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"Das ist die größte Beleidigung unseres Volkes"

Von OÖN, 31. Oktober 2019, 00:04 Uhr
"Das ist die größte Beleidigung unseres Volkes"
Reagierte erbost auf die Resolution des US-Repräsentantenhauses: Türkeis Präsident Recep Tayyip Erdogan. Bild: APA/AFP/ADEM ALTAN

WASHINGTON / ANKARA. Türkischer Präsident Erdogan erbost: Für USA war Massaker an Armeniern Völkermord

Die Beziehungen zwischen der Türkei und den USA gelten schon seit längerem als belastet. Mit einem symbolischen Akt hat das US-Repräsentantenhaus jetzt den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan richtiggehend wütend gemacht. In einer Resolution stuften die Parlamentarier das Massaker an den Armeniern im Ersten Weltkrieg als Völkermord ein.

Die Türkei reagierte prompt. Zuerst wurde der US-Botschafter in Ankara einbestellt. Der US-Diplomat David Satterfield sei wegen einer "Resolution, die jeder historischen oder rechtlichen Grundlage entbehrt", ins türkische Außenministerium zitiert worden, hieß es. Wenig später äußerte sich Präsident Erdogan: Der Vorwurf des Völkermordes sei " die größte Beleidigung unseres Volkes". Das sei ein Schritt, der "allein aus innenpolitischen Erwägungen getroffen" wurde. Und weiter: "Dieser Beschluss hat keinen Wert, wir erkennen ihn nicht an."

Beschluss gefährde Beziehungen

Auch das türkische Außenministerium sprach von einem "bedeutungslosen politischen Schritt", der sich an die "armenische Lobby und Anti-Türkei-Gruppen" richte. Der Beschluss des Repräsentantenhauses gefährde die Beziehungen zwischen der Türkei und den USA in Zeiten großer Gefahren für die internationale und regionale Sicherheit. Zugleich unterstellte Außenminister Mevlut Cavusoglu, der Schritt sei als Antwort auf den türkischen Vorstoß in Syrien zu verstehen. "Kreise, die glauben, dass sie sich auf diese Weise rächen werden, irren sich."

Dagegen wurde das Votum von der armenischen Regierung als "Schritt zur Wahrheit" begrüßt.

Das US-Repräsentantenhaus hatte am Dienstag mit einer Mehrheit von 405 zu 11 Stimmen eine Resolution verabschiedet, die erstmals die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich in den Jahren 1915 bis 1917 als Völkermord bezeichnet. In den vergangenen Jahrzehnten waren mehrmals ähnliche Beschlussvorlagen eingebracht worden, doch hatten sie nie eine Mehrheit erzielt. Das Votum fiel auf den Tag der Republik in der Türkei, bei dem an die Staatsgründung 1923 erinnert wird.

Als erstes großes europäisches Land hatte Frankreich 2001 die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich offiziell als Völkermord eingestuft. Der Bundestag in Berlin folgte im Juni 2016. Dies löste eine schwere diplomatische Krise mit der Türkei aus.

Die Türkei gesteht zwar den Tod von 300.000 bis 500.000 Armeniern während des Krieges ein, weist aber die Einstufung als Völkermord strikt zurück. Während des Ersten Weltkrieges waren Armenier systematisch verfolgt worden und unter anderem auf Todesmärsche in die syrische Wüste geschickt worden.

Brisante Trump-Forderungen fehlen

Das Weiße Haus hat nachgetragene Passagen aus dem Telefon-Memorandum vom 25. Juli ausgelassen, in denen US-Präsident Donald Trump von Ukraines Präsidenten Wolodimir Selenski Ermittlungen gegen Joe Biden und den Gaskonzern Burisma verlangte. Das sagte der Ukraine-Experte im Weißen Haus Alexander Vindman im US-Kongress.

