Trumps Ex-Wahlkampfchef Manafort will aussagen
WASHINGTON. Paul Manafort, der frühere Wahlkampfleiter von US-Präsident Donald Trump, hat sich bereit erklärt, mit den Ermittlungen zur Russland-Affäre zu kooperieren.
Bei einer Anhörung vor Gericht in Washington bekannte sich Manafort am Freitag zugleich einer Verschwörung zum Betrug an den Vereinigten Staaten schuldig. Sein Schuldplädoyer gab er im Rahmen einer Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft ab.
Das Weiße Haus erklärte unverzüglich, Manaforts Schuldbekenntnis habe mit Trump "absolut nichts zu tun". Tatsächlich beziehen sich die gegen den 69-Jährigen vorgebrachten Anklagepunkte nicht auf den Verdacht, Trumps Wahlkampfteam könne illegal mit Moskau kooperiert haben, sondern auf Manaforts frühere Lobbyistentätigkeit für prorussische Kräfte in der Ukraine.
Allerdings ist nicht auszuschließen, dass die von Manafort jetzt bekundete Kooperationsbereitschaft möglicherweise neue Informationen zum Kern der Russland-Affäre ans Licht bringt. Sollte das Gericht die Vereinbarung zwischen Manafort und der Staatsanwaltschaft absegnen, würde der bisher geplante zweite Prozess gegen den Ex-Lobbyisten ausfallen.
In einem ersten Prozess war Manafort im August wegen Steuer- und Bankenbetrugs schuldig gesprochen worden, die Verkündung seines Strafmaßes in diesem Verfahren steht noch aus. Dem 69-Jährigen droht aus diesem Verfahren eine langjährige Haftstrafe. Wie dieser Schuldspruch beruhen auch die Anklagepunkte, die im Vorfeld des nun möglicherweise ausfallenden zweiten Prozesses erhoben worden waren, auf den Untersuchungen des Sonderermittlers Robert Mueller.
Aus Gerichtsdokumenten ging hervor, dass die Staatsanwaltschaft im Gegenzug für Manaforts Schuldeingeständnis einen Teil der Anklagepunkte fallen lassen wollte. Gestrichen werden sollten unter anderem Anschuldigungen gegen Manafort, die sich auf mutmaßliche Geldwäsche und Nicht-Registrierung von Lobbyistentätigkeit bei den US-Behörden beziehen.
Die beiden demnach verbleibenden Anklagepunkte beziehen sich auf Verschwörung zum Betrug an den US-Behörden - wegen mutmaßlicher Falschaussagen Manaforts - sowie Verschwörung zur Behinderung der Justiz. Mit letzterem Punkt sind mutmaßliche Versuche Manaforts gemeint, Einfluss auf Zeugen zu nehmen.
Die Russland-Affäre stellt für Trump eine schwere Belastung seiner Präsidentschaft dar. Er bestreitet jegliche Absprachen mit Moskau über die Hackerattacken auf das Umfeld seiner früheren Wahlkampfrivalin Hillary Clinton. Die diesbezüglichen Ermittlungen prangert der Präsident regelmäßig als politisch motivierte "Hexenjagd" an.
Durchhalten Amerika 2 Jahre noch.
Bam! Die Schlinge zieht sich noch weiter zu.
So sehr es für die Weltordnung gut wäre, ich glaub es nicht mehr.
Es wäre eine derartige Blamage für Amerika, wenn die ihren Präsidenten aus dem Amt jagen würden. Das wird niemals passieren.
Natürlich wirds passieren. Sie brauchen dazu nur einen x-beliebigen Mafia-Film ansehen. Mueller macht das haargenau wie bei einem Ermittlungsverfahren gegen einen Paten des organisierten Verbrechens und arbeitet sich Stück für Stück in der Hierarchie nach oben. Er ist jetzt auf der letzten Ebene vor der eigentlichen Familie, der des Consiliere, also des engsten Vertrauten/Beraters. Bei der Trump-Kampagne waren das zwei: Manafort und Stone. Manafort hat er jetzt, Roger Stone - der mutmaßliche Verbindungsmann nach Russland - hat selbst gesagt, er erwartet jetzt täglich das FBI. Somit sind dann nur mehr Don jr und Kushner übrig, die aufgrund der Ausssagen von Manafort (und ev. Stone) erledigt werden. Und dann ist er allein - und dran.