CDU-Chefin stellte die Machtfrage – und Kritiker Merz gab sich plötzlich zahm
LEIPZIG. Parteitagsdelegierte feierten Kramp-Karrenbauer in Leipzig stehend sieben Minuten lang.
Die Vorsitzende der konservativen deutschen Regierungspartei CDU, Annegret Kramp-Karrenbauer, hat am Freitag auf dem zwei Tage dauernden Parteitag angesichts andauernder Kritik die Machtfrage gestellt – und sie vorerst für sich entschieden. Wenn die Partei nicht bereit sei, ihren Kurs mitzugehen, solle sie dies jetzt entscheiden, sagte sie in Leipzig. "Dann lasst es uns heute aussprechen. Dann lasst es uns heute auch beenden. Hier und jetzt und heute", erklärte sie zum Schluss ihrer Rede. Die etwa 1000 Delegierten erhoben sich von ihren Plätzen und feierten ihre Chefin sieben Minuten lang.
Ihr Rivale, der Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz, applaudierte nicht nur, sondern sagte ihr in seiner Rede auch seine Unterstützung zu. Kramp-Karrenbauer habe eine "kämpferische, mutige und nach vorne zeigende Rede gehalten. Dafür sind wir ihr alle dankbar", sagte er. Merz führte die SPD als mahnendes Beispiel dafür an, welchen Schaden es anrichte, wenn sich eine Partei zu sehr mit internem Personalstreit beschäftige. "Die Sozialdemokraten sind strukturell illoyal. Und wir sind loyal zu unserer Vorsitzenden, der Parteiführung und der Bundesregierung, die wir tragen."
Kramp-Karrenbauer war in den vergangenen Wochen wegen Wahlschlappen und schwachen Umfragewerten für sie persönlich und die Partei heftig in die Kritik geraten. In ihrer Rede hatte die Parteichefin ihre Gegner in die Schranken gewiesen. Es dürfe nicht sein, dass die CDU sich selbst und die von ihr geführte Bundesregierung schlechtrede. "Das ist keine erfolgreiche Wahlkampfstrategie", sagte sie unter großem Applaus.
Sie reagierte damit vor allem auf Kritik von Merz, der das Erscheinungsbild der von der CDU geführten Bundesregierung als "grottenschlecht" bezeichnet hatte. Kramp-Karrenbauer, seit kurzem auch Verteidigungsministerin, sagte dagegen über die bisherige Regierungszeit von Merkel: "Es waren 14 gute Jahre für Deutschland, und darauf können wir alle miteinander stolz sein."
"Ich will kein schwaches Team"
Sie versprach aber auch, Kritiker und Querdenker einzubinden. "Ich will kein schwaches Team um mich herum." Jeder solle sich einbringen, auch wenn er eine andere Meinung habe. Die CDU-Vorsitzende rief zudem zu mehr Gelassenheit auf. Es sei vor dem Parteitag von "Revolution" und "Aufruhr" die Rede gewesen. Ein Blick zurück zeige, dass das vor Parteitagen fast immer so sei. Sie räumte ein, dass es ein schwieriges Jahr gewesen sei. Aber die Volkspartei CDU halte diese Diskussionen aus. Die Bürger interessierten sich mehr dafür, was man in Zukunft machen wolle, als für CDU-Personaldebatten.
Das ist nur auf Eis gelegt!
genau so ist es.Die Heckenschützen positionieren sich spätestens ab Mitte 2020 für die nächste Bundestagswahl.
Ich denke, die deutschen Mainstream- und Staatsmedien werden dafür sorgen, dass alles besser bleibt. Demnächst also Schwarzgrün mit irgendeinem Merkel Untoten. "Deutschland schafft sich ab" muss weitergehen!
"Deutschland" ist nur ein politischer begriff. ein name für eine verwaltungseinheit. wie kann sich der selbst abschaffen?
Warum sind die "mainstream"-meden die mainstream-medien? weil sie sich an das grundgesetz halten. im gegensatz zu den anderen.
Die personaldebatte ist wahrscheinlich nicht beendet. sie wird nach dem parteitag weitergehen. beenden kann sie Merkel. wenn sie als kanzlerin abtritt. und es neuwahlen gibt.