Während Vindman belastende Details auspackte, twitterte sich Trump die Finger wund. Im Laufe des Tages setzte er ein Dutzend Kurznachrichten ab, die darauf abzielten, die Glaubwürdigkeit des Zeugen infrage zu stellen.
„Hörte er dasselbe Telefonat?“ Und: „Sagen Sie ihm, er soll die Mitschrift des Telefonats lesen.“ Genau das war die Aufgabe Vindmans, der dafür dank seiner Herkunft besonders qualifiziert war.

Der als Dreijähriger mit seinen Eltern aus der Sowjetunion geflüchtete Vindman spricht fließend Ukrainisch und Russisch. Er hörte das Telefonat Trumps mit Selenski, das der „Whistleblower“-Beschwerde zugrunde liegt, nicht nur mit, sondern prüfte es anschließend.

Vindman sprach so lange wie kein anderer Zeuge vor ihm mit den Abgeordneten, wie er vergeblich seine Sorge über das Telefonat und ein Treffen mit ukrainischen Regierungsvertretern im Weißen Haus am 10. Juli dem Justiziar des Nationalen Sicherheitsrats, John Eisenberg, vortrug. Dieser veranlasste nach Informationen des Senders CNN, dass das Original-Transkript des Telefonats mit Selenski auf einem Server für sensible Staatsgeheimnisse verschwand.
Angesichts der Faktenlage verfolgen Trump und seine Verbündeten nun die Taktik, die Zeugen frontal anzugreifen. Fox-Moderatorin Laura Ingraham suggerierte, Vindman könne wegen seiner Herkunft so etwas wie ein Doppelagent sein, der gegen den Präsidenten arbeite. Andere Republikaner, wie Sean Duffy, rückten den im Irak verletzten Oberst in die Nähe eines Verräters.
 

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32  Kommentare
32  Kommentare
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Lechthaler (13 Kommentare)
am 31.10.2019 22:37

Da ist jemand in seiner "EHRE" gekränkt...

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pepone (60.622 Kommentare)
am 31.10.2019 13:52

vor mehreren Jahren haben Frankreich schon propagiert dass es ein Genozid war .

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pepone (60.622 Kommentare)
am 31.10.2019 13:49

was hat diese Artikel zusammengestellt ??
sicher kein intelligenter Redakteur ...

denn es geht um Erdogan und den Mord an Armenier ..
UND NICHT UM TRUMP TELEFONAT MIT DER UKRAINE !!!

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koarl (333 Kommentare)
am 31.10.2019 13:47

Achso, das waren dann auch Terroristen?!

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jago (57.723 Kommentare)
am 31.10.2019 13:14

Das Fingerzeigen ist eine schwere Sünde, weil es unnötig den nächsten Grund für einen Krieg liefert.

Haben die Sesselfurzer auch Smyrna "angeklagt"? Damit sich ein NATO-Krieg mit den Griechen rentiert.

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2good4U (19.297 Kommentare)
am 31.10.2019 12:41

Liebe Türken,

es ist absolut nichts unehrenhaftes einzugestehen dass die eigenen Vorfahren ein Verbrechen begangen haben.

Ihr könnt weder etwas dafür noch müsst ihr dafür hafen.

Unehrenhaft ist es aber die Geschichte zu leugnen. Denn dann macht ihr euch zu Mittätern.

Beinahe jedes Volk hat dunkle Flecken in seiner Geschichte. Man kann diese aber nur hinter sich lassen wenn man sie anerkennt, eingesteht und daraus lernt.

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jago (57.723 Kommentare)
am 31.10.2019 13:18

> es ist absolut nichts unehrenhaftes einzugestehen

Unehrenhaft ist das Schergeln und das Fingerzeigen. Besonders wenn das Unbeteiligte tun. Die erreichen damit nichts außer Unfrieden!

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Ernst_Grasser (1.413 Kommentare)
am 31.10.2019 11:52

Oida du bist a Psycho, Erdo!

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Gugelbua (32.719 Kommentare)
am 31.10.2019 11:42

alle Länder (Herrscher Politiker) haben solch grausame Handlungen in ihrer Geschichte
„wer wirft den ersten Stein“

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2good4U (19.297 Kommentare)
am 31.10.2019 12:42

Naja, immerhin haben manche so viel Anstand (Deutschland, Österreich) um die Geschichte aufzuarbeiten und zuzugeben.

