinsel haben brasilianische Forscher um Carlos Schaefer von der Bundesuniversität Viçosa am 9. Februar eine Rekordtemperatur von 20,75 Grad Celsius gemessen.
Wissenschaftern bereitet der Zustand der Antarktis immer mehr Sorgen. Das System mit gewaltige Mengen Eis und Schnee ist fragil geworden. Im Westen des Kontinents droht derzeit der riesige Thwaites-Gletscher (Fläche: 192.000 Quadratkilometer) aus dem Gleichgewicht zu geraten. Sein Eis fließt immer schneller ins Meer und treibt damit den Meeresspiegel in die Höhe, ebenso der nahe gelegene Pine-Island-Gletscher – erst kürzlich brach dort ein 300 Quadratkilometer großer Eisberg ab.
Laut einer Studie im Fachmagazin "Earth System Dynamics" der Europäischen Geowissenschaftlichen Union (EGU) könnte der globale Meeresspiegel in diesem Jahrhundert allein durch den Beitrag der Antarktis dreimal so stark ansteigen wie in den vergangenen hundert Jahren. Damals gab es einen Anstieg um insgesamt 19 Zentimeter.