Demonstrant zu Tode geprügelt
MINSK. Die EU droht mit weiteren Sanktionen gegen das Regime in Weißrussland.
Die weißrussische Polizei versucht mit brutaler Gewalt die seit 9. August anhaltenden Massenproteste zu beenden. Am Donnerstag wurde erneut ein 31-jähriger Mann direkt vor seinem Wohnhaus zu Tode geprügelt. Für ihn kam jede Hilfe zu spät: Die Notärzte konnten nur noch ein schweres Schädel-Hirn-Trauma feststellen.
Auch ein weiterer Bericht eines Opfers der Polizeigewalt löste gestern Entsetzen in sozialen Medien aus. Ala Sposab, eine Rentnerin aus Minsk, wurde nach eigenen Angaben bei einer Demonstration in den vergangenen Tagen festgenommen und in einen Gefangenentransporter gezerrt. Dort wurde sie, zusammen mit acht weiteren Menschen, die sich bereits im Wagen befanden, in eine Zelle im hinteren Teil des Transporters getrieben, die für drei Personen ausgelegt ist. "Die Männer mussten sich hinknien, Hände hinter dem Rücken und Köpfe auf dem Boden halten. Dann machten die Polizisten die Tür zu und sprühten Gas hinein", wird die Frau in einem Bericht des "Radio Liberty" zitiert. Dabei handelte es sich vermutlich um Tränengas oder Pfefferspray – beide Substanzen werden in Weißrussland immer wieder gegen friedliche Demonstranten eingesetzt.
Aufgrund der anhaltenden Polizeigewalt gegen Demonstranten hat die EU dem Regime nun mit weiteren Sanktionen gedroht. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell bezeichnete die Gewalt als "beschämend" und warf den Machthabern vor, die eigene Bevölkerung gewaltsam zu unterdrücken. Gegen Diktator Lukaschenko und Personen aus dessen Umfeld hat die EU bereits Sanktionen verhängt, die Lukaschenko allerdings nicht zu stören scheinen. Der Diktator wird weiter von Russland unterstützt.
In der Ex-Sowjetrepublik gibt es seit der Präsidentenwahl am 9. August Proteste und Streiks gegen den autoritären Staatschef. Die Demonstranten werfen ihm vor, die Wahl massiv gefälscht zu haben.
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>>Die EU droht mit<<
Das ist ebenso peinlich wie "Das Land verhindert"
Redakteure halt - aber zugegeben, ich komme von meinen Gewohnheiten auch schwer bis gar nicht los. Allerdings bin ich nur ein Faker und kein rundum und gegenseitig geschätzter Journalist.