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jago (57.723 Kommentare)
am 31.10.2019 13:25

> immerhin haben manche ...

Ageh, auch in DE und AT sind es nur "manche".
Die "Guten" sind zum Fingerzeigen verdonnert, wo sie doch so gern alle wären.

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Freischuetz (3.238 Kommentare)
am 31.10.2019 11:16

Jetzt scharf nachgedacht: Was soll diese Kongress Resolution? Die Türkei ist der Außenposten der NATO. Will man die Türkei in die Bärentatzen Russlands und den Iran treiben?
Dunkle, grausame Flecken der jüngeren Geschichte gibt es viele : Holocaust, Musa Dagh, Benes Dekrete, Wounded Knee, Burenkriege, stalinistische und maoistische Säuberungen, Progrome in Afrika und Asien, Jugoslavien .......
Auch wir Individuen haben höchstsensible Flecken in unserem Seelengeflecht, welche wir nicht berührt wissen möchten.
Es ist ein Dilemma - einerseits ist es wichtig und richtig, Unrecht nicht zu verdecken, anderseits erfordert der Pragmatismus getragen von wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Interessen einen "Modus vivendi". Sich gegenseitig die Geschichte um die Ohren zu hauen, bringt nichts. Geschichte muss objektiv und sachlich dargestellt werden und nicht mit dem moralischen Zeigefinger oder gar mit politischer Intention.

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denkabisserl (3.205 Kommentare)
am 31.10.2019 10:37

Die größte Beleidigung der Bevölkerung der Türkei ist das Erdogan Präsident dieses Landes ist!

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 31.10.2019 10:04

Lies Werfel, Erdogan!

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ElimGarak (10.772 Kommentare)
am 31.10.2019 09:41

Für Erdogan mag es eine Beleidung des Volkes sein, doch für alle Anderen ist es eine Beleidgung des Intellekts und der historischen Tatsachen, diesen Völkermord nicht als Völkermord deklarieren zu wollen.
Was hat Erdogan davon, sich und sein Volk zu belügen?

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ElimGarak (10.772 Kommentare)
am 31.10.2019 09:52

Zugleich meint das Aussenministerium : Der Beschluss des Repräsentantenhauses gefährde die Beziehungen zwischen der Türkei und den USA in Zeiten großer Gefahren für die internationale und regionale Sicherheit.

Und vergessen zu erwähnen, dass zur Zeit die kriegstreiberische Politik Erdogans selbst die größte Gefahr für die internationale und regionale Sicherheit ist.

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( Kommentare)
am 31.10.2019 09:29

Einen Völkermord zu leugnen, ist mit Sicherheit eine Schande für ein Volk,
genau so, wie einen zu begehen!

Für diese Schandtat sollten sich vor allem die dafür Verantwortlichen
schämen und so weit noch möglich zur Verantwortung gezogen werden.

Ganz selbstverständlich müßten sich Erdogan und sein Volk
um eine Aufarbeitung dieser Verbrechen.
und um eine Wiedergutmachung bemühen!

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 31.10.2019 08:59

Natürlich war es Völkermord.
Aber die Amis haben an den Indianern genau das gleiche veranstaltet so wie viele ander Staaten an Andersdenkenden. Wird auch oft bestritten.

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( Kommentare)
am 31.10.2019 09:37

Leider wird Geschichte
immer nur von den Siegern und Mächtigen geschrieben !

Darum sind die Kurden auch keine Freiheitskämpfer
sndern eine Verbrecherorganisation.

Und die Katalanen keine Kämpfer ihre Unabhängigkeit,
sondern Verbrecher gegen die Spanische Verfassung,
was zu entsprechend hohen Strafen geführt hat.

Und das Selbstbestimmungsecht der Völker ?
Das hat Wilson mit ins Grab genommen!

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Luftschlossgefahr (2.533 Kommentare)
am 31.10.2019 08:23

Erdogan Syrienoffensive reiht sich ein in seine Kurdenpolitik,
die einem fortgesetzten Völkermord gleichkommt.

