"Eine unangemessene Feindseligkeit des Westens"
RIAD. Saudis bezeichnen die Investorenkonferenz in Riad als Erfolg.
Zum Ende der Investorenkonferenz herrscht in Riad eitel Sonnenschein: Trotz der "unangemessenen Feindseligkeit des Westens" habe die saudische Hauptstadt eine "Demonstration brüderlicher Solidarität" erlebt, jubelte die regierungsnahe "Arab News". Die "Boykottkampagne" sei gescheitert, behauptete auch Energieminister Chalid al-Falih.
Tatsächlich waren fast alle der knapp 30 Verträge mit einem Gesamtwert von 55 Milliarden Dollar seit einem Jahr in trockenen Tüchern. Ihre Unterzeichnung hatte man auf den Beginn der Investorenkonferenz verschoben, damit die Veranstaltung mit einem "propagandistischen Paukenschlag", so Beobachter in Riad, beginnen konnte.
Die Milliardenabschlüsse betrafen vor allem den Rohstoffsektor. Die von Kronprinz Mohammed bin Salman, alias "MBS", angekündigten "gewaltigen Direktinvestitionen in Nicht-Öl-Bereichen" blieben aus. Westliche Konzerne beschränkten sich auf Interessensbekundungen oder Absichtserklärungen. Auch wenn saudische Offizielle den Boykott der westlichen Wirtschaftselite kleinzureden versuchten, hat ihr Fernbleiben dem Herrscherhaus "einen Stich ins Herz versetzt", kommentierte ein Diplomat in Riad den Protest gegen den "vorsätzlichen Mord" (so die saudische Staatsanwaltschaft) am Journalisten Jamal Khashoggi in Istanbul. Hinter den Kulissen werde "MBS" für den "schweren Imageschaden" verantwortlich gemacht.
CIA-Chefin Gina Haspel sollen schon am Mittwoch in Istanbul die entsetzlichen Tonbandaufnahmen von der Ermordung Khashoggis vorgespielt worden sein. Zurück in Washington informierte sie Präsident Donald Trump, der "solange nicht zufrieden" sein möchte, bis er "alle Antworten erhalten habe".
Mit dazu beitragen könnte UNO-Menschenrechtsexpertin Agnes Callamard. Sie bezeichnete den Mord als "außergerichtliche Hinrichtung". Für einen Staat sei es nicht möglich, sich angesichts des Verhaltens dieser Menschen "die Hände reinzuwaschen – ganz egal ob jemand von ganz oben die Taten angeordnet hat oder nicht". Um die Wahrheit ans Licht zu bringen, forderte sie eine unabhängige Untersuchung unter der Aufsicht der UNO.
Streit um Waffenembargo
In der EU wird unterdessen über ein Waffenembargo gegen Saudi- Arabien gestritten. Für den Vorstoß der österreichischen Ratspräsidentschaft, Riad vorerst keine Rüstungsgüter mehr zu liefern, gab es geteilte Reaktionen. Die deutsche Regierung begrüßte den Vorschlag. Auch das Europaparlament sprach sich dafür aus. Spanien, Frankreich und Großbritannien zeigten jedoch kein Interesse an einem Embargo.
> habe die saudische Hauptstadt eine "Demonstration brüderlicher Solidarität"
> erlebt, jubelte die regierungsnahe "Arab News".
Was soll das schon wieder, die Medien leben in ihrer Lack- und Dunstwelt vor sich hin.
Wo es doch eh "nur" um einen der ihren gegangen ist, nicht um die Toten im Jemen, nicht um die Wirtschaft.
Spanien, Frankreich und Großbritannien zeigten jedoch kein Interesse an einem Embargo.
Pecunia non olet. Für das Geld aus dem Waffenhandel legt man sich notfalls sogar mit einer syphillitischen Hure ins Bett.
Grauslich!