Assad-Armee startete Angriff auf Rebellengebiet Idlib
IDLIB. US-Regierung warnte das Regime in Damaskus vor einem neuerlichen Einsatz von Chemiewaffen.
Die syrische Armee hat offenbar die letzte Rebellen-Hochburg Idlib angegriffen. Granaten seien in der Nacht und am Mittwochmorgen in der Umgebung von Jisr al-Shughur im Westen der Provinz im Nordwesten des Bürgerkriegslandes eingeschlagen, teilte die oppositionsnahe "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" mit. Dieser Landstrich war bereits Ziel der Angriffe der russischen und syrischen Luftwaffe am Dienstag.
Rebellen sprengten demnach eine weitere Brücke, um einen Vormarsch der Regierungstruppen zu erschweren. Nach Angaben aus regierungsnahen Kreisen in der syrischen Hauptstadt Damaskus wird derzeit eine Offensive auf Idlib vorbereitet. In den vergangenen Jahren wurden Hunderttausende Rebellen und Extremisten nach ihrer militärischen Niederlage aus anderen Rebellengebieten Syriens in die Provinz Idlib gebracht.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der morgen mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin und Irans Präsident Hassan Rouhani in Teheran die militärische Lage in Syrien beraten will, warnte vor einem Angriff auf die Provinz Idlib. Dies würde zu einem Massaker führen, sagte Erdogan der türkischen Zeitung "Hürriyet" zufolge.
Russland und Iran unterstützen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad im Kampf gegen die Rebellen. Die Türkei ist besorgt, weil die Stadt Idlib nur wenige Kilometer von der türkisch-syrischen Grenze entfernt liegt. Daher befürchtet die Türkei im Falle einer Eskalation eine Massenflucht in Richtung ihrer Grenze.
Warnung vor Chemiewaffen
Unterdessen haben die USA eine scharfe Warnung an das Assad-Regime gerichtet. Sollten die syrischen Truppen erneut Chemiewaffen einsetzen, würden die USA und ihre Verbündeten darauf "schnell und in angemessener Weise" reagieren, teilte das Weiße Haus gestern mit. Man beobachte die Situation genau, sagte eine Sprecherin. In Idlib seien Millionen unschuldiger Zivilisten von einer Attacke durch das Regime von Baschar al-Assad bedroht.
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