Belarus: Anklage gegen Kolesnikowa erhoben
MINSK. Oppositionspolitikerin muss in U-Haft bleiben
Die in Weißrussland inhaftierte Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa ist gestern wegen "Gefährdung der nationalen Sicherheit" angeklagt worden. Sie werde bis auf Weiteres in Polizeigewahrsam bleiben, teilte die Ermittlungsbehörde mit. Seit mehr als einer Woche befindet sich die 38-Jährige trotz internationaler Proteste in Untersuchungshaft.
Kolesnikowa ist eine Führungsfigur der Opposition und die letzte im Land verbliebene der drei Frauen, die den Wahlkampf gegen Diktator Alexander Lukaschenko geprägt hatten. Nach der massiven Gewalt maskierter Uniformierter gegen friedliche Demonstranten hat die Opposition unterdessen damit begonnen, eine "schwarze Liste" mit den Gehilfen von Diktator Alexander Lukaschenko zu erstellen. Die Namen jener, die an Folter, illegalen Festnahmen und Missbrauch von Gefangenen beteiligt seien, sollten gelistet werden, sagte Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja. Gestern Abend gab Lukaschenko an, die Westgrenze zu den EU-Ländern Litauen und Polen geschlossen zu haben.