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Die Wut gegen Macrons Pensionsreform wächst

18. Dezember 2019, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Frankreich streikt
Bild: (AFP)

PARIS. Hunderttausende waren gestern in ganz Frankreich auf den Straßen – auch der Eiffelturm blieb geschlossen.

Eine Woche vor Weihnachten schlägt Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die geballte Wut über befürchtete Pensionskürzungen entgegen: Hunderttausende Menschen beteiligten sich gestern an den mittlerweile dritten landesweiten Streiks und Protesten in diesem Monat. Zug- und Flugverkehr waren erneut massiv gestört, auch Touristen waren betroffen.

Vor allem in Paris dominierte das Chaos: In der Hauptstadt standen am Morgen die meisten Metrolinien still, es verkehrten nur wenige Vorortzüge und Busse. Bei der Bahn und in Paris war es bereits der 13. Streiktag in Folge. Pendler quälten sich erneut durch ein Verkehrschaos.

Touristen müssen ebenfalls Einschränkungen hinnehmen: Die Angestellten des Eiffelturms legten ihre Arbeit nieder – das Wahrzeichen blieb geschlossen. Der Vorplatz sei aber geöffnet gewesen, wie die Pressestelle des weltberühmten Wahrzeichens auf Twitter schrieb. Auch einige Museen konnten nicht besucht werden.

Kein Unterricht

Lehrer, Ärzte und Anwälte traten ebenfalls in den Ausstand. Der Schulunterricht fiel aus, Prüfungen wurden abgesagt. Auch Krankenschwestern und Apotheker streikten. Krankenhäuser sprachen Zwangsverpflichtungen aus, um die wichtigsten Behandlungen sicherzustellen.

Zu den landesweiten Aktionen haben erstmals alle Gewerkschaften gemeinsam aufgerufen. Sie wollen damit vor den für heute geplanten neuen Verhandlungen mit Regierungschef Édouard Philippe den Druck erhöhen. Die größte französische Gewerkschaft CFDT appellierte an die Regierung, auf die faktische Erhöhung des Renteneintrittsalters von bisher 62 auf 64 Jahre zu verzichten und stattdessen die Rentenbeiträge für alle zu erhöhen. Die zweitgrößte Gewerkschaft CGT will noch mehr: Sie fordert, dass die Regierung die Pensionsreform vollständig zurückzieht. Andernfalls droht sie mit Streiks über Weihnachten.

Mit der Reform will die Regierung das Rentensystem vereinheitlichen und abschlagsfreie Altersbezüge erst ab 64 Jahren auszahlen. Dies soll für alle gelten, die ab 1975 geboren sind. Vor allem Angestellte des öffentlichen Sektors fürchten, dass sie erst später in Rente gehen können und dann auch noch weniger Geld erhalten.

Trotz der massiven Proteste will sich die Regierung nicht einschüchtern lassen und hält weiter an ihren Plänen fest. "Die Reform bleibt (...) wir werden sie nicht zurückziehen", sagte Regierungssprecherin Sibeth Ndiaye.

Präsident Emmanuel Macron verweist auf andere europäische Länder, die das Renteneintrittsalter ebenfalls anheben, weil die Menschen immer älter werden. Er sagt, Frankreich müsse sich dem anschließen.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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( Kommentare)
am 18.12.2019 09:42

Der Präsident der Reichen Macron will's wieder einmal wissen. Die Gelbwesten waren ihm noch zu wenig - jetzt legt er sich mit den gesamten öffentlichen Bediensteten an.
Dass sich die Gewerkschaft wehrt ist ihr gutes Recht.
Beide Seiten werden sich wohl in der Mitte treffen, jeder wird ein wenig nachgeben.
Sonst könnte die Ära Macron ein jähes Ende finden.

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LASimon (13.413 Kommentare)
am 18.12.2019 11:44

"Beide Seiten werden sich wohl in der Mitte treffen, jeder wird ein wenig nachgeben." Nicht in Frankreich. Dort ist Sozialpartnerschaft ein Fremdwort, vielleicht sogar ein Schimpfwort.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 18.12.2019 09:11

Chaoten am Werk ,wie immer die Gewerkschaftler .

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jago (57.723 Kommentare)
am 18.12.2019 09:18

> Chaoten am Werk ,wie immer die Gewerkschaftler
>> Mit der Reform will die Regierung das Rentensystem vereinheitlichen...

Also bitte! Da geht es doch um Privilegien der Öffentlichbediensteten.

In Österreich gelten ungefähr die gleichen seit einem halben Jahrhundert als "WOHLERWORBENE RECHTE" an die sich auch keine Regierung als oberster Arbeitgeber ran traut. Sogar das Parlament, die Volksvertreter, sind zu mehr als 50% mit Beamten besetzt.

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