Boris Johnson gerät immer stärker unter Beschuss
MANCHESTER. Britischem Premier werden zum Beginn des Tory-Parteitags sexuelle Belästigung, Postenschacher und Angstmache vorgeworfen.
Zu Beginn des viertägigen Parteitags seiner Konservativen erhöht sich der Druck auf den britischen Premier Boris Johnson nahezu stündlich. Der Brexit-Experte der oppositionellen Labour-Partei, Keir Starmer, warf Johnson gestern vor, vorsätzlich Ängste vor Unruhen – sogar mit Toten – zu wecken, wenn der EU-Austritt bis 31. Oktober nicht vollzogen werde.
Darüber hinaus wird dem britischen Premier vorgeworfen, in seiner Zeit als Bürgermeister von London eine Geschäftsfrau aus den USA bevorzugt zu haben. Es geht dabei um Fördergelder und die Teilnahme an Reisen, von denen die mit Johnson befreundete Jennifer Arcuri profitiert haben soll, obwohl sie nicht die erforderlichen Bedingungen erfüllte.
Die britische Zeitung "Sunday Times" berichtete, dass das Ex-Model offenbar gegenüber Freunden von einem Verhältnis mit Johnson in dessen Zeit als Bürgermeister erzählt habe. Johnson und Arcuri wiesen die Vorwürfe zurück.
Für Johnson könnte es allerdings noch schlimmer kommen: "Sunday Times"-Kolumnistin Charlotte Edwardes bezichtigte ihn, sie in seiner Zeit als Chefredakteur des konservativen "Spectator"-Magazins um die Jahrtausendwende während eines Mittagessens begrapscht zu haben. Später habe sie erfahren, dass es einer Frau auf der anderen Seite neben Johnson genauso ergangen sei, schrieb Edwardes.
Spekulanten als Unterstützer
Und Ex-Finanzminister Philip Hammond warf Johnson vor, die Unterstützung von Spekulanten zu genießen, die Milliarden auf einen No-Deal-Brexit gesetzt hätten, um vom erwarteten Währungsverfall zu profitieren. "Für sie taugt nur ein einziges Ergebnis: ein No-Deal-Brexit, der die Währung abstürzen und die Inflation ansteigen lässt", schrieb Hammond in der "Sunday Times". Der Tory-Politiker wurde von Johnson aus der Fraktion geworfen, nachdem er mit der Opposition für ein Gesetz gestimmt hatte, mit dem ein ungeregelter Brexit verhindert werden soll.
Debatte über den Brexit-Kurs
Im Mittelpunkt des Tory-Parteitags steht der Streit über den Brexit-Kurs. Auch einen Monat vor dem geplanten EU-Austritt gibt es weder im Unterhaus noch in den Gesprächen zwischen London und Brüssel Fortschritte. Der Premier droht mit einem Brexit ohne Deal am 31. Oktober, obwohl ihm das ein Gesetz verbietet. Bei einem "No Deal" dürften Prognosen zufolge die Wirtschaft und viele andere Lebensbereiche erheblich geschädigt werden.
Laut einem Bericht der "BBC" will die Regierung nach dem Parteitag einen Plan für einen Deal vorlegen. Demnach dringen mehrere Minister im Kabinett darauf, doch noch zu einer Einigung mit der EU zu kommen.
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Na bitte, geht doch. War doch bloß eine Frage der Zeit bis die sexuelle Belästigung kommen musste.
Für passende 'Zeugen' die jedoch unerkannt bleiben wollen hat man sicher schon gesorgt.