Auch Trump hat daran seinen Anteil.

Trump verurteilt das historische Unrecht und
sieht das von ihm begangene der Gegenwart nicht.

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Karlchristian (4.584 Kommentare)
am 31.10.2019 08:13

Dieser Islamist wird noch größer Wahrheiten verdauen müssen, wenn ihm nahe gelegt wird, welch ein Völkermörder und Verbrecher sein geliebter Mohammed war,

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amha (12.213 Kommentare)
am 31.10.2019 07:59

Wer derzeit in dieses Land auf Urlaub fährt, ist als Mensch abzulehnen!

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ElimGarak (10.772 Kommentare)
am 31.10.2019 09:45

Ist es auch trotz Imamoglu unmoralisch nach Istambul zu reisen?

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StefanieSuper (5.401 Kommentare)
am 31.10.2019 07:57

Das Problem Erdogans ist, dass die Welt diesen Volksmord einfach nicht vergessen will und kann. Was damals geschehen ist, ist Fakt und so wie die ewig gestrigen auch die KZs in Deutschland und Österreich abstreiten, so macht es eben Erdogan mit den Armeniern.

Natürlich möchten es die Türken nicht mehr hören, da es ja eine Riesenschande und ein großes Verbrechen war. Auch türkischstämmige Österreicher haben damit ihre Probleme. Trotzdem darf man derartige Vorfälle nicht verschweigen und unter den Teppich kehren. Leider hat die Menschheit noch nicht gelernt, aus der Vergangenheit zu lernen. Was früher die Armenier waren, können in diesen Zeiten nun die Kurden sein.

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felixh (4.989 Kommentare)
am 31.10.2019 06:58

Das ist eben Geschichte. Das war Völkermord. Genau das passiert beinahe wieder mit den Kurden.
Und die Welt sieht zu

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bravespferd (4.628 Kommentare)
am 31.10.2019 06:55

er hetzt die in Europa ansässigen Türken seit Jahren auf.. traurig Ich kenne super integrierte junge Türkinnen, welche die deutsche Sprache perfekt beherrschen, kein Kopftuch tragen, dem Konsum und dem Kapital huldigen und trotzdem diesen Nazi anbeten. Stolz? Drohender Identitätsverlust? oder einfach nur grenzenlose Dummheit? Man weiß es nicht, jedoch find ich das traurig.

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zweitaccount (4.217 Kommentare)
am 31.10.2019 06:30

Erdogan mit seiner schier grenzenlosen Dummheit ist eine Beleidigung für die Menschheit. Kein Funken Hirn, kein Funken Anstand, kein Funken Ehre. Ein dummdreister Lügner, der die Türkei zugrunde richtet. Daran wird auch eine Annexion von Teilen Syriens und ein Völkermord an den Kurden nichts ändern.

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fanfarikuss (14.174 Kommentare)
am 31.10.2019 06:26

"Das ist die größte Beleidigung unseres Volkes".

Große Töne spucken, trotz Milliardenzahlungen sich nicht an Vereinbarungen halten, Angriffskriege gegen Minderheiten auf fremden Territorium führen, etc. pp.
Und wenn dann einer die Wahrheit sagt, sieht man sich in der Ehre verletzt.
So wie der sich immer aufpudelt - das kann doch nicht gesund sein, nicht dass
ihm noch was passiert, das wäre ein schlimmer Verlust.

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LiBerta1 (3.672 Kommentare)
am 31.10.2019 07:56

Die Milliarden, die er einsteckt, bringen nicht seine Dummheit zum Ausdruck, sondern die der Geber.

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Ottokarr (1.773 Kommentare)
am 31.10.2019 19:03

Ja -Yes -Ano -Evet die ganzen halb Diktatoren oder Diktatoren lachen über Europa !!

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( Kommentare)
am 31.10.2019 05:21

na endlich!

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 31.10.2019 05:15

Natürlich war es Völkermord. Erdogan ist ein Ewiggestriger.

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