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US-Botschafterin: "Kampf gegen die IS-Terroristen wird noch Jahre dauern"

Von Clemens Schuhmann, 14. März 2015, 00:04 Uhr
US-Botschafterin: "Kampf gegen die IS-Terroristen wird noch Jahre dauern"
US-Botschafterin Alexa Wesner zur Ukraine-Krise: "Es darf nicht folgenlos bleiben, wenn Völkerrecht gebrochen wird." Bild: Weihbold

LINZ. Seit Sommer 2014 fliegt die von den USA angeführte Anti-IS-Allianz Luftangriffe gegen Stellungen der Dschihadisten im Irak und in Syrien. Laut Alexa Wesner, der US-Botschafterin in Wien, gibt es bereits erste Fortschritte. Dennoch werde der Militäreinsatz "noch Jahre dauern".

OÖN: Seit Sommer 2014 fliegen die USA mit ihren Partnern Luftangriffe gegen die IS-Terroristen. Gibt es schon erste Erfolge?

Alexa Wesner: Es gibt Fortschritte, man muss aber zwischen Irak und Syrien unterscheiden: Den irakischen Truppen ist es – mit Hilfe der internationalen Anti-IS-Allianz – zuletzt gelungen, einige Gebiete zurückzuerobern. Ich bin optimistisch, dass wir den IS schwächen und letztlich besiegen werden. Syrien ist freilich eine wesentlich größere Herausforderung.

Lässt sich abschätzen, wie lange der Militäreinsatz gegen die IS-Terroristen dauern wird?

Das wäre schön, wenn wir das heute schon wüssten. Ich glaube, es wird noch Jahre dauern.

Braucht es mehr als nur Luftschläge – zum Beispiel Bodentruppen aus westlichen Staaten?

Es braucht eine möglichst umfassende Kooperation: Die Luftangriffe sind wichtig. Es sind aber auch die irakischen Bodentruppen sehr wichtig.

Aktuell kämpfen bis zu 3000 Dschihadisten aus westlichen Staaten für den IS. Wie erklären Sie sich diese Anziehungskraft?

Das ist eine sehr besorgniserregende Entwicklung. Der Kampf gegen den gewalttätigen Extremismus ist nicht nur eine Sicherheitsfrage. Es ist auch ein Thema von bewusster Fehlinformation, Perspektivlosigkeit und Ausgrenzung. Und wir müssen lernen zu verstehen, wie speziell Jugendliche radikalisiert werden – etwa über das Internet. Der Kampf gegen die Radikalisierung muss in allen Ländern geführt werden – Stichwort: Integration. Wir müssen danach trachten, dass sich Einwanderer willkommen fühlen.

Nun zur Ukraine-Krise: Sind Sie optimistisch bezüglich des jüngsten Minsk-Abkommens?

Wichtig ist, was im Osten der Ukraine passiert. Es gibt Berichte, wonach die schweren Waffen tatsächlich abgezogen werden...

...und es gibt so etwas wie einen teilweisen Waffenstillstand.

Ein teilweiser Waffenstillstand ist kein Waffenstillstand! Was wir brauchen, ist ein kompletter Waffenstillstand. Zudem muss Moskau seine Soldaten und schweren Waffen nach Russland zurückbringen. Außerdem braucht die OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, Anm.) ungehinderten Zugang, um zu beobachten. Ich möchte betonen, dass es den USA ganz wichtig ist, gemeinsam mit den europäischen Partnern alles für eine diplomatische Lösung des Konfliktes zu tun.

Warum gibt es dann Überlegungen in den USA, der Ukraine Waffen zu liefern? Es gibt ja schon genug Waffen in der Region.

Ich weiß nicht, wie viele Waffen in der Ukraine sind. Aber: Die USA unterstützen die Ukraine seit Ausbruch der Krise. Die Ukraine-Politik der USA ist einer ständigen Beobachtung unterzogen, wir hinterfragen permanent, ob unser Vorgehen angemessen ist. Und es gibt in den USA eine lebhafte Debatte über die weiteren Schritte.

Sind die Sanktionen gegen Russland hilfreich oder kontraproduktiv?

Wir sehen jeden Tag, dass die zielgerichteten Sanktionen die russische Aggression nicht gestoppt haben. Aber sie haben dazu beigetragen, dass die Ukraine weiterhin ein souveräner Staat ist. Außerdem darf es nicht folgenlos bleiben, wenn Völkerrecht gebrochen wird. Und die Sanktionen finden ja auch Niederschlag, denn die Auswirkungen auf die russische Wirtschaft, die in einem schlechten Zustand ist, sind enorm.

 

Biologin & Triathletin

Alexa Wesner (43), Tochter einer deutschen Mutter und eines lettischen Vaters, wurde in Washington D.C. geboren. Die begeisterte Sportlerin war das erste Mitglied der Familie, das eine Universität besuchen konnte – 1994 hat sie die Uni Stanford mit einem Abschluss in Biologie verlassen.

Dreifache Mutter: Sie übersiedelte nach Texas, wo sie die Softwarefirma „HireTECH“ und die Personalvermittlung „Recruiting Labs“ gründete. Die passionierte Triathletin ist mit dem Investor Blaine Wesner verheiratet, das Paar hat drei Kinder. Ende Juni 2013 wurde Wesner von US-Präsident Barack Obama zur neuen Botschafterin ernannt.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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Gugelbua (32.719 Kommentare)
am 14.03.2015 16:10

Warum ist die Bedrohung der IS in den Islamischen Ländern die keine gute Connection zu den USA haben???
etwas sonderbar!

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 14.03.2015 11:50

die IS unterstützen. Es geht nicht blöder und menschenverachtender.

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( Kommentare)
am 14.03.2015 10:37

https://www.youtube.com/watch?v=SDrD7AodTZw
Frau Clinton sagte: Das die USA die Terroristen ausgebildet hat! So schauts aus!

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DetlefvonSeggern (270 Kommentare)
am 14.03.2015 08:41

Die Politik, im Wandel der Zeit.Die Ukraine wie auch der nahe Osten sprechen doch diesbezüglich eine mehr als deutliche Sprache..Wie schnell sich auch die militärischen Fronten verschieben können, und aus Feinden "Partner" werden, zeigt sich einmal wieder klar und deutlich im Kampf gegen den IS.... Ist es doch ein Unterschied, ob man als eine hochgerüstete militärische Großmacht mit seinen Verbündeten, "offene Feldschlachten" führt - oder man es mit einen Gegner zu tun hat, welcher die Taktik des Guerillakrieges, hervorragend beherrscht...Vietnam wie auch Afghanistan sind doch diesbezüglich das beste Beispiel!

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