Überfüllte Gefängnisse in Nigeria: 4.000 Häftlinge werden entlassen
ABUJA. Um seine überfüllten Gefängnisse zu entlasten, hat Nigeria die Freilassung von mehr als 4.000 Häftlingen in angekündigt.
Die Regierung habe die Freilassung von Gefängnisinsassen beschlossen, die wegen nicht bezahlter Geldstrafen inhaftiert seien, erklärte der nigerianische Innenminister Olubunmi Tunji-Ojo am Sonntag im Onlinedienst X, vormals Twitter.
Es würden nur solche Häftlinge entlassen, deren Geldstrafen nicht mehr als eine Million Naira (rund 1000 Euro) betragen, erklärte Innenministeriumssprecher Ajibola Afonja. Insgesamt betrage die Summe der vom Minister aufgehobenen Geldstrafen 585 Millionen Naira (rund 650.000 Euro). Die Entscheidung ist Teil neuer Pläne, mit denen Präsident Bola Ahmed Tinubu die überfüllten Gefängnisse seines Landes entlasten will.
Nach Angaben der Vereinten Nationen sind die Hafteinrichtungen in Nigeria zu 147 Prozent überbelegt. Eine Ursache dafür ist die häufige Verhängung von Untersuchungshaft. Häftlinge warten in dem westafrikanischen Land oft mehrere Jahre auf ein Gerichtsverfahren.