Donald Trump sucht das Kräftemessen
WASHINGTON. Mit einem verbalen Faustschlag auf den Tisch stürzt Donald Trump die USA in eine Verfassungskrise.
"Wir werden alle Vorladungen abwehren", erklärte der US-Präsident im Weißen Haus zum Umgang des Kongresses mit der Russland-Affäre. "Ich dachte, nach zwei Jahren seien wir fertig." Stattdessen gehe es mit Vorladungen weiter. "Es reicht!"
Hintergrund sind die Untersuchungen, die das Repräsentantenhaus nach Abschluss der Ermittlungen Robert Muellers angeschoben hat. Der Kongress nimmt damit die Kontrollaufgabe wahr, die ihm die Verfassung im Rahmen der "Checks and Balances" zugewiesen hat. "Trump versucht, die Aufsichtsmacht des Kongresses zu beschneiden, die seit George Washington besteht", sagt Staatsrechtler Charles Tiefer.
Konkret verweigert Trump jede Kooperation bei der weiteren Aufklärung der Russland-Affäre. Anwälte des Weißen Hauses forderten Ex-Justiziar Don McGahn auf, nicht vor dem Justizausschuss auszusagen. McGahn gilt als einer der Kronzeugen für den Beweis der Justizbehinderung durch Trump.
Mueller hatte die Entscheidung über den Straftatbestand offengelassen, weil ein amtierender Präsident nicht vor ein Gericht gestellt werden kann. Dafür sieht die Verfassung ein Amtsenthebungsverfahren durch den Kongress vor.
Totalverweigerung
Der Präsident weigert sich kategorisch, seine Steuererklärungen zugänglich zu machen. Diese hat der Vorsitzende des "Ways and Means"-Komitees im Repräsentantenhaus, Richard Neal, bei der Behörde angefordert. Finanzminister Steve Mnuchin ließ die gesetzte Frist für die Herausgabe verstreichen. Eine Totalverweigerung Trumps, sich einer Aufsicht des Kongresses zu unterwerfen, wird laut Rechtsexperten ultimativ vor den Gerichten enden. "Wenn Trump damit durchkommt", warnt Abgeordneter Ted Lieu, werde das "repräsentative Regierungsmodell in Frage gestellt."
"Bis zum Sieg": Israel lehnt eine Waffenruhe ab
Biden kündigte 8 Milliarden Dollar Militärhilfe für die Ukraine an
Orban-Mitarbeiter: "Bei Invasion keinen Widerstand leisten"
Trump trifft ukrainischen Präsidenten Selenskyj in New York
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
wer NICHTS zu verbergen hat , stellt sich zur Befragung . oder ?
Nächstes Jahr stehen Wahlen an , da kann das Volk die Antwort geben .
Im Abschlussbericht des Republikaners Mueller steht wortwörtlich:
'The conclusion that Congress may apply the obstruction laws
to the President's corrupt exercise (sic!) of the power of office accords with our constitutional system of checks and balances and the principal that no person is above the law.'
'Die Schlussfolgerung, dass der Kongress die Hindernisgesetze anwenden kann auf die korrupte Übung des Präsidenten (sic!) der Amtsmacht entspricht unserem verfassungsrechtlichen System der Kontrolle und des Gleichgewichts und der Auftraggeber, dass sich niemand über dem Gesetz befindet.
Und genau das tut der Kongress nun auch: Weiter zu erörtern ob Trump sich der Straftat der Justizbehinderung schuldig machte. (So wie der Sonderermittler das vorschlug.)
Kleine nachhilfe: exercise of power = ausübung der macht