Russische Agentin will kooperieren
WASHINGTON/MOSKAU. Eine russische Waffenrechtsaktivistin will sich der illegalen Aktivitäten schuldig bekennen. Aus einem am Montag eingereichten Dokument geht hervor, dass die 30-jährige Maria Butina eine Kooperationsvereinbarung mit der Staatsanwaltschaft getroffen hat.
Demnach will sie in einem Schuldplädoyer vor Gericht zugeben, als "unregistrierte Agentin" Russlands aktiv gewesen zu sein. Auch will sie sich schuldig bekennen, an einer "Verschwörung" mit dem Ziel beteiligt gewesen zu sein, politische Organisationen der USA zu infiltrieren und so die Interessen der russischen Regierung zu "befördern".
Butina war im Juli festgenommen worden. Damals plädierte sie noch auf nicht-schuldig. Inzwischen sei die "Angelegenheit" zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft gelöst worden, erklärten die Anwälte der jungen Frau. Zu dem möglichen Strafmaß für die 30-Jährige machten sie keine Angaben.
Butina hatte in den USA Kontakte zu Politikern und Politikberatern sowie zu der mächtigen Waffenlobby NRA geknüpft. Laut Ermittlungen der Bundespolizei FBI wollte sie in den "nationalen Entscheidungsapparat der Vereinigten Staaten" eindringen.
Die junge Frau war im August 2016 mit einem Studentenvisum in die USA eingereist. In Washington lebte sie mit einem Politikberater zusammen, welcher der Republikanischen Partei von Präsident Donald Trump angehört.
Butina ist ein Schützling von Alexander Torschin, der Vizepräsident der russischen Zentralbank ist und Staatschef Wladimir Putin nahe steht. Mit Torschin war sie viel in den USA unterwegs, vor allem bei der NRA.
Der Fall der jungen Russin hat in den USA viel Aufmerksamkeit erweckt, auch wegen ihrer schillernden Erscheinung. Die rothaarige Frau posierte auf Fotos in den Online-Netzwerken mit Schnellfeuergewehren und anderem Schießgerät, auf manchen trägt sie dazu einen Cowboyhut. In US-Medien wurden Parallelen zu Anna Chapman gezogen, der 2010 in den USA aufgeflogenen - und ebenfalls rothaarigen - russische Spionin.
Der Fall Butina reiht sich in die weitverzweigten Nachforschungen der US-Justiz zu versuchten russischen Einflussnahmen auf die US-Politik ein. In einem anderen - und dem politisch brisantesten - Pfad der Ermittlungen geht es um mögliche illegale Absprachen zwischen Trump-Mitarbeitern und Moskau während des Wahlkampfs 2016.
(Schluss) tsc
Kommt jetzt ein bisserl mehr Licht in die Wahlkampfangelegenheit Trumps mit Russland?
Wegen Waffenangelegenheiten, da lässt keine Seite einen Spion hochgehen. Zu gut kennen sich die gegenseitig.