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Trump: Erdogan wird IS-Jihadistenmiliz in Syrien "ausrotten"

Von nachrichten.at/apa, 24. Dezember 2018, 08:19 Uhr

WASHINGTON/ANKARA. Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat nach Angaben von US-Präsident Donald Trump zugesichert, die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien vollständig zu besiegen.

Erdogan habe ihn darüber informiert, dass er "ausrotten wird, was auch immer von ISIS in Syrien übriggeblieben ist ", schrieb Trump in der Nacht auf Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Erdogan sei "ein Mann, der das kann"; außerdem grenze die Türkei an Syrien an. "Unsere Soldaten kehren zurück nach Hause!", bekräftigte Trump.

Die beiden Präsidenten hatten sich zuvor in einem Telefonat über die Pläne für einen vollständigen US-Truppenabzug aus Syrien ausgetauscht. Trump hält den auch als ISIS bezeichneten IS für "weitgehend besiegt" und will die rund 2000 US-Soldaten aus Syrien abziehen.

Die überraschende Ankündigung des US-Truppenabzugs am vergangenen Mittwoch ist nicht nur bei Verbündeten der USA im Kampf gegen den IS auf Unverständnis gestoßen. Auch in den USA halten viele den Rückzug für verfrüht. Nur einen Tag nach Trumps Bekanntgabe kündigte US-Verteidigungsminister Jim Mattis seinen Rücktritt an. Auch der US-Sondergesandte für den Kampf gegen den IS, Brett McGurk, gibt seinen Posten vorzeitig auf.

Unter Berufung auf Quellen im Pentagon berichtete der Sender CNN am Sonntagabend, der Befehl zum Truppenabzug aus Syrien sei inzwischen offiziell unterzeichnet worden. Unterschrieben habe das Dokument der scheidende Minister Mattis persönlich, hieß es unter Berufung auf die namentlich nicht genannten Quellen. Details zum Ablauf des Abzugs der über 2000 Soldaten, wie etwa ein Zeitplan, wurden nicht genannt.

"Unsere Truppen kommen nach Hause!", twitterte Trump. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan habe ihm versichert, schrieb Trump, dass er "alles, was vom IS noch übrig ist, auslöschen wird... und er ist ein Mann, der das tun kann, zudem ist die Türkei direkt "nebenan"".

Mattis hatte eigentlich erst Ende Februar abtreten wollen, um den Übergang geordnet zu regeln. Er hatte seinen Rückzug kurz nach Trumps umstrittener Entscheidung für dem Truppenabzug aus Syrien angekündigt. Aus Protest gegen den Syrien-Entschluss erklärte auch der US-Sonderbeauftragte für die Anti-IS-Koalition, Brett McGurk, seinen vorzeitigen Rücktritt.

Trump hatte vergangene Woche angekündigt, alle 2000 US-Soldaten aus Syrien abzuziehen - mit der Begründung, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sei dort besiegt. Der Entschluss stieß national wie international auf großes Unverständnis. Am Sonntag kritisierte auch Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron den Schritt und mahnte: "Ein Verbündeter ist es sich schuldig, verlässlich zu sein."

Trump soll die Entscheidung gegen den Rat wichtiger Kabinettsmitglieder gefasst haben, auch gegen den Rat von Mattis. Experten mahnen, der IS sei keineswegs besiegt und ein Abzug habe fatale Folgen. Auch in Trumps eigener Partei löste der Entschluss Empörung und Besorgnis aus.

Kurz nach der Entscheidung hatte Mattis erklärt, er werde Ende Februar seinen Posten räumen. In einem veröffentlichten Schreiben an Trump begründete er dies mit inhaltlichen Meinungsverschiedenheiten - unter anderem wegen Trumps Kurs gegenüber Verbündeten. Internationale Partner müssten mit Respekt behandelt werden, mahnte er.

US-Medien berichteten, Trump habe sich sehr über diese öffentliche Protestbekundung geärgert. Am Samstag äußerte sich Trump erstmals öffentlich zu Mattis Rückzug und reagierte für seine Verhältnisse vergleichsweise zurückhaltend auf Mattis' Frontalangriff. Ex-Präsident Barack Obama habe Mattis damals gefeuert, schrieb Trump. "Ich habe ihm eine zweite Chance gegeben." Er sprach mit Blick auf Mattis von einer "interessanten Beziehung" und widersprach dessen Kritik. "Verbündete sind sehr wichtig, aber nicht, wenn sie die USA ausnutzen", schrieb Trump.

Mit der vorzeitigen Ablösung von Mattis setzte Trump aber doch ein deutliches Zeichen gegen seinen Minister. Dessen Nachfolger Shanahan war früher Manager bei dem Luftfahrtkonzern Boeing und wurde 2017 Vize-Verteidigungsminister.

Trump äußerte sich auch verächtlich über den Rücktritt von McGurk. Dieser war noch von Obama eingesetzt worden. Trump kommentierte, McGurk hätte ohnehin nur bis Februar auf seinem Posten bleiben sollen und habe nun kurz vorher seinen Rückzug erklärt. Die "Fake-News"-Medien machten eine große Sache aus diesem "nichtigen Ereignis". Er kenne McGurk nicht einmal. Führende Akteure der damaligen Obama-Regierung werteten es als Armutszeugnis, dass Trump seinen bedeutenden Sondergesandten nicht kenne.

Der Präsident beklagte sich auch bitterlich über die Kritik an seiner Syrien-Entscheidung. Andere wären für einen solchen Beschluss als Helden gefeiert worden, er dagegen werde von den Medien schwer dafür gerügt, schrieb er.

Zugleich änderte Trump nach der Kritikwelle seine Wortwahl mit Blick auf den IS und schrieb nun, der IS sei "weitgehend" besiegt. Andere Länder in der Region, darunter die Türkei, könnten nun problemlos mit dem fertig werden, was noch von der Terrororganisation übrig sei. Zuvor hatte Trump mehrfach erklärt, der IS sei in Syrien komplett besiegt.

Der Präsident mühte sich, den Eindruck zu zerstreuen, der Entschluss komme überstürzt, unüberlegt und unvorbereitet. Am Sonntag schrieb er bei Twitter, er habe soeben mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan über den "langsamen und hoch koordinierten" Abzug von US-Soldaten aus Syrien gesprochen.

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16  Kommentare
16  Kommentare
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WernerKraus (938 Kommentare)
am 25.12.2018 09:41

Erdowahn wird den IS wieder finanzieren und unterstützen. Der Diktator vom Bosporus sieht darin seine einzige Geldquelle. Die EU gibt ihm Geld, damit er die "grenze" zur EU schützt. In wirklichkeit finanziert er damit die IS Truppen und Terroristen um die Verbreitung des KORAN und der islamistischen Lehre voranzutreiben. Gut, woher soll ein geistiges Nackerpatzerl wie Trump sowas auch erkennen.

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( Kommentare)
am 25.12.2018 05:35

wie dumm sind die Amis??? Jeder Ami-Präsident hat noch den Türken die Stange gehalten. Mit der IS-Miliz macht(e) die Familie Erdogan prächtigste Geschäfte (Öl, Krnakenhaus,...) und auszurotten zu versuchen wird er einzig und allein die Kurden!!

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gutmensch (16.912 Kommentare)
am 24.12.2018 16:27

Den IS ausrotten ?

Eher die Kurden. Das ist das eigentliche Ziel. In Sachen Völkermord haben die Türken ja Erfahrung.

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Austrianer (816 Kommentare)
am 24.12.2018 17:09

@gutmensch
In sachen Völkermord hat eher Österreich sehr sehr gute Erfahrung goi.Schon vergessen?Hitler war kein Türke.Selbst so viel dreck am stecken aber anderen vorwerfen.....

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Superruss (1.085 Kommentare)
am 24.12.2018 10:26

Fürchte Erdogan verwechseltdie Kurden mit dem IS.Den auf die hat er es abgesehen

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strasi (4.410 Kommentare)
am 25.12.2018 11:18

Welcher Fehleinschätzung Trump wieder einmal unterliegt ist:
Erdogan will mit Hilfe der IS-Reste nämlich die Kurden ausrotten und die USA sollen das mitfinanzieren.
Und wer muss für dieses Trump-Desaster medial herhalten?
Ja die Fake News verbreitenden Medien und er hat niemals davon gehört, dass aus Protest der Verteidigungsminister und Sonderbeauftragte zurück getreten sind. Kritik der politischen Opposition und selbst seine Republikaner? nebensächlich.
WIE LANGE MUSS AMERIKA UND DIE GANZE WELT DIESEN MANN NOCH AUSHALTEN???

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bravespferd (4.628 Kommentare)
am 24.12.2018 10:12

Cold War, 9/11, Trump, ... Die USA, der Echtzeit Kinofilm. Und die bescheidene Menschheit starrt mit aufgerissenen Augen die Leinwand seit Jahrzehnten an.
Season 3, Episode 2 - wie Trump dem Erdolf die Kurden, und heimatlosen Salafisteln die Turkisch Army Uniform schenkt.
Ploblem gelöst 🤔💥

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mitdabei (1.700 Kommentare)
am 24.12.2018 09:51

Mein Gott, ist dieser Trump naiv! Erdogan verfolgt ganz andere Ziele...

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bravespferd (4.628 Kommentare)
am 24.12.2018 10:17

Trump vermutlich auch..

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gutmensch (16.912 Kommentare)
am 24.12.2018 16:30

Trump ist nicht naiv. Dem sind die bisherigen Verbündeten völlig egal. Die lässt er über die Klinge springen.

USA first ! !

Europa wäre gut beraten, sich nicht auf die Amis zu verlassen.

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spoe (15.050 Kommentare)
am 24.12.2018 09:23

Die Türken kämpften bisher eher gegen die Kurden als gegen den IS und besetzen dafür sogar einen Teil von Syrien. Völkerrecht, nein danke?

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bravespferd (4.628 Kommentare)
am 24.12.2018 10:18

Alle Staaten bis auf RUS haben Syrisches Völkerrecht gebrochen. Uno - Fehlanzeige. US, GB, F,..Vetorecht in der Uno. D.h. die dürfen alles.

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gutmensch (16.912 Kommentare)
am 24.12.2018 16:31

Syrien hat ein eigenes Völkerrecht ?

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spoe (15.050 Kommentare)
am 24.12.2018 16:53

Erdogan scheint es jedenfalls so zu sehen.
Und die UNO leider auch.

Was auf der Krim ganz böse ist,
akzeptiert man in Syrien.

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 24.12.2018 09:12

Na dann auf gehts zum 3 Weltkrieg ... die EU reife Türkei wird das schon schaffen: wir sind stolze Türken wir scheißen auf Österreich..... ob die wohl auch gegen den IS kämpfen? Oder doch lieber unsere soziale Hängematte weiter ausdehnen?????

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mitdabei (1.700 Kommentare)
am 24.12.2018 09:52

Zum Weltkrieg wird es dadurch nicht kommen. Aber unsere Generationen hinterlassen Chaos auf der Welt